Ist die Matura in der Abendschule schaffbar, trotz vormals schlechten schulischen Noten?

Oh man,

ich und mein Dad hatten heute den schlimmsten Streit seit Jahren. Wir haben uns stundenlang gegenseitig angeschrien. Da es beruflich seit längerem nicht gut läuft, will ich nun die Matura nachholen. Bin schon seit einiger Zeit am Überlegen und will damit im Herbst beginnen. Ich habe lange versucht mein Vorhaben geheim zu halten, doch heute bekam mein Vater von der Sache Wind. Gleich nachdem das Wort "Matura" fiel, ging das Geschrei los.

Mein Dad ist nämlich der Meinung, dass ich zu alt dafür bin (bin 25) und dass sich dieses Vorhaben in meinem Alter nicht mehr auszahlen würde. Außerdem werde ich das niemals schaffen, weil ich zu dumm dafür bin. Ich hatte früher in der Schule eher "mäßig gute Erfolge" und tat mir in einigen Fächern eher schwer (besonders in Mathematik).

Ich würde nun gerne mehr aus meinem Leben machen. Ich will die Welt verstehen....

Ich habe meine halbe Schulzeit in Internaten verbracht und wurde oft wegen meiner "introvertierten Art" gemobbt und oft vom Lernen abgehalten. Dementsprechend schlecht fielen meine Noten dann aus.

Ich habe mich in den letzten Jahren intensiv weiterbilden lassen, hatte aber eher, nun ja, "bescheidene" Erfolge am Arbeitsmarkt. Mittlerweile bin ich in einer Art Sackgasse angelangt.

jetzt frage ich mich ob sich dieses Vorhaben nun wirklich auszahlen würde? Ist die Matura in der Abendschule zu schaffen? Ich bin nun 25. Wenn ich im Hebst beginnen würde, wäre ich hier in Ö mit 29 fertig. Zahlt sich danach ein Studium noch aus?

Oder soll ich es hinsichtlich meiner früheren schulischen Noten lassen? (Mein Noten Schnitt lag oft bei 3,5)

Matura, Österreich, Abendschule
Was kann ich tun, Schule zu viel?

Irgendwie bin ich aktuell wirklich am Ende...Lernen und in der Schule fleißig sein war nie meins und ich hatte da immer wieder Probleme.

Aber von meinen Eltern wurde mir immer vermittelt, dass man ohne Matura (Abitur) nichts Wert sei und dann "nur" Jobs wie im Einzelhandel an der Kasse sitzen, bei McDonalds oder putzen oderso machen kann. Und ich weiß dass es nicht so ist und ich finde vorallem die abwertende Denkweise sehr ekelhaft, ich meine am Ende wollen sie dann ja auch wieder selbstverständlich einen vollen Kühlschrank und dass es sauber ist.

Mein Problem ist, dass ich in einem Jahr meine Matura machen könnte, aber mit der Leistung die ich aktuell bringe, ist das absolut unrealistisch. Und ich bin da auch zum Teil selbst schuld, ich hab da Lücken die sind quasi nicht einholbar...Ich habe Ü40 Stunden in der Woche, da schaffe ich noch nichtmal mehr die Hausübungen danach zu machen. Ich bin kaputt nach 10 Stunden in der Schule!

Hinzu kam mein Praktikum 3 Monate im Sommer, wo es mir psychisch soooo viel besser ging und ich gemerkt habe, dass ich nicht faul bin. Ich bin nur eher praktisch orientiert und da gebe ich auch 120%, ich war jetzt über Weihnachten/Silvester wieder da arbeiten. Das Feedback der Kollegen und der Gäste durchweg positiv und dass man sieht was für eine Freunde ich dran habe. Ich ertrage diese Schule nicht mehr...Aber ich hab keinen Plan was ich tun soll. Gehe ich arbeiten habe ich nix. In Österreich hast du ja leider keine Zwischenabschlüsse, aber ich bin doch nicht ohne Matura weniger wert oder?

Lernen, Schule, Bildung, Noten, Abschluss, Abitur, Matura, Oberstufe, Schulabschluss
Hab ich das gut erklärt?

Und würde das eine in Deutschland-lebende-Person verstehen?

Mit 6 geht man bei uns in die Grundschule. Nach 4 Jahre Grundschule geht man in Österreich entweder in einer Mittelschule oder in einer Gymnasium-Unterstufe. Da ist alles gleich, nur es ist in der Gymnasium-Unterstufe schwerer.
Nach diesen 4 Jahren geht man entweder weiter in die Gymnasium-Oberstufe oder in einer HTL/HLW/HAK/HLS/HLM etc. Diese Schulen nennt man "weiterführende Schulen".
Der Unterschied zwischen einer Gymnasium-Oberstufe und einer weiterführenden Schule ist, dass man nach dem Gymnasium studieren oder eine Lehre machen MUSS, damit man eine gescheite Arbeit findet. Mit der Gymnasium-Matura ohne Studium oder Lehre kann man nichts anfangen.
In einer weiteführenden Schule wiederum kann man nach der Matura einfach gleich irgendwas, was man auch außer Mathe, Deutsch und Englisch als Hauptfach hatte, arbeiten. Beispiel: Ich gehe auf die HLM. Dort konzentriert man sich krass auf Mode und nähen und so. Nachdem ich mit dieser Schule fertig werde, kann ich dann einfach als Modedesignerin oder Näherin arbeiten, aber auch weiterstudieren.
Ein zweites Beispiel: Ich geh auf die HTL im Programmierzweig. Ich werde fertig mit meiner Matura. Jetzt kann ich entweder Programmiererin ohne Studium werden oder weiterstudieren und dann erst Programmiererin werden. Mit Studium kann ich mehr verdienen, ist klar. Oder ich kann einfach sagen: „Ne, ich habe doch keinen Bock darauf irgendwas mit Programmieren zu machen, ich will doch was anderes tun.“ Dann kann ich natürlich auch eine Lehre für irgendwas komplett anderes machen oder auch was komplett anderes studieren.
Wenn man sich aber sicher ist, dass man studieren möchte, dann wäre das Gymnasium vorteilhafter, da es nur 4 Jahre mit Matura sind.
In einer weiterführenden Schule sind es 5 Jahre mit Matura oder 3 (oder 4 Jahre, ist unterschiedlich) Fachhochschule mit nur einen Abschluss.
Studium, Schule, Bildung, Noten, Abschluss, Abitur, Gymnasium, Matura, Oberstufe, Schulwechsel

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