Zeugen Jehovas - meine Situation...

Hallo, ich bin m, 16 und stecke gerade in einer relativ... blöden Situation. Meine Eltern (und ich (leider) seit gut einem Jahr auch) sind Zeugen Jehovas und ich bin auch dementsprechend mein ganzes Leben lang so aufgewachsen und in dieser Gemeinschaft auch voll integriert.

Ich habe mich irgendwann einfach gefragt... "Warum wird es so extrem verboten, Meinungen von anderen zu lesen, wenn es doch nichts zu verbergen gäbe?" und habe dann dementsprechend im Internet entsprechende Seiten durchgelesen. Dabei habe ich mich auch stets bemüht, lediglich ernstzunehmende Quellen zu lesen und auf extreme Hetzkampagnen wo Ex Zeugen wie giftige Gartenzwerge gegen die Zeugen wettern, zu verzichten. Dennoch deckte sich vieles sehr gut mit meinen Erfahrungen und so kamen mit der Zeit immer mehr Fragen auf, auf die sich keine vernünftige Antwort finden ließ. Immer mehr wurde mir klar mit welchen Mitteln diese Organisation Menschen an sich, ja nahezu kettet und ihnen keine Chance gibt, sich aus diesen Ketten zu lösen und dabei auch nicht vor extremer Verharmlosung und Lügen zurückschreckt. In der Gesamtheit bin ich zu dem Schluss gekommen, dass dies nie und nimmer eine Organisation sein kann, die unter Gottes Führung steht.

Jetzt frag ich mich allerdings... wenn die Zeugen Jehovas nicht die wahre Religion haben, wo soll sie dann zu finden sein? Das Wachstum der Zeugen Jehovas ist durchaus extrem beträchtlich und letztenendes sind sie auch die einzigen auf die der Ausspruch "Diese gute Botschaft wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis" tatsächlich zutrifft... was mich wieder extrem zweifeln lässt, ob vielleicht doch die Wahrheit dahinter stecken könnte.

Nichtsdestotrotz weiß ich derzeit nicht, was ich tun soll. Eigentlich will ich kein Zeuge mehr sein, ich wünsche mir eigentlich nichts mehr, als dass ich mich niemals hätte taufen lassen. Einfach aussteigen kann ich nicht - ich würde in diesem Moment meinen Freundeskreis, meine Familie und wohl auch mich selbst zerstören. Mein Verhältnis zu meinem Vater ist eh seltsam, eigentlich hab ich fast schon eine Abneigung gehen ihn und wir streiten uns eigentlich nur. Er würde vermutlich ausflippen. Meine Mutter würde heulen. Und letztendes würde ich sie nach meinem Auszug so gut wie nie wieder sehen. Gleiches gilt für meinen Opa (Ältester). Ich habe zwar auch "weltliche" Freunde, allerdings würde ich meine Freunde "in der Wahrheit" in der Gesamtheit als die... treueren Freunde bezeichnen. Oder zumindest die Freunde, bei denen ich mich eigentlich wohler fühle. Das wäre ein kaum erträglicher Verlust... Aber einfach so weiter machen? Versammlung, okay. Aber ich will nicht in den Predigtdienst. Ich will diese Organisation nicht weiter unterstützen. Aber was willst du machen wenn du in der Versammlung ständig nach Dienst gefragt wirst, vor allem auch von Ältesten?

Leute, ich weiß nicht weiter. Meinungen von Zeugen als auch von Nicht- oder Ex-Zeugen sind erwünscht...

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Frage an Anni80: Wie gehst du mit den Grausamkeiten um, die in der Bibel geschrieben stehen - begangen vorgeblich durch den Gott der Bibel?

Du schreibst ja selbst, du hast die Bibel mehrfach gelesen - du fühlst also eine Bindung zu diesem Buch, nehme ich an.

Ist es dein "heiliges Buch"?

Glaubst du an den Gott der Bibel? Ist es dieser Gott, den du anbetest, oder irgendeine komplett eigene Version eines Gottes?

Falls es nicht deine komplett eigene Version Gottes glaubst:

Wie gehst du damit um, dass der Gott der Bibel so grausam, mörderisch, tyrannisch, egozentrisch und kleinlich ist?

Ich weiß aus deinen Antworten, die mir manchmal durchaus auffallen, dass du alles andere als ein A-loch bist. Du kommst immer freundlich und empathisch rüber.

Wie rechtfertigst du dann zum Beispiel, dass dieser Gott in einem kleinliche Wutanfall, weil die Menschen ihm nicht gehorchten in der Geschichte, mal eben fast alle Menschen und andere Tierarten ersäuft hat? (Story: Arche). Wie rechtfertigst du die Psychospielchen, die auch nur Egozentrismus ausdrücken, um die Opferung Isaak? Wie rechtfertigst du sowas wie den Mord Gottes an Davids kleinem Sohn und der Massenvergewaltigung seiner Frau, nur um ihn wieder dazu zu bringen, Gottes Befehlen besser zu folgen? Diese und viele andere Stories findet man in der Bibel.

Ebenso steht in der Bibel sowas wie: Hexen sollst du steinigen. Und: Ein Mann sollte nicht bei einem Manne liegen, sonst sei er des Todes.

Findest du diese Handlungen richtig? Blendest du sie aus? Pickst du da biblische Rosinen und nimmst nur die Teile ernst, die anderen erklärst du als Metaphern/Anachronismen - falls das: wie kannst du dann für dich sicher sein, dass der Rest nicht auch einfach so ist, oder, dass du nicht die falschen Rosinen pickst und nach dem Tod bitter bestraft wirst? Sagst du, dass man "Gott" nicht mit menschlichen Maßstäben messen dürfte? - Falls das letzte: Warum? Wieso darf Gott ein rachsüchtiges, egozentrisches, Biest sein - Menschen aber nicht, nur weil er deutlich mehr Macht haben soll, als Menschen?

Religion, Christentum, Bibel, Glaube, Gott, Blickwechsel
Meinung des Tages: Sollte Blasphemie von der Meinungsfreiheit gedeckt sein?

Blasphemie bezeichnet das Verhöhnen oder Verunglimpfen bestimmter religiöser Symbole oder Glaubensinhalte. Und ein solcher blasphemischer Akt sorgt aktuell für einen handfesten politischen und diplomatischen Eklat zwischen Schweden und dem Irak. Es ging dabei um die geplante Verbrennung eines Korans durch einen Exil-Iraker in Schweden, die dort als Protestaktion angemeldet und von den Behörden erlaubt wurde. Denn Blasphemie ist in Schweden von der Meinungsfreiheit gedeckt. Eine ähnlich geartete Aktion gab es dort bereits vor wenigen Wochen durch den gleichen Mann. Auch wenn der Koran diesmal am Ende nicht Feuer fing, reichte die Aktion aus, um die diplomatischen Beziehungen zwischen Schweden und dem Irak sensibel zu beschädigen. Im Irak wurde die schwedische Botschaft gestürmt und kurz darauf wurde auch die schwedische Botschafterin ausgewiesen.

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/schweden-koranverbrennungen-irak-botschaft-102.html

Wir erinnern uns an eine ähnlich geartete Aktion der Riot Grrrl-Band Pussy Riot in Russland, die dort damals zu Haftstrafen verurteilt wurden, da ihr sogenanntes “Punk Prayer” in einer orthodoxen Kirchen zu religiösen Hass aufgestachelt hätte. Auch in Deutschland ist - was wohl nur wenige wissen - mit dem Paragraphen 166 ein Blasphemie-Paragraph im Strafgesetzbuch verankert, der zwar in der Praxis kaum Anwendung findet, in der Theorie aber das Beschimpfen religiöser Inhalte unter Strafe stellt, wenn diese Beschimpfung dazu geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.

Was meint Ihr also: sollte Blasphemie von der Meinungsfreiheit gedeckt sein oder nicht? Oder seht ihr hier möglicherweise auch eine Differenz zwischen dem Legalen und Legitimen - also dem, was geboten sein sollte und im Zweifel nicht strafrechtlich wohl aber durch die Zivilgesellschaft verurteilt werden sollte?

Blasphemie sollte von der Meinungsfreiheit gedeckt sein 68%
Blasphemie sollte nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt sein 22%
Andere Meinung 11%
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Warum hassen viele Menschen diejenigen, die einen Glauben haben?

Gerade auf dieser Seite hier sehe ich fast nur Atheisten die total toxisch und respektlos gegenüber Menschen mit Glauben sind. Andersherum sehe ich es kaum. Natürlich gibt es von Theisten und Atheisten schlechte Menschen aber auch gute Menschen, aber um ehrlich zu sein in meiner persönlichen Erfahrung habe ich mehr Atheisten kennengelernt die sich extrem widerlich und schockierend verhalten haben. Gläubige Leute waren dort viel lockerer und herzlicher und wollten einen nie was aufzwingen wie es immer behauptet wird. Eher kenne ich das von Atheisten die meinen sie wären allwissend und dass sie Wissenschaft immer recht hat, obwohl selbst oft in der Wissenschaft Leute gläubig sind und sich manche Wunder nicht erklären können mit normaler Logik. Von gläubigen Leuten habe ich das nur so 1-2 Mal erlebt dass sie toxisch waren.

Also, ich hab's langsam satt wie sich viele Atheisten verhalten und sie sollten mal gucken dass das Problem eher an ihnen liegt und nicht an den gläubigen Leuten, wenn sie sich so unmenschlich und widerlich verhalten. Dann sind sie nicht viel besser als die Leute die sie verurteilen. Denn Respekt ist nur den Leuten gegönnt die sich so gegenseitig akzeptieren wie sie sind ohne für seine Ansichten und Meinungen verurteilt zu werden ^^

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Verschiedene Religionen in Beziehungen bzw. Gläubige & Ungläubige - Wie ist eure Meinung dazu?

Hallo,

Verschiedene Religionen in Beziehungen bzw. Gläubige und Ungläubige - Wie ist eure Meinung dazu? Wie ist es in euren Beziehungen?

Es gibt sehr viele Menschen, die wirklich nur Partnerschaften mit Leuten eingehen würden, die den gleichen Glauben haben. Die meisten wollen in ihrem Kulturkreis bleiben. Wahrscheinlich gibt es auch Gläubige, die keine Beziehungen mit Ungläubigen wollen oder umgekehrt. Jeder, wie er will. Vielleicht sind solche Beziehungen einfacher. Ich finde es nur schade, wenn sich 2 Leute wirklich lieben, aber dann sowas dazwischen steht.

Ich persönlich achte auf sowas gar nicht. Mir ist es komplett egal, welchen Glauben mein Partner hat oder ob er Atheist oder sonst was ist, solange er mich gut behandelt und wir uns gut verstehen. Ich bin nur auf dem Papier Christin. Ich bin tolerant, aber konvertieren würde ich nicht unbedingt, auch nicht aus Liebe. Ich möchte so akzeptiert werden, wie ich bin und keine Vorschriften.

LG!

Ich bin nicht gläubig und will keine Beziehung mit Gläubigem 27%
Ich bin gläubig, offen für Beziehung mit Nicht-Gläubigem 25%
Ich bin nicht gläubig, offen für Beziehung mit Gläubigem (Außer?) 21%
Ich bin gläubig und will nur Partner mit gleichem Glauben 14%
Andere Antwort: ... 7%
Ich bin nicht gläubig, würde für Partner jede Religion annehmen 3%
Ich bin gläubig und will nur gläubigen Partner (Religion egal?) 2%
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