Wie könnt ihr trotz aller Erkenntnisse der Bibelforschung weiterhin an Gott glauben?

Im Studium lernen wir ja, dass die Erzählungen aus dem Alten Testament alle ziemlich stark politisch eingefärbt sind und es gab ganz bestimmte Absichten, die Erzählungen so aufzuschreiben, wie sie es heute sind.

So sind z.B. die Propheten im Alten Testament wesentlich älter als die Bücher Mose. Das Buch Josua ist wesentlich älter als die Zehn Gebote. Die Erzählung vom Exodus hat man irgendwann mit der Erzählung vom Sinai verwoben, um den Menschen gottgegebene Regeln aufzuzeigen.

Die Erzählungen von Bileam oder die Erzählung von Josef sind heidnische Erzählungen, die man dann auch irgendwann in die Tora integriert hat.

Und das Alte Testament hatte eben die Absicht, dem Volke Israel sowas wie ein Nationalgefühl zu geben in bedrängten Zeiten. Als Israel stark militärisch bedroht war, hat man dann plötzlich geschrieben, das Volk wäre von Gott auserwählt.

Die Bücher Mose sagen ja nicht einmal, dass Gott der einzige Gott wäre. Im Gegenteil: Es kommen viele andere Götter vor. Jedes Volk hat seinen eigenen Gott und Jahweh ist der Gott des Volkes Israel. "Ich, der Gott Jahweh bin DEIN einziger Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben." Hier wird auch nochmal deutlich, dass die Tora keinesfalls monitheistisch ist.

Das Alte Testament ist jedenfalls in etwa so entstanden wie die Märchensammlung der Gebrüder Grimm. Überlieferungen wurden irgendwann gesammelt, aufgeschrieben und in eine bestimmte Reihenfolge gebracht.

Das alles lässt mich doch leider sehr an Gott zweifeln. Denn, wenn das Alte Testament schon falsch ist, warum sollte dann das Neue stimmen?

Und bitte antwortet mir nicht mit irgendwelchen Bibelstellen, weil die stehen ja eben stark zur Diskussion.

Religion, Schule, Jesus, Menschen, Christentum, Glaube, Gott, Jesus Christus, katholisch, Philosophie und Gesellschaft
Eine Frage zur Bibel: Hat Lukas im Alter von 114 Jahren das Evangelium geschrieben, ist das nicht eher unwahrscheinlich?

Hallo,

ich möchte nicht auf das AT eingehen, wonach angeblich Adam, Abraham, Noah und andere bis zu 900 Jahre alt wurden. Über so etwas will ich gar nicht diskutieren.

Ich beziehe mich auf das NT.

Der Überlieferung zufolge soll Lukas um das Jahr 63 im Alter von 84 Jahren als Bischof von Theben gestorben sein (Wiki). Das mag im Hinblick auf die Lebenserwartung eines Mannes realistisch sein.

Wie kann dann der angesehene Bibelforscher Adolf von Harnack davon ausgehen, dass der Apostel Lukas im Alter von 114 Jahren das Evangelium geschrieben hat? Denn Harnack datiert das Lukasevangelium auf das Jahr 79 - 93.

Gemäß der historisch-kritischen Bibelforschung wird das Lukasevangelium auf das Jahr 80 - 90 datiert. Dann wäre Lukas immerhin zwischen 101 und 111 Jahre alt gewesen als er das Evangelium schrieb und gemäß Harnack sogar 114 Jahre alt.

Meine Frage(n):

Ist nicht anzunehmen dass ein 114-jähriger - sofern er noch in der Lage ist, einen Stift in der Hand zu halten, gar nicht mehr sehen kann was er schreibt weil es damals keine Sehhilfen gab?

Ist nicht schon deshalb anzunehmen dass die Datierung unrichtig ist?

Weshalb werden von angesehenen Bibelforschern bei der Datierung biblischer Schriften alle erdenklichen historische Umstände berücksichtigt aber die Lebenserwartung komplett vernachlässigt?

Danke schon mal ....

Religion, Jesus, Kirche, Christentum, Bibel, Evangelium, Gott, Neues Testament, Philosophie und Gesellschaft

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