Agiles E-Trail-Mountainbike?

Eine für mich fast kuriose Frage: Ich bin absolut bekennender Offroad-Hasser. Drei Meter Schotterweg und ich bekomme einen Anfall. Auf dem Trekking-Pedelec, das ich habe, auf meinem Alu-Mountainbike und natürlich auch auf meinen Rennrädern.

Ich habe einen netten Fuhrpark:

  • Rennrad Baujahr 1986, liebe ich sehr, ist aber inzwischen eher Museumsstück mit einer Tour jährlich. Rahmenschaltung noch. War seinerzeit so. Für dieses suche ich übrigens Schuhe, falls hier jemand liest - die mit der Holzsohle und dem Keil mit Kerbe in Größe 38. Meine Mutter wusste nicht, dass die noch gebraucht werden und hat sie leider entsorgt.
  • Mountainbike Baujahr 1995, habe ich noch nie richtig gemocht. Hatte ich beim Sparkassen-Preisausschreiben gewonnen und das stand halt so da, wie es war. Die Rahmengeometrie passt mir nicht und jegliche Umbaumaßnahmen (seinerzeit 1.000 Mark etwa rein gesteckt in Konfiguration ). Ich glaube, ich bin so viele km damit gefahren in all den Jahren, wie ich Geld in DM bzw. später nochmal in Euro rein gesteckt habe. 1.200 dürfte es etwa treffen. Jede Unebenheit mit diesem Rad ist Folter für mich.
  • Trekking-Pedelec. Nach einem Beinbruch hieß es, ich würde nie wieder ohne Krücken gehen. Das habe ich innerhalb weniger Monate geschafft, wenn auch mit größeren Einschränkungen. Dann bekam ich noch organische Probleme wegen des Bewegungsmangels. Es stand eine Gruppenradtour an, ich lieh mir ein Pedelec, um mithalten zu können und genoss so sehr, wieder radfahren zu können, dass ich mir ein ebensolches Rad gebraucht kaufte.
  • Seit März habe ich ein Rennrad mit Pedelec-Antrieb und liebe es wirklich sehr. Das Trekking-Dings gerät völlig in den Hintergrund. Ich nehme es eigentlich nur, weil ich einen Gepäckträger dran habe, wo ich schnell einen Korb drauf klicken kann. Aber das Rennrad ist so viel schöner zu fahren mit seinen 12 kg. Es ist genauso leicht wie mein Baujahr 1986, rollt als modernes Carbonrad besser, hat eine digitale Schaltung - ich bin vernarrt in dieses Rad. Und ich erhalte die Funktion meines Beins immer mehr zurück durch das Rad. Durch den Antrieb kann ich sicher sein, dass mich mein Bein nicht auf halber Strecke verlässt, ich auf jeden Fall wieder nach Hause komme.

So - und jetzt komme ich vom Gedanken nicht los, mal ein modernes Trail-Mountainbike probefahren zu wollen. Drauf gebracht hat mich ein Social Media Posting von TQ, dem Antriebshersteller, wo ein Rotwild 275 an einer Kofferwaage hängt und angeblich nur 12 kg wiegt. Wie mein Rennrad. Hach. So leicht? Das stelle ich mir nett zu fahren vor, so ein leichtes, agiles MTB, aber eben mit dem Fallback-Antrieb für mein Bein.

Sicher ist das Rotwild nicht das einzige in dieser Richtung. Sein Gewicht wird in der Regel mit 15 bis 16 kg angegeben, also nehme ich an, das für die Messe war ein besonders leicht aufgebautes Exemplar. Unter 20 kg gibt es z. B. auch das Trek Fuel EXe und ich weiß, dass Trek für meine Anatomie geniale Rahmengeometrien baut, wo null Anpassung nötig ist. Umgekehrt weiß ich auch, dass ich nicht für Cube gewachsen bin. Das bringt keine Anpassung der Welt hin, wie weit die von mir weg sind. Da gäb's auch was, habe ich inzwischen erfahren.

Was für agile leichte Trail-Räder mit Antrieb fallen Euch noch ein?

Ich würde gerne in meinem Urlaub übernächste Woche mal ein, zwei solche Räder ausleihen und bei uns am Alpenrand mal Berg fahren damit. Wo es ein Trek zu leihen gibt, weiß ich noch nicht. Einen Verleih mit Rotwild habe ich gefunden. Einen Verleih mit Specialized auch, da würde ich mal das Levo mit 20,3 kg probefahren.

Sollte ich auf den Geschmack kommen, werden mein Alu-MTB und mein Trekking-Pedelec verkauft bzw. das MTB vermutlich eher verschenkt und sowas angeschafft, auch um die langen Hatscher vor Bergtouren ein bisschen zu verkürzen, die mehr oder weniger ausgespülten Fahrwege bis auf die Almen, von denen aus dann die Gipfelanstiege anfagen. Ich kann wieder Berg gehen, habe aber nie die Zeit für die Gipfel, weil es auf die Almen schon immer ewig dauert.

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