Ich hab das Gegenteil erlebt: weil ich nicht das glaubte, was Bibelfundis behaupteten, galt ich als "ungläubig" und selbstverständlich als "verloren".
Angst macht mir beides: das Satanische wie auch die Drohungen von Jesus und etlichen so Gläubischen mit der Hölle.
Spontane Gedanken , auch von mir: Es ginge vielleicht genau so weiter wie hier: gewisse Gläubische würden sich gegenseitig den alleinrichtigen Glauben zu- und absprechen, einander mit der Hölle drohen, mangels Argumenten einander als Menschen fertig machen und Lieblosigkeit fromm tarnen.
Es gäbe ebenso Leute, die auf die Supermaschine pfeifen und weiterhin Menschen in ihrer Würde achten. Gemäss der Meinung des Quäkers Pierre Cérésole: La vérité est la jeunesse éternelle.
Ich möchte erst mal alle Fantasien, Theorien, Verheißungen und Drohungen dieser Gottesbilder erfahren...und von wem sie stammen.
Es gibt sogar mehrere Gottesbilder, und jedes soll das Alleinrichtige sein.
Was würde uns warten nach dem Endsieg eines dieser Gottesbilder?
Gäbe es noch Gedanken- und Gewissensfreiheit? Wie würden "Ungläubige" oder Andersdenkende behandelt?
Mir kommt in diesem Zusammenhang auch ein Sprichwort in den Sinn:
Glaube versetzt Berge,Unglaube sprengt Ketten.
Was möchtest du denn? Darlegen, dass es gemäss deiner Theologie (mindestens) zwei Götter gibt?
Was, wenn in bestimmten Religionen Hass auch mitspielt? Etwa so offen wie bei David in der Bibel: Wie ich sie hasse, die dich hassen, Herr. Gott, bring sie doch alle um. (Psalm 139)
Es ist für mich auch getarnter Hass, wenn Ungläubigen oder Andersgläubigen selbstverständlich mit der Hölle gedroht wird, auch den nächsten Angehörigen - falls sie sich nicht "bekehren".
Hassen möchte ich deswegen keine Religion. Es sind immer Menschen und ihre häss-lichen Erzählungen, und denen kann ich widersprechen, oder gehe ihnen aus dem Weg.
Ein Zitat von Jesus:
Wer nicht glaubt, wird verdammt.
( Mark.Ev.16.16) Wie er das meinte, bleibt offen. Diese Drohung kann aber Angst machen und so genannte Ungläubige abwerten.
Ob er überhaupt gehört würde? Gar Viele würden ihm doch mit der Bibel in der Hand darlegen, in welcher Kirche er gehen, und wie er seine eigenen Worte verstehen müsse, weil sie alles viiiel besser wissen als er, Jesus, selbst. Ich denke also, das gäbe einen riesigen Streit unter Alleinrechtgläubischen.
Sortieren, wer in den Himmel oder in die Hölle kommt? Den Fantasien sind keine Grenzen gesetzt.Diese Fantasien verraten wohl am meisten über die Sortierer.
Die Diskussionen darüber laufen seit 2000 Jahren, und alle meinen, ihre Theorie sei die Richtige.
Da müssten wir den Jesus selbst fragen können, wie er es meinte.
Psalm 139. Aber ohne den tödlichen Hass.
Ich schon, gelegentlich.
Natürlich kenne ich ihre Auffassung : "Wir haben die alleinrichtige Wahrheit, wer das nicht glaubt, geht verloren." Das ist auch bei andern Gemeinschaften( nicht bei allen) das gleiche Muster.
Ich lasse die ZJ Leute reden, ohne sie zu unterbrechen. Dann rede ich auch, und lasse mich nicht unterbrechen.
Und siehe da, es sind Menschen wie du und ich, mit Licht und Schatten. Gegenseitigen Respekt habe ich so erlebt, immer wieder.
Vergangenheit ist bloss e i n e Seite.
In heiligen Schriften aller Art werden "Ungläubige" oder Andersgläubige für alle Zukunft bedroht mit ewiger Hölle, Feuer, Schwefel, Strafe und scheusslicher Rachsucht.
Sadistischen Fantasien sind da keine Grenzen gesetzt.
Selbstverständlich sind dann die Gequälten auch noch "selber schuld", weil sie das Alleinrichtige nicht geglaubt haben. So soll ein minimaler Rest von Gewissen oder Mitgefühl bei den "Geretteten" unterdrückt werden.
Für den alleinrichtigen Glauben konnte und kann man dann auch über Leichen gehen.
Für mich sind das auch Kriterien, mit denen ich Religionen und ihre Verkünder oder Propheten betrachte.
Das Wesen einer Religion zeigt sich so, wie sie Andersgläubige oder "un"Gläubige behandelt. Da wird getrennt, und die Trenner wähnen zu wissen, wie es läuft.
Getarnter Sadismus vielleicht.
Aber alles eben menschlich.
Aber ja.
Alle Dogmatiker und Aufzwänger zeigen ihr wahres Gesicht erst, wenn ihnen jemand widerspricht oder ihren Anspruch in Frage stellt, dass sie die alleinrichtige Wahrheit verkünden.
Da ist dann fertig mit Toleranz, Liebe oder Menschenwürde. Im realen Sozialismus verloren Menschen ihre Stellen oder wurden eingesperrt, umgebracht,wenn sie die Sprüche des Marxismus nicht nachsagen wollten und sich eine eigene Meinung leisteten.
Bekehrungssüchtige religiöse Fundis machen es etwas dezenter. Erst wenn kritische Fragen kommen, drohen sie unterschwellig oder offen mit der Hölle und machen damit Angst.
Mündige Menschen, die sich ihre eigene Meinung weder durch Drohungen noch durch Terror oder Erpressung abmarkten lassen, müssen Anhängern einer verbindlichen Alleinwahrheit eben grauenhaft Angst machen.
Wenn ich gewisse Bibel-Verkünder ernst nähme, müsste ich vor ihrem Gottesbild ebenso Angst haben wie vor ihrem Teufelsbild: Wer ihre Lehren nicht glaubt, erfährt ihre Rachsucht.
Ungläubige? Sind wohl alle Menschen, die deine Theologie nicht teilen.
Ja. Gerne würde ich mit Jesus reden. Ihm zuhören, ihn Vieles fragen. Zum Beispiel auch, ob er Menschen in "Ungläubige" und Andere sortiert.
Ich möchte ihn auch lachen und tanzen sehen, mit ihm singen, mich mit ihm freuen, wenn er verliebt ist, und noch Vieles mehr.
Auch mit Paulus möchte ich reden.
Und natürlich mit Maria, ebenso mit Josef.
„So sagen wir denn nach der klaren Lehre der Schrift, dass Gott in seinem ewigen und unabänderlichen Ratschluss ein für alles festgesetzt hat, welche Leute er zum Heil annehmen und welche er dem Verderben weihen wollte. Dieser Ratschluss begründet sich für die Auserwählten auf Gottes freie Gnade, nicht auf irgendein menschliches Verdienst; welche er aber für das Verderben bestimmt hat, denen verschliesst er nach seinem Gerechtigkeiten und über jeden Tadel erhaben, für uns freilich unbegreiflichen Urteil den Zugang zum Leben.“ (Johannes Calvin: Institutio, III, 21.) Calvin begründete anschliessend seine Überzeugung unter anderem mit dem Epheserbrief.