Fühle mich sehr schlecht nach Tantramassage-was tun?

Liebe Community,

Ich (Single, 27) habe folgendes Problem: Ich wollte heute nach einer sehr stressigen Zeit mal eine Tantra-Massage ausprobieren. Jetzt war die Massage aber eher so, als hätte ich die Dienstleistung einer Prostituierten in Anspruch genommen, vom Gefühl her. Daher fühle ich mich jetzt total aufgewühlt und schlecht, da ich eigentlich keine Prostitution unterstützen will, da dahinter ja auch oft Zwang steckt und ich nicht so ein Frauenbild vertreten will. Ich hatte mir von der Tantramassage eine sinnliche Erfahrungsreise erhofft, aber es war mehr wie eine Body-To-Body-Massage mit anschließender Befriedigung per Hand.

Leider muss ich zugeben, dass ich in der Vergangenheit öfter bei chinesischen Massagesalons war, wo am Ende der Massage manchmal gefragt wurde, ob auch meine Körpermitte massiert werden soll. Da konnte ich mich dann auch nicht beherrschen und habe meistens ja gesagt:/ Hab mich danach auch immer sehr schlecht gefühlt und schlecht von mir als Mensch gedacht. Aus diesem Grund wollte ich eben eine Tantramassage ausprobieren, da Ich dachte, dass hier nicht der Orgasmus, sondern die sinnliche Berührung im Vordergrund steht. 

Daher die Frage an euch: Findet ihr es moralisch sehr verwerflich, dass ich jetzt leider schon öfter eine Massage mit Handentspannung in Anspruch genommen habe? Und wie schaffe ich es, dass ich das jetzt wirklich nicht mehr mache? 

Vielen Dank schon mal für die Antworten, wusste in meinem Zustand gerade nicht, mit wem ich sonst drüber sprechen kann.

Sexualität, Moral, Prostitution, schlechtes gewissen, tantra, Tantra-Massage
Frage zum Leid?

Seit gegrüßt

zunächst zur Erklärung, damit ihr wisst was ich meine:

Auf dieser Welt gab und gibt es viel Leid. Jeder hat es wohl schon einmal erfahren: der eine mehr, der andere weniger. Bei einigen Menschen, vorwiegend von denen die sehr strak gelitten haben, habe ich erfahren, dass Sie es für eine Notwendigkeit oder sogar für eine Art "Pflicht" halten zu weiter zu leiden, da "glücklich sein" ignorant gegenüber den Leidenden auf dieser Welt wäre. (ACHTUNG: Dies soll KEINE Relativierung psychischer Erkrankungen sein, sondern soll als reine Hinterfragung einer bestimmten Auffassung verstanden werden)

Nun zu meiner persönlichen Erfahrung:

Hierzu ein Zitat eines Menschen, den ich für sehr weise erachte:

Die Auffassung vieler ist, dass sie mit anderen "mit leiden" müssten. Was wir brauchen ist aber kein "Mitleid", was wir brauchen ist "Mitgefühl". Der Unterscheid ist folgender: wenn du siehst das jemand verdurstet und du hast eine Flasche Wasser - Kippst du diese dann aus und setzt dich traurig neben ihn? Nein, du gibst ihn dein Wasser. Ersteres ist "Mitleid" Zweiteres ist "Mitgefühl".

Je mehr Leid es gibt, desto mehr musst du dich Freuen. Nicht WEIL die andere Person leidet sondern TROTZDESSEN.

Ich fand dies erst merkwürdig, jedoch erscheint es mir letztlich sehr Schlüssig: Wir bleiben achtsam im jetzigen Moment und lassen uns nicht durch das Leid der Welt aus dieser Verfassung bringen. Durch diese achtsame Verfassung bleiben wir in unseren Frieden und tragen diesen dann raus in die Welt. Immer wenn uns ein Leidender begegnet, so tun wir was getan werden kann.

Ein harmloses Beispiel von mir Persönlich: Wenn man von der Arbeit zu seinem Partner / seiner Partnerin heimkommt: hat man die bessere Kapazität wenn der Tag einen erschöpft hat oder wenn man in ruhiger Verfassung ist? Für mich persönlich ist dies selbstredend.

Doch wie ist dies für euch? Findet ihr dass wir anderen "Mitleid" schulden, also "mit ihnen leiden" sollten? Oder seht ihr es ähnlich wie in meinem Beispiel?

Ich danke euch schon einmal sehr für eure Antworten

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