Guten Tag,
eine Freundin von mir sitzt beidseitig oberschenkelamputiert im Rollstuhl und hat keine Prothesen. Sie kommt sehr gut damit zurecht, schilderte mir aber gestern einen Vorfall, der mich etwas beschäftigt hat.
Sie war neulich wohl auf einem Vortrag gewesen und wurde, weil sie irgendwie negativ auffiel - sie kann ein wenig schnippisch sein, wenn sie schlecht drauf ist und sagte sie mir selbst; der Referent hat sie so genervt, dass sie versucht hat ihn an die Wand zu reden! - vom Referenten gebeten ... "aus dem Zimmer zu GEHEN".
Das hat sie zwar gemacht, aber die Formulierung als persönliche Kränkung empfunden, weil sie ja nicht "GEHEN" kann, sondern auf den Rollstuhl angewiesen ist und logischerweise "fährt" statt "geht".
Wie seht ihr das: Ist das eine Beleidigung oder einfach ein unbedachter Versprecher eines Referenten, der aus dem Konzept gebracht wurde und nicht mehr wusste, was er sagen soll? Ich habe versucht ihr zu erklären, dass ich vermute, der Mann wusste selbst nicht mehr, wie er reagieren sollte.
Danke & Grüße!