Ist euch in Filmen die dominierende Männliche Sichtweise aufgefallen [Male Gaze]?
Der male gaze, übersetzt das männliche Starren oder auch der männliche Blick, bezeichnet eine Darstellung (z.B Theater/Filmen/Büchern) von Frauen durch die metaphorischen Augen eines heterosexuellen CIS-Mannes.
Die Frau wird dadurch mehr als Objekt betrachtet als als Mensch. Besonders bei der Darstellung von Schauspielerinnen zeigt sich, dass der male gaze in der Film- und Fernsehindustrie noch allzu präsent ist
Der male gaze zeigt sich vor allem dadurch, wie Frauen gefilmt, fotografiert oder beschrieben werden. In Filmen wird durch den Blickwinkel der Kamera der Blick eines Mannes simuliert.
Meine Frage:
Ist euch in Filmen die [meist] dominierende Männliche Sichtweise aufgefallen [Male Gaze]?
10 Antworten
Die Frau wird dadurch mehr als Objekt betrachtet als als Mensch. Besonders bei der Darstellung von Schauspielerinnen zeigt sich, dass der male gaze in der Film- und Fernsehindustrie noch allzu präsent ist
das bezieht sich wohl eher auf spezielle "Sexfilmchen" oder Filme, die besonders männliche Jugendliche ansprechen sollen mit entsprechend leicht bekleideten Damen, die irgendwelche Rollenklischees bedienen
solche Filme schaue ich mir allerdings nicht an, da ich mehr Wert auf Niveau und Tiefsinnigkeit lege
Ja, natürlich ist mir aufgefallen, wie extrem die Unterschiede der Darstellung von Männern und Frauen in Filmen ist - was ich von anderen Medien (ZB Jugendbüchern) gar nicht kannte und nie nachvollziehen konnte. Deshalb wollte ich solche Sachen auch immer gar nicht sehen, weil mir die Darstellung von Rollenbildern nie zugesagt hat.
Der Begriff 'male gaze' hat deshalb für mich sofort Sinn ergeben, als ich diesen zum ersten Mal gehört hab.
Ist dir das wirklich noch nie aufgefallen? Das gefühlt alle Medien Frauen und Männer nur zeigen als "Männer sind die Helden der ganzen Welt und mit Frauen kann man Geschlechtsverkehr haben"?
ich z.B. möchte in erster Linie keine Beziehung mit einer Frau, nur Sex
Und das ist normal, bei vielen Männern so
Das hat nichts mit dem Thema zu tun. Es ist schön, wenn du das willst, aber trotzdem müssen nicht absolut alle Medien, die nicht für Teenagermädchen sind, Frauen auf "Hat Brüste und Hintern" reduzieren. Es kann Medien für dich geben, und auch Medien für andere. Gibt es aber nicht. Alles ist nur für dich.
Weil meine Nachfrage höher ist.
Niemand schreit nach queeren Identitätsfilme oder wie man es nennen will… im Gegenteil
Nicht nur bei Filmen, sondern auch überall sonst. Zb in Musikvideos, wobei man in letzter Zeit auch viele Männer sexy dargestellt sieht.
Sehr offensichtlich finde ich es auch bei stilisierten Darstellungen von Menschen, hauptsächlich bei Comics.
Stilisiert heißt stark vereinfacht: Ein Kasten als Torso, Striche als Arme und Beine, Kugel als Kopf und noch Augen und Mund. So werden aber nur die Männer dargestellt. Um zu zeigen, dass nicht der "Standartmensch" sondern die "abweichende Version" Frau gemeint ist, müssen übertriebene Attribute hinzugefügt werden (Wimpern, als hätten Männer keine. Lange Haare, obwohl Männer meistens auch ohne Frisur dargestellt werden. Brüste, obwohl die Figuren so stark vereinfacht wurden und sonst keinerlei Kurven am menschlichen Körper dargestellt werden. Oder auch einfach eine pinke Schleife, Lippenstift, Stöckelschuhe...)
Ich sehe da ganz eindeutig: Männer werden als "Prototyp", "Normalmensch" dargestellt. Frauen als Witzfiguren aus männlicher Sicht, die komplett auf ihre Weiblichkeit reduziert werden. Frauen kommen auch nur vor, wenn es für den Sketch explizit eine Frau sein muss. Wenn das Geschlecht egal ist, werden Männer dargestellt.
So scheinen leider die meisten so stark stilisierten Comics zu sein...
Beispiele:
Geschlecht spielt für den Sketch keine Rolle. Dargestellt werden zwei stark vereinfachte Menschen, die sich nur durch ihre Kleidungsfarbe unterscheiden.
jetzt kommt eine Frau vor, die besagte Attribute braucht. Der Mann wird weiter als Standartmensch dargestellt.
Anderes Beispiel:
Werbung für Kinderschokolade. Einfach zum Kotzen. Der Mann ist einfach nur ein Schokorigel mit Armen und schwarzen Punkten als Augen. Frau wird dargestellt wie eine Sexarbeiterin mit total unnötigen Attributen. Warum brauchen die zwei überhaupt ein Geschlecht!?
Weitere Beispiele: Loading Artist, genau so wie bei Cyanide and Happiness. Mickey und Minnie Maus, Donald Duck und Daisy Duck usw... Die Figuren auf dem Toilettensymbol.
Positives Beispiel: Die Comics von Chris Hallbeck. Alle Menschen werden stark vereinfacht dargestellt. Geschlecht ist nicht so wichtig. Frauen kommen auch vor, wenn ihre Weiblichkeit keine Rolle spielt, was man dann aber nur an den verwendeten Namen erkennt.
Der male gaze, übersetzt das männliche Starren oder auch der männliche Blick, bezeichnet eine Darstellung (z.B Theater/Filmen/Büchern) von Frauen durch die metaphorischen Augen eines heterosexuellen CIS-Mannes.
Nun ja, wenn die Hauptfigur des Romanes natürlich ein heterosexueller CIS Mann ist und die Geschichte aus dessen Sicht erzählt wird, dann ist das doch IRGENDWO angemessen, oder nicht?
Also... ich hatte wenig Probleme damit, dass die Geralt Parts meines Witcher Buches eher die Sicht von Geralt wiederspiegeln, die Yennefer-Parts die von Yennefer und die Ciri-Parts die von Philippa Eilhart, denn... moment mal, ne... natürlich die von Ciri... (geht ja nicht, dass eine lesbische Frau mal was sagen darf)
In Filmen wird durch den Blickwinkel der Kamera der Blick eines Mannes simuliert.
Nein, nein das wäre mir unbekannt... außer natürlich der Film wird tatsächlich aus der 1st Person Perspektive eines Mannes... nun ja...
Ist euch in Filmen die [meist] dominierende Männliche Sichtweise aufgefallen [Male Gaze]?
Mir fallen tendentiell keine Dinge auf, die nicht da sind...
Gut, vielleicht schaue ich auch einfach die falsche Art von Filmen, das mag durchaus der Fall sein.
Ja, ganz krass war es für mich bei Mission Impossible. Das fand ich schrecklich damals...
Ich dachte nach den ersten Sätzen, dass es satirisch gemeint ist… schade