Ich habe ein Problem, womit ich nicht so recht umzugehen weiß. Ich bin 33, seit 12 Jahren verheiratet und habe mich nun in jemanden verliebt, der über 10 Jahre jünger ist.
Es hat sich alles mit der Zeit entwickelt. Er ist für mich da. Mein Mann hat seit ein paar Jahren Depressionen, die sich so angespitzt haben, dass ich ihn eines Abends gepackt habe und zum Arzt gefahren bin. Das war ein so furchtbarer Moment für mich, als er vor mir und den Kindern meinte, er will sich umbringen (gegen einen Baum fahren). Unsere Kinder waren da 10 und 4 Jahre alt. Der Arzt hatte sich auch gleich gekümmert, dass er Hilfe bekommt und es dauerte nicht lange, da hat er auch eine Reha besucht ect.
Leider ist seitdem alles anders geworden, egal wie sehr ich mich dagegen gewehrt habe. Ich habe das Gefühl, dass ich mit in das Tief falle. Ich habe alles versucht ihn da wieder raus zu bekommen, aber immer wieder hat er oder auch seine Psychologin gesagt, dass ich Schuld daran wäre, weil ich nicht arbeite, weil ich ihn unter Druck setze weiterzumachen... Es stimmt, dass wir uns zu viel auferlegt haben. Kinder, Haus und ich arbeite seit Jahren nicht mehr und wenn, dann nur in kurzen Minijobs. Er wollte, dass ich voll und ganz für die Kinder da bin, und das fand ich auch echt toll, da ich bei meiner Tochter in der Ausbildung war bis sie ihre Tagesmutter irgendwann Mama genannt hatte. Das hatte mich schwer getroffen. Ich habe sie am Tag nur 2 Stunden gesehen. 1 Stunde Morgens, eine Abends. Essen und ab ins Bett oder Aufstehen, zur Tagesmutter. (später Kita usw.) Deswegen wollte ich auf jeden Fall bei meinem Sohn Zuhause bleiben, aber dann kam Corona und seitdem ist der Einstieg für mich extrem schwer geworden. Aber da ist immer dieser gewisse Druck. Eben weil sogar die Psychologin gesagt hatte ich wäre Schuld an der Depression meines Mannes.
Jedenfalls geht es mir seitem nicht mehr gut. Ich habe das Gefühl, ich bin Manisch Depressiv. Immer wieder extreme Aufs und Abs (zum Teil auch mit Selbstverletzung und Selbstmordgedanken). Ich habe mir aber bis jetzt noch keine Hilfe gesucht, weil ich meinem Mann, jetzt wo es bei ihm Bergauf geht mit Psyche und Job, nicht noch mehr Stress machen will. (Ich wäre dann ja auch einige Wochen weg, die er sich nicht mal gerade eben freinehmen kann) Er hat mir viele Dinge an den Kopf geknallt, die sehr wehgetan haben und bis heute nachhallen. Und irgendwie fehlt mir sein Halt. Oft redet er nur über sich, seinen Job, beschwert sich über dies und das, die Gesellschaft und ich will es einfach schon gar nicht mehr hören und gehe ihm oft aus dem Weg, weil ich einfach keine Kraft habe für diese Negativität, von denen seine Themen in den aller meisten Fällen handeln. Ich habe ihm das auch schon mal gesagt, aber irgendwie hält das nicht lange an.
Dann kam da dieser junge Typ in mein Leben. Ich fand es eben toll, wie er mich immer wieder aus diesem Loch holen konnte. Doch aus der Freundschaft wurde mehr. Viel mehr und ich bereue es auch überhaupt nicht. Nur in dem Punkt, dass ich meinem Mann eigentlich nicht weh tun will. Er weiß von dieser Affäre, weil ich sehr ehrlich bin und einfach nicht lügen kann und will. Dennoch sagt er mir, dass er mich liebt und mich nicht verlassen wird. Egal was kommt. Aber ab und zu, hält er mir es dann doch indirekt vor und macht mir indirekt ein schlechtes Gewissen, obwohl er kurz vorher noch meinte, dass wir auch einfach Freundschaftlich miteinander umgehen/leben könnten.
Ich bin mit dem jungen Mann nicht richtig zusammen, wäre es aber sehr gerne. (An Manchen Abenden bin ich im Streit mit meinem Mann zu ihm abgehauen, habe dann bei ihm übernachtet) Er hat aber das Problem, dass mein Alter, mein Familienstand und meine Kinder ihn eben etwas "abschrecken" würde ich jetzt mal sagen. Er meint, ich wäre alles für ihn und er hat kein Interesse an anderen Frauen. Dennoch steht er nicht zu mir, wenn seine Freunde uns sehen, zieht er schnell die Hand weg wenn wir Händchen halten. Dennoch sagt er, dass er mich wirklich liebt. Auch wenn er Probleme hat seine Gedanken und Gefühle auszudrücken. Ich glaube aber, er wäre eigentlich sehr gerne mit mir zusammen.
Ich will meinem Mann nicht wehtun, habe ihm auch schonmal gesagt, dass ich eben eine Trennung sinnvoller und endgültiger finden würde, aber er lehnt das irgendwie total ab. Aber so habe ich auch immer das Gefühl, ich mache was Verbotenes. Ich will auch für meine Kinder da sein... eine komplette Trennung wäre vielleicht das Richtige für uns, aber zum einen wehrt sich mein Mann da irgendwie gegen, und ich habe ihn nach wie vor sehr lieb, und zum anderen weiß ich nicht, ob meine Affäre mich überhaupt bei sich haben will, da ihn ja gewisse Punkte stören. Ich vermute, dass er selbst noch zu jung ist, um (wegen dem Altersunterschied) drüberhinwegsehen zu können, wenn vielleicht mal Sprüche von Freunden kommen. Auch wenn mich alle für Anfang/Mitte Zwanzig halten.
Was soll ich tun? Mir erstmal Hilfe holen, bevor ich irgendwas endgültiges mache? -.-