War das Studium sinnlos?

Hallo liebe Community,

jetzt gerade ist mal wieder einer dieser Momente wo ich hier sitze und irgendwie den ganzen Sinn der letzten Jahre hinterfrage. Kurz zu meiner Situation. Habe mein Masterstudium zu Beginn des Jahres gut abgeschlossen und finde seit 8 Monaten keinen Job. Arbeite momentan freiberuflich als Texterin für einen Hungerlohn, der nicht mal annäherend an den Satz von Hartz 4 kommt. Finde seit 8 Monaten keinen Job, trotz zig Bewerbungen und tollen Referenzen und praktischen Erfahrungen. Mir war vorher schon klar, dass es nicht leicht wird, aber dass ich anschließend am Rande der Gesellschaft leben muss war mir nicht klar.

Letzte Woche schlendere ich am Tengelmann vorbei und sehe, dass ein Azubi für die Kasse jeden Monat im ERSTEN LEHRJAHR 970 Euro bekommen soll?! Davon träume ich mit Masterabschluss momentan nur. In meinem privaten Umfeld habe ich leider öfter die Erfahrung gemacht, dass Leute, die sich die letzten Jahre nicht so sehr wie ich bemüht haben, nun viel mehr Geld verdienen als ich und das teilweise mit Hauptschulabschluss! Ich habe echt nichts gegen Hauptschüler. Dieser Eindruck soll bitte echt nicht entstehen, aber ich frage mich was hier falsch läuft, dass man trotz Studium am Existenzminium leben muss (mehr dazu bei meiner Frage "Arm trotz Arbeit").

Ich bereue mein Studium. Alles reine Utopie. Wenn ich daran denke, dass ich irgendwann mein Bafög zurück zahlen muss, wird mir einfach nur schlecht. Schulden für nichts.

Gibt es jemanden, dem es ähnlicht geht? Habt ihr euer Studium oder eure Ausbildung bereut bzw, bereut ihr es noch?

Beruf, Studium, Armut
werden arme Menschen weniger beachtet und respektiert? ich schäme mich arm zu sein

Ich bin mit meinem Mann seit drei Jahren verheiratet und haben eine 18m alte Tochter. Wir sind beide nicht perfekt jeder hat Macken aber lieben uns sehr. Mein Mann Arbeiter vollzeit in einer zeitfirma und wir erhalten alg 2.

Alles stimmt bis auf das finanzielle und das wird sich hoffentlich bessern wenn ich wieder arbeiten gehen kann. Ich komme vom unserer Kultur gesehen aus einer angesehenen Familie mit sehr guten finanziellen Verhältnissen. Es gab damals für mich nie das Problem arm zu sein.

Seitdem ich verheiratet bin haben sich viele Freunde bekannte abgewandt und es wird immer mehr. Meine Familie gibt mir das Gefühl versagt zuhaben, weil wir hilfebedürftigt sind. Oft sagen meine Eltern wie sehr sie es bedauern das ich als ihre geliebte Tochter mich arm geheiratet habe. Diese ganzen Umstände erleben muss. Wir werden von sehr wenigen in der Gesellschaft ernst genommen. So dass wir uns vollkommen isoliert haben. Dadurch haben wir auch gemerkt wer wahre Freunde sind.

Alle die ich kenne besitzen viel dessen Bruchteil wir nicht mal besitzen. Ich schäme mich zu leben oft denke ich wie schön es wäre nicht mehr zu leben. Doch meine Familie hält mich fest besonders meine Tochter.

Ich verstehe den Sinn nicht warum ein mensch einen Porsche fährt und ständig Glück hat. Hingehen wir nach Glück streben und Alles tun aber es fruchtet nichts.

Ich weiß das Geld nicht glücklich macht aber satt sowie zufrieden ich wünsche meiner Tochter viel Glück in der liebe aber auch finanzielle Sicherheit.

Armut

Meistgelesene Beiträge zum Thema Armut