Wie würdet ihr als Eltern zu so einer Beziehung eurer Tochter stehen?

Ich habe eine Tochter, die vor kurzem 15 geworden ist und seit einigen Wochen regen Kontakt mit einem 19 Jährigen, sowie dessen Freundeskreis pflegt.

Der junge Mann ist mit ihr im selben Sportverein. Er ist wohl, wie ich von meinem Ex-Mann gehört habe, neu im Verein, da er frisch hergezogen ist. Zuerst habe ich von dieser "Freundschaft" auch von ihm erfahren. Er sprach nur in höchsten Tönen von ihm, jedoch hat er dies natürlich auch durch seine "Rosarote-Sportler-Brille" gesehen, weshalb das nicht unbedingt aussagekräftig ist.

Vor etwa einem Monat durfte ich ihn dann auch kennenlernen, wenn auch nur kurz. Der erste Eindruck war zwar ein wenig gewöhnungsbedürftig (weil langhaarig und tätowiert) jedoch muss ich zugeben, dass er trotzdem irgendwie sehr höflich und sympathisch war. Mein neuer Partner findet ihn hingegen fürchterlich und meint, dass ich da definitiv ein ernstes Wort mit meiner Tochter sprechen sollte, da so ein Unterschied im Alter schlichtweg nicht gut sei. Ähnliche Empfehlungen bekam ich von Freunden und Verwandten, die völlig entsetzt darüber waren, dass ich zulasse, dass ich die beiden miteinander verkehren lasse.

Ich bin momentan einfach in einem Konflikt mit mir selbst. Töchterchen versucht sich zwar nichts anmerken zu lassen, doch sie ist schon irgendwie ziemlich angetan. Ich selbst habe ein gemischtes Bauchgefühl. Einerseits schien der junge Mann vernünftig, andererseits ist er nunmal vier Jahre älter sowie meine Tochter erst fünfzehn. Zudem lebt er wohl auch, wie ich erfahren habe alleine und durch ihn kommt sie auch noch in Kontakt mit seinem Freundeskreis. Ich weiß, dass meine Tochter für ihr Alter sehr erwachsen und vernünftig ist... doch ich hab trotzdem irgendwie Bammel.

Daher würde ich gerne mal ein paar Meinungen und eventuell auch Erfahrungen hören. Ich will ihr nicht in ihre Privatsphäre pfuschen, doch naja. Was meint ihr dazu?

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Wieso fehlt es manchen Eltern an Selbstreflektion?

Manche Eltern meinen einfach ihre Kinder zu besitzen, weil sie sie zeugten, es füttern, für einen Dach über‘m Kopf zu sorgen. Sie meinen sie als Objekt zu nutzen, um ihren Stress rauszulassen. Sie meinen das Kind sei respektlos, wenn das Kind Respekt fordert, weil man der Erzeuger ist. Sie meinen, sie haben das Recht ihre Kinder anzuschreien. Sie meinen, sie haben das Recht ihre psychischen Probleme an ihren Kindern weiterzugeben. Sie meinen, sie haben das Recht, den Kindern zu sagen sie seien zu sensibel und gar psychisch krank, wenn sie die Eltern auf ihr Fehlverhalten (Anschreien, manipulieren, psychische Gewalt) aufmerksam machen. Alle die sich gegen die Eltern auflehnen wollen angeblich aus der Ameise einen Elefanten machen.

Ich habe hier gerade meine Eltern beschrieben. Ich frage mich oft, wieso ich in dieser Familie geboren wurde. Ich frage mich, wieso meine Eltern so sind. Klar, die wurden auch so erzogen und gar schlimmer, aber wieso scheinen die nicht zu begreifen, dass ich einfach nur fordere, nicht angeschrien zu werden? Ist Respekt so viel verlangt? Wieso müssen die ihre psychischen Probleme mir weitergeben? Ich sehe manchmal selbst, wie ich ihnen ähnele, indem ich genauso wie sie schreie, obwohl ich diese Verhaltensmuster gar nicht haben möchte. Ich möchte mich von meinen Eltern trennen und von dem ganzen Mist erholen. Ich muss unbedingt zum Psychotherapeuten. Ich will nicht so wie die werden. Ich will auch mal Kinder haben, und denen zeigen, was wahre Liebe ist. Eltern sind doch dafür da, um ihre Kinder bedingungslos Liebe zu schenken, nicht ihre Kinder auszunutzen und psychisch fertig zu machen. Immer wenn ich das versuche meinen Eltern zu erklären sagen sie mir, sie bereuen es, mich gezeugt zu haben, mich gefüttert zu haben usw.

Hinzu kommt, dass meine Eltern sich verschuldet haben um sich ein Haus zu kaufen, damit wir es erben. Dafür rechtfertigen sie ihr Fehlverhalten nach dem Motto: Wir schuften so hart, deshalb sollst du die Klappe halten wenn ich dich anschreie und als Stressball missbrauche. Ich habe nie von meinen Eltern verlangt, dass sie sich ein Haus kaufen und sich somit verschulden sollten. Ich würde lieber in einer Einzimmerwohnung leben mit lieben Eltern als in so einem großen Haus mit meinen Eltern. Wieso ist das für sie nur so schwer zu begreifen? Wieso sind für sie materialistische Sachen eine Begründung für Gewalt? Ich finde meine Eltern haben in jeglicher Hinsicht versagt. Ich wünschte sie würden meine Sichtweise verstehen. Sie verstehen nicht, wieso ich hier weg muss. Ich will diesen Teufelskreis, der in meinem Familienstammbaum herrscht beenden und somit für eine psychisch stabile Lage für meine Nachkommenschaft sorgen. Falls es sich jemand tatsächlich bis hier durchgelesen hat, meinen Respekt. Ich würde gerne eure Meinung zu diesen Arten von Eltern hören. Wie würdet ihr euch fühlen? Wie würdet ihr handeln? Ich habe noch so viel zu erzählen, wie es aussieht mit meinen jüngeren Geschwistern, aber Platz fehlt

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