Stehen Psychotherapeuten bei Beurteilungen von Patienten, vor allem bei Dingen, wie Arbeitsfähigkeit, nur auf Seiten der Wirtschaft statt auf der des Patienten?

Was mir auch bei persönlichen Erfahrungen in Psychotherapien immer auffiel war, dass die Psychologen bei ihren Beurteilungen, insbesondere wenn es um so etwas wie Arbeitsfähigkeit ging, stets sehr stark wirtschaftlich gedacht haben. Das heißt immer nach Dingen gesucht oder gepickt haben, mit dem man irgendwie trotzdem noch am Arbeitsleben teilnehmen könnte, statt die negativen Sachen einer psychischen Erkrankung zu benennen und zu erkläten weshalb eine Eingliederung auf dem Arbeitsmarkt eventuell nicht gelingen könnte.

Dadurch entsteht bei mir halt der Eindruck, als hätten Psychotherapeuten die Verpflichtung immer im Sinne des Staates oder der Wirtschaft zu handeln, anstatt sich voll auf den Patienten und deren Leiden zu fokussieren.

Ein anderes Beispiel sind Patienten, die Probleme mit der Stressbewältigung haben, vor allem Probleme mit Sachen, wie Burnout haben. Hier ist es oftmals so, dass die Psychologen, den Patienten einfach die Schuld dafür geben, mit Stressituation nicht klar zu kommen. Patienten sollen dann ihren Alltag so verändern, dass sie weniger mit diesen Problemen konfrontiert werden. Obwohl doch nicht die Patienten, sondern die immer schneller agierender Wirtschaft, die immer flexiblere Arbeitsbedingungen fordert etc. Schuld ist, da sie von den Menschen Dinge abfordert, die diese einfach kaum noch bewältigen können und dadurch psychische Probleme, wie Burnout erst fördert. Auch hier hat man den Eindruck, dass Psychotherapeuten nur im Sinne der Wirtschaft handeln, statt diese als Hauptursache zu benennen, die zu solchen Störungen führt.

Was ist eure Meinung dazu?

Gesundheit, Recht, Psychologie, Burnout, Philosophie und Gesellschaft
Wann werden die 2010er stilistisch zu Ende gehen?

Was ist mit stilistisch gemeint?

Der 2000er-Stil (2004-2012) war noch davon geprägt, dass Smartphones/Instagram/WhatsApp anfangs noch nicht gab oder was ganz Besonderes war, wenn es jemand hatte. Jedenfalls war es keineswegs selbstverständlich. Die Musik war noch viel orchestraler/instrumentaler als heute und hatte auch viel mehr Schwung, Emotionen. Es gab noch nicht diesen Minimalismus, sondern alles musste komplett actionreich sein. Die Menschen wirkten auch noch viel härter als heute. Und Politik war im Alltag bei weitem nicht so relevant wie heutzutage.

Und dann kam der Stil, der 2011/2012 schon in ganz leichten Zügen angefangen hat (aber noch sehr unauffällig war), 2013 spürbar wurde und 2015 nicht mehr wegzudenken war und bis heute anhält.

So gut wie alle haben ein Smartphone, Begriffe wie Social-Media, Followers, Likes, Selfie, Influencer wurden zur Mode. Auch Sätze wie "Erzähl deine Story" wurden populär. Der Minimalismus hat etliche Bereiche übernommen. (Beispiel: die Musik hat kaum noch Schwung, Emotionen oder Melodie, sondern höchstens paar Beats, die sich anhören, als würde jemand pfeifen, mit den Fingern schnipsen oder so als würde jemand gerade Orgasmus haben und ein anderes Beispiel ist Flat-Design). Die Menschen wirken heute viel sanfter/weicher als in den 2000er-Jahren. Und ganz schlimm ist, dass es heute so gut wie überall nur um Politik geht - diese ganze politische/gesellschaftliche Spaltung, dieser Political-Correctness, Woke-Wahnsinn. Toleranz ist zwar wichtig und ich fand es auch zu Beginnjahren dieses 2010er-Stils (2013/2014) gut, aber mittlerweile ist es doch nur noch Marketing geworden.

Meines Erachtens finde ich diesen 2010er-Stil (besonders seit 2015) ganz, ganz düster und ist ein Flop.

Wann geht dieser 2010er-Stil endlich mal zu Ende? Wird es dieses Jahr noch passieren? 2013 hat es angefangen, dass man den 2010er-Stil richtig gespürt hat. Wird 2023 endlich mal das Jahr sein, wo man sich von vielem aus dem letzten Jahrzehnt verabschiedet?

Musik, Leben, Menschen, Politik, Alltag, Psychologie, Gesellschaft, Philosophie, Soziales, Philosophie und Gesellschaft
Wie kann ich dem Male Gaze trotzen?

Also in letzter Zeit bin ich wirklich angewidert von dem Male Gaze, also das was Männer von Frauen (vor allem) optisch erwarten, und wir sehen es in meiner Generation vor allem durch Deutschrap oder Rap allgemein, wie die Frauen da präsentiert werden oder sich selber freiwillig präsentieren. Gemachte Brüste, gemachter Hintern, gespritzte Lippen & Nase, Perücken, 400 Kilo Make Up im Gesicht, alles glitzert, nur Designer Klamotten, super sexy, freizügig und eng.

Ich bereue ja schon fast, im Sommer diese Crop Tops getragen zu haben. An sich hab ich nichts gegen freizügige Kleidung, aber es geht ja um das Gesamtbild und wenn man dann zusätzlich auch noch mega aufgestylt ist, dann ist das einfach, und man kann es nicht anders sagen, bloß um Männern zu gefallen, und das während man sich auf unnatürlichster weise optisch verändert, wo man sehr viel Zeit und Geld investiert.

Und ich hab darauf einfach kein Bock mehr. Wegen der neuen Hip Hop Kultur sind nur die meisten Männer in meiner Generation diese künstlichen Frauen gewohnt und teilweise nicht mehr in der Lage eine ungeschminkte Frau, die eigentlich sehr hübsch ist, nur halt dass sie normale Kleidung trägt, und eben kein make Up, keine Schönheits OPs, als attraktiv zu empfinden.

Und ich will da nicht mit machen. Ich möchte es einfach nicht mehr. Es fühlt sich so nach zwang an. Wie kann ich damit aufhören, weil auch ich dadurch indoktriniert wurde, wenn man das so sagen kann.

Social Media ist halt einfach manipulativ und ich gehöre unglücklicherweise zu dieser Generation.

Habt ihr Tipps oder Gedankenanstoße ?

Danke

Beauty, Männer, Schönheit, Hip-Hop, Rap, Frauen, Psychologie, Gesellschaft, Philosophie und Gesellschaft, Gesellschaft und Soziales
Woran liegt das, dass ich in letzter Zeit so einen abturn gegen Teenager hab?

Ich bin inzwischen Mitte 20 und hab jetzt langsam richtig realisiert dass ich richtig erwachsen und keine Jugendliche mehr bin. Aber auch wie sehr ich mich letztenendes doch von ihnen unterscheide.

Ich sehe dich anders aus also man sieht mir schon an dass ich keine 16 mehr bin, also rein optisch sehen Teenies für mich inzwischen aus wie Kinder, wenn sie nicht gerade geschminkt sind oder so.

Aber auch so vom Alltag. Wir sind ja jetzt lange aus der Schule raus und haben viel mehr Verantwortung und Verpflichtungen, und ich merke halt an diesen Punkten, dass ich tatsächlich aus dieser Phase, die sich für mich wie eine Ewigkeit angefühlt hat, jetzt wirklich endgültig raus bin.

Und es fühlt sich merkwürdigerweise gut an als ich noch so 15/16/17 war, dachte ich, ich würde nie erwachsen werden wollen aber jetzt würde ich für keinen Preis wieder in dieses alter zurück wollen.

Es ist sogar so,dass dieses Alter mich irgendwie (ich weiß auch echt nicht wie ich das nett ausdrücken soll), sorry, aber abturnt.

Also dass ich wirklich eine starke Aversion gegen Jugendliche in letzter Zeit habe.

Letztens noch bin ich nach Haus gefahren und in der 30er Zone rennen paar Teenies über die Straße und ich habe mich derart geärgert und das auf dieses alter bezogen.

Dieses Oberfläche sorgenlose, verantwortungslose und unreife Alter. Und ich war vor ein paar Jahren genau dort. Aber woher kommt seit einigen Wochen diese Abneigung dagegen ?

Könnten auch TikTok und diese ganze neue Jugendkultur, mit der ich nichts mehr am Hut hab, ein Grund sein ?

Leben, Kinder, Menschen, Teenager, Jugendliche, Psychologie, Gesellschaft, Jugend, Philosophie und Gesellschaft, Gesellschaft und Soziales

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