Wie viel Tavor nimmt ihr und warum?

Ich kriege bei meinem Hausarzt nur schwierig Tavor, einmal hab ich 50x 1mg bekommen, aber danach wollte er mir das nicht mehr verschreiben. Ich habe schwere Depressionen und stresse mich enorm bei vielen Dingen. Ich hab mir gestern in der Notstelle ein Rezept ausstellen lassen für Tavor, selbst da wollte die Ärztin lieber 0,5mg geben obwohl ich sagte, dass ich erst ab 1mg was spüren kann. Zum glück hat sie dann doch die 1mg Dosis gewählt (20x1mg). Nur an manchen Tagen gehts mir so schlecht, dass ich sonst nichts schaffe und mir das Leben total egal ist.

Dann lese ich hier, dass manche Leute 10mg am Tag nehmen und mich frage: Wie geht das? Erstmal müsste man dadurch ja mindestens 1x die Woche Nachschub besorgen und welcher Arzt stellt das denn aus?

Ich hole mir Tavor immer nur dann wenn es nicht mehr geht und alles zusammenfällt bei mir. Wenn ich mir dann Tavor verabreiche geht es mir einige Stunden ganz gut und ich kann auch mal Papierkram erledigen der seit Wochen oder gar Monaten vor mir her lag. Wie viel schlimmer kann es denn werden, wenn dir ein Arzt so viel verschreibt, dass du auf 10mg pro Tag kommst?

Ich weiß sehr wohl wie schlimm Tavor sein kann wenn man es übertreibt. Aber ohne Medikamente die mir wirklich helfen, würde ich die nächsten Jahre auch nichts tun. So lief das nämlich seit 2019 bei mir, dass ich einfach nur existiert habe, schon Post vom Jobcenter mich überfordert hat. An was anderes war nicht zudenken da ich 24/7 nur gestresst war. Therapie bin ich durch. Ich weiß was ich zu tun habe, aber ich brauche Medikamente die sofort wirken, um das auch umzusetzen was geplant ist. Jegliche Antidepressiva haben evtl. kleinen Motivationsboost gegeben, aber die Probleme und der Stress war immer noch im Kopf, da war dann direkt wieder Schicht im Schacht.

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Morgen von der Brücke springen (Suizid)?

Ich weiß einfach nicht mehr weiter...Man liest ja hier oft von Menschen, die depressiv/suizidgefährdet sind. Da wird meist geantwortet: "Such dir Hilfe" Aber was, wenn das einfach nichts bringt?

Ich habe mir immer Hilfe gesucht, war mindestens 10x stationär/ambulant/tagsüber in Behandlung. Dazu zahlreiche Besuche in Selbsthilfegruppen, Akutsprechstunden und Psychiatern. Immer wieder dasselbe: "Planen Sie, sich akut das Leben zu nehmen?" "Ja" "Möchten Sie eingewiesen werden?" "Nein" "Gut, dann können wir leider nichts mehr für sie tun" Von Medikamenten wird mir abgeraten. In Therapiegesprächen wird mein Leben/Gedanken/Gefühle analysiert und ich weiß genau, was die Therapeuten sagen werden. Ich kenne meine Trigger/Traumata/Notfallpläne/gängige Therapiemaßnahmen... Nichts neues. Es fühlt sich an, als hätte ich alles versucht. Ich habe meinen belastenden Job gekündigt, mein Studium in die Hand genommen, mit Sport und gesunder Ernährung angefangen, Achtsamkeit trainiert, Skills angewandt, Alltagsroutine entwickelt, Urlaub gemacht, Ängste überwunden, Grenzen ziehen gelernt, mit Selbstverletzung aufgehört, meine Krankheiten akzeptiert, mich mit meiner Familie ausgesprochen, der Veränderung jahrelang Zeit gegeben...

Ich habe am Anfang jeder Therapie Hoffnung auf Besserung, dann folgt ein extremes Loch. (Bipolar bin ich nicht) "Frau XY, ich habe Ihnen alle Werkzeuge in die Hand gegeben. Jetzt müssen Sie sie nur noch benutzen" Obwohl ich objektiv betrachtet ein gutes Leben habe, leidet das Kind in mir unter der traumatischen Vergangenheit.

Es ist so unglaublich frustrierend, dass ich plane, mich morgen von der Brücke zu stürzen. Den letzten Versuch habe ich nur aus Pech überlebt. Diesmal soll es klappen...

Kennt jemand das Gefühl und mag mit mir darüber reden?

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