Das geht jetzt schon ziemlich in die Materie des Fliegens rein.
Im generellen kann man sagen dass jedes Flugzeug unterschiedlich sinkt. In der Hobbyfliegerei wird dies meist durch Gleitzahlen angegeben. Diese Gleitzahlen bestehen immer aus der Strecke welche für 1000m Höhenverlust zurückgelegt wird.
Diese Werte kann man aus der Flugleistungspolare entnehmen. Hier das Beispiel einer ASK21
Eine solche Flugleistungspolare zeigt immer das Verhältnis zwischen der Airspeed und dem sinken bei dieser Geschwindigkeit an.
Nur sind solche Polaren eher typisch für Segelflugzeuge oder Motorsegler und nicht für Airliner. Der größte unterschied sind allerdings nur die Triebwerke.
Damit ein Flugzeug fliegen kann, braucht es Luftströmung um den Tragflügel. So wird auftrieb erzeugt. Diese Strömung wird durch die Vorwärtsbewegung des Flugzeugs erzeugt. Ein Segelflieger wandelt beispielsweise die potentielle Energie in kinetische Energie um. Steigen kann er nur durch aufsteigende Luftmassen. Sobald allerdings eine Vortriebskraft wie ein Motor dazukommt, reicht es den Anstellwinkel des Flügelprofils zur anströmenden Luft zu erhöhen um einen Höhengewinn zu erreichen.
Um das Flugzeug wieder in Richtung Boden zu bewegen muss man einfach den Anstellwinkel verringern. Das tut man durch leichte negative Nickbewegung sprich das betätigen des Höhenruders. Würde man das allerdings im Airliner machen würde man viel zu schnell werden, da auch hier wieder die Umwandlung von Epot in Ekin stattfindet. Deshalb wird, um den Sinkflug einzuleiten, die Triebwerksleistung verringert um zu bewirken dass ein pontentiel größerer Anstellwinkel benötigt wird um die Höhe zu halten. Hierbei kann man einfach den Anstellwinkel beibehalten und man sinkt automatisch.
Worauf will ich hinaus?
Denn genau für dieses Phänomen gibt es wieder eine Polare, welche die Geschwindigkeit und den Anstellwinkel ins Verhältnis setzt. Auf der einen Seite ist ein steigen zu verzeichnen und auf der anderen Seite ein sinken. So ergibt sich ein Sinkwert in welchen eben beide Punkte mit eingerechnet werden.
Und bei der Entscheidung welchen Anstellwinkel man mit welcher Geschwindigkeit fliegt, spielen eben Faktoren wie Ökonomie und Luftraumgegebenheiten mit rein.
Als erstes kann man sagen, dass Airlines so wenig Kerosin wie möglich verbrauchen wollen. Das geht schonmal durch eine Verkleinerung des Anstellwinkels, da somit Wiederstand reduziert wird und eine kleinere Triebwerksleistung von Nöten ist. Außerdem wollen sie die Passagiere möglichst rechtzeitig zu ihrem Ziel bringen. So ergibt sich auch noch die Geschwindigkeit.
Allerdings gibt es bei großen Flughäfen auch noch Sichtminimas, Wegpunkte die mit Höhen und Geschwindigkeiten gekoppelt sind, Wind welcher das auch nochmal beeinflusst, und und und. Das muss natürlich auch eingehalten werden.
All diese Faktoren werden verwendet um ein Sinkwert zu ermitteln welcher für die Fluggegebenheiten passend ist. Aufgrund diesen Wertes wird ein Punkt ermittelt an dem in den Sinkflug mit passenden Konfigurationen übergegangen werden muss.
Das hört sich natürlich alles verdammt komplex an. In Wahrheit wird das alles von Computern errechnet, welcher Flugrouten mit Höhe und Geschwindigkeit ausgibt. Dazu kommt dann noch der ermittelte Sinkwert welcher einfach in den AP eingetragen werden kann.
Oder man macht es wie Motorflieger einfach Pi mal Daumen ;)
Ich hoffe das war nicht zu komplex und ich konnte dir helfen. Bei Fragen einfach schreiben.
LG