Augegrenzt aus der konservativen Dorfgemeinschaft - weil ich *anders* bin.

Hallöchen :) (Ich hab's heute mit Fragen:P) Mir ist seit wenigen Monaten klar, das ich anders bin. Anders als die Menschen, die hier in diesem Dörfchen leben. Ich lebe in einem sehr konservativen Örtchen, wenige Einwohner, jeder kennt jeden etc. Jeden Samstag/Sonntag paradieren meine achso-heiligen Dorfmitbewohner in die Kirche, um ihrer Scheinheiligkeit noch einen draufzusetzen (man beachte die wundervoll gezierten Hütchen, besonders schlimm in der jetzigen Weihnachtszeit). Mein Vater wurde sein Leben lang dazu gezwungen, jeden morgen vor Schulanfang dem Gottesdienst zu servieren und wurde immer gezwungen mitzukommen, sobald unsere Dörfler wieder ihren kleinkarierten Hintern in die Kirche bewegten. Wer sich weigerte, wurde blossgestellt - darauf will ich nicht näher eingehen, weil ich spürte welch ein Schmerz sich hinter der Stimme meines Vaters versteckte. Wie dem auch sei, mein Vater zwingt mich wegen seinen schlimmen Kindheit nicht, nicht in die Kirche zu gehen, noch überhaupt an Gott zu glauben - die Entscheidung liegt bei mir an was ich glaube.(Das find ich übrigens toll von meinem Vater.) Ich zeig auch ohne Scham, dass wir Mittags nicht beten und ich auch nicht abends bete usw. Nun hab ich früher nie gemerkt, wie dieser feine Unterschied mich von der Dorfgemeinschaft abgrenzt. Ich gehöre praktisch überhaupt nicht mehr zur Gemeinschaft, was mich nicht eigentlich weiter stört, da ich sowieso nicht von allem hier wissen will. Nur finde ich die Tatsache himmeltraurig, dass Menschen einen anders finden und abgrenzen, sogar wenn es darum geht, an wen oder was man glaubt. Nur weil ich nicht akzeptiere, wie man hier handelt, und darum anders handle, werd ich ausgestossen? Was ist das denn für eine Moral? Aus diesen Gründen hab ich überhaupt keine Lust mehr, am "Gemeinschaftsleben" teilzunehmen. Ich weigere mich, zur Kirche zu gehen, an feste, Veranstaltungen etc. Immer ein Stück weiter von all diesen Menschen die mir auf eine Weise sehr Leid tun, weil sie in ihrer Welt leben. Ich ertrag die herabschätzenden Blicke nicht mehr, wenn man mir nichtmehr Hallo auf der Strasse sagt oder wen ich mir bewusst werde, dass man hinter meinem Rücken über mich und mein Fehlverhalten lästert. Am liebsten möchte ich weit weg von diesem Ort, diese Möglichkeit habe ich aber nicht. Ob ich nun in dem Sinne Rat suche, weiss ich nicht, ich wollte einfach mal meine Gedanken anonym loswerden. Liebe Grüsse und einen schönen Abend - Hoppelchen

Religion, Mobbing, Kirche, Jugendliche, Gedanken, beten, Ausgrenzung, Dorf, Gemeinschaft
Von Stadtkindern gemobbt, weil ich ein Dorfkind bin.

Mein Problem steht ja schon oben. Ich bin ein richtiges Dorfkind. Das Dorf in dem ich lebe ist in Bayern und hat ca. 300 Einwohner. Meine Großeltern haben einen Bauernhof, obwohl man das nicht wirklich Bauernhof nennen kann. Wir haben nur 4 Pferde, ein paar Hühner und ne Schafherde und eben ein paar Katzen und einen Hund. Wir verkaufen auch nichts, bauen das Gemüse nur für uns selbst an etc. Naja, also meine Großeltern, meine Eltern, meine Schwester, mein Bruder und ich leben eben auf diesem Bauernhof. Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Und in dem Dorf kennt jeder jeden. Meine beste Freundin ist schon mein Leben lang meine beste Freundin und Nachbarin, und ich bin wirklich mit ALLEN Jugendlichen aus dem Dorf, die in meinem Alter sind sehr gut befreundet. Und man kann sich mein Leben ungefähr so vorstellen: auf Heuballen spielen, ständig mit den Pferden ausreiten, bei den Schafen in der Wiese liegen, meinen Eltern und Großeltern bei der Arbeit auf dem Hof helfen, im Winter auf den Weihern im Dorf schlittschuhlaufen, am Hang hinterm Haus Schlittenfahren etc. Also so, wie sich viele das typische Dorfleben wahrscheinlich vorstellen. Ich liebe das alles und ich würde niemals freiwillig in einer Stadt leben (auch wenn sich Stadtmenschen das wahrscheinlich genau umgekehrt denken). Ich bin bis jetzt auf eine Realschule in einer Kleinstadt, in der Nähe von unserem Dorf gegangen. Da war alles gut, immerhin waren alle Kinder aus dem Dorf ja auch auf dieser Schule, deswegen gab es mit den anderen nie Probleme. In dieser Stadt gibt es aber kein Gymnasium, und alle Lehrer auf meiner alten Schule haben mir geraten auf eines zu gehen. Deswegen hab ich jetzt nach den Sommerferien die Schule gewechselt. Auf der ist kein einziges Dorfkind. Ich habe keine Freunde in der Klasse, ich bin ja immerhin neu und als die alle erfahren haben, wo ich her komme, war's auch schon vorbei mit den Annäherungsversuchen der anderen. Jetzt werde ich gemobbt, weil ich aus dem Dorf komme. Dann kommen immer so Sprüche wie: dummes Dorfkind, oder du dummer Bauer, ihr Dorfkinder seid so unintelligent wie ein Stück Schei*e. So was versteh ich einfach nicht. Ich will nicht gleich zur Petze werden, aber was soll ich denn sonst noch machen. Und ich hab ja ausführlich geschildert, wie ein Dofleben so ist. Findet ihr das wirklich so schlimm? Ich werde völlig ausgegrenzt. Und sorry wegen dem überlangen Text. ;D

Mobbing, Schule, Stadt, Dorf

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