Zukünftige globale Probleme?

5 Antworten

Der zu hohe Fleischkonsum. Es wird viel mehr Fleisch gegessen, als ökologisch nachhaltig produziert werden kann. Fleischkonsum gehört zu den wesentlichen Verursachern von Treibhausgasen, die den Klimawandel verschlimmern:

"Die fünf weltgrößten Fleisch- und Molkereikonzerne sind für mehr Treibhausgas-Emissionen verantwortlich als die großen Ölkonzerne. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie."

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/klimawandel-fleischkonzerne-co-emissionen-1.4058225 

Veganer sparen jährlich im Schnitt zwei Tonnen Treibhausgase:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/veganer-sparen-jaehrlich-zwei-tonnen-treibhausgase-a-1264577.html

Zudem importiert Deutschland auch Tierfutter für Nutztiere aus Ländern wie Brasilien. Dort wird zur Schaffung der Ackerflächen der Regenwald brandgerodet:

"Im Jahr 2019 wurden rund 46.942 Tonnen Fleisch (ohne Geflügel) aus Brasilien auf den deutschen Markt importiert."

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/693191/umfrage/import-von-fleisch-aus-brasilien-in-deutschland/

"Wie der Urwald für deutsches Fleisch gerodet wird - In Südamerika werden Tausende Hektar Urwald gerodet, ein einzigartiges Ökosystem ist bedroht. Unternehmen schaffen dort riesige Flächen für den Anbau von Sojabohnen - vor allem für deutsche Fleischproduzenten."

https://www.spiegel.de/wirtschaft/sojaanbau-in-suedamerika-entwaldung-fuer-deutsches-tierfutter-a-1199151.html

"Soja in deutschen Ställen - 8.900 Lkw-Ladungen Futter, so viel fressen deutsche Hühner, Schweine, Rinder und andere Nutztiere – und zwar jeden Tag. Das hat der Deutsche Verband Tiernahrung ausgerechnet."

https://www.deutschlandfunk.de/tierfutter-soja-in-deutschen-staellen.697.de.html?dram:article_id=306604

Hinzu kommt der hohe Ressourcenverbrauch. Ein Nutztier muss im Schnitt erst einmal sieben Kalorien pflanzlicher Nahrung fressen, um selbst eine Kalorie tierischer Nahrung zu produzieren. Verfüttert wird hauptsächlich Kraftfutter aus Mais, Soja, Weizen und Raps. Rund 60 % der Äcker in Deutschland werden für den Anbau von Tierfutter verwendet, schreibt das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft.

https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/wie-arbeiten-foerster-und-pflanzenbauer/was-waechst-auf-deutschlands-feldern/

Auf einem Großteil dieser Ackerflächen ließe sich auch Nahrung direkt für den Menschen anbauen. Das ist eine größere Lebensmittelverschwendung als alles was in Supermärkten, Restaurants und Privathaushalten zusammen weggeworfen wird.

https://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichts/fleisch-und-futtermittel.html

"Auf der Fläche, die man für vier Gramm Rindfleisch benötigt, könnte man 100 Gramm pflanzliche Nahrung mit vergleichbarem Eiweiß- und Kaloriengehalt erzeugen. Die Differenz von 96 Gramm betrachten die Forscher als Verlust durch die Ernährungsweise. Bei Schweinefleisch beträgt dieser Verlust 90 Prozent, bei Milchprodukten 75 Prozent, bei Hühnerfleisch 50 Prozent und bei Eiern 40 Prozent."

https://www.welt.de/wissenschaft/article174932174/Mit-veganer-Ernaehrung-bekaeme-man-viel-mehr-Menschen-satt.html

Für die Produktion von einem Kilo Rindfleisch müssen ca 15.000 Liter Wasser aufgewendet werden:

https://www.welt.de/wissenschaft/article6012574/Ein-Kilo-Rindfleisch-kostet-15-000-Liter-Wasser.html

Die Nutztierhaltung ist zudem durch die Ammoniak-Ausdünstungen der Fäkalien die größte Quelle für Feinstaub in Deutschland:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/100445/Massentierhaltung-Hauptverursacher-fuer-Feinstaub

Die Entsorgung der Fäkalien (als Dünge deklariert) versucht das Grundwasser mit Nitrat:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/nitrat-im-grundwasser-durch-ueberduengung-und-guelle-a-1027279.html

Auch Weidehaltung ist keine Lösung. Hier ist die Klimabilanz sogar noch schlechter als bei Intensivtierhaltung, weil Weiderinder pro kg Fleisch deutlich mehr Methan produzieren.

https://www.blick.ch/news/schweiz/umwelt-fleisch-vom-weiderind-ist-umweltschaedlicher-als-aus-grossviehmast-id5185811.html 

https://www.aargauerzeitung.ch/wirtschaft/fleisch-vom-weiderind-ist-umweltschaedlicher-als-aus-grossviehmast-130376391

Zudem braucht man bei Vollweidehaltung 3,5 ha pro Kuh. Da kann man sich den exorbitanten Flächenbedarf leicht ausrechnen, wenn die Massentierhaltung durch Weidehaltung ersetzt werden soll. 

Der übermäßige Verzehr von Fleisch und anderen Tierprodukten in der Gesellschaft ist außerdem mitverantwortlich für die hohen Raten an Zivilisationskrankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes Typ 2.


Benutzer186 
Beitragsersteller
 29.11.2020, 21:44

Der hohe Fleischkonsum ist in vielerlei Hinsichten ein großes Problem.

Der übermäßige Verzehr von Fleisch und anderen Tierprodukten in der Gesellschaft ist außerdem mitverantwortlich für die hohen Raten an Zivilisationskrankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes Typ 2.

Am schlimmsten ist diesbezüglich jedoch die Entstehung von Antibiotika resistenten Bakterien. Durch Massentierhaltung entsteht eine Unbrauchbarkeit von Antibiotika, da dadurch immer mehr Krankheiten Resistenzen entwickeln.

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LeoLegit  29.11.2020, 21:46
@Benutzer186

Ja, hier gibt es zwei interessante Artikel zur Keimbelastung:

"Listerien, EHEC-Erreger, Campylobacter – in Fleisch und Wurstprodukten stecken jede Menge Krankheitserreger. Das Zoonosen-Monitoring 2017 zieht eine unappetitliche Bilanz. Dabei wurden nur Stichproben ausgewertet. Die Wahrheit könnte noch viel schlimmer sein."

https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/so-viele-krankheitserreger-stecken-in-fleisch-und-wurst-12838/

"Salmonellen, Campylobacter, Toxoplasmosen – die Liste ist der Keime ist lang, die in tierischen Produkten vorkommen können und immer wieder zu Krankheitsausbrüchen führen. Listerien führen überdurchschnittlich oft zu Todesfällen."

https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/diese-keime-lauern-in-fleisch-eiern-und-rohmilch-13765/

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Als erstes Problem sehe ich die zunehmende Trockenheit. Wenn es wärmer wird, sollte es eigentlich auch mehr Niederschläge geben. Das war in der Erdgeschichte immer so. Und auch umgekehrt galt, dass Abkühlung weniger Niederschläge bringt. Das scheint im aktuellen Klimawandel anders zu sein. Die Ursache für diese Absonderheit sind vermutlich der Flugverkehr auf Höhe der Tropopause und die vielen Windräder. Auf Wunsch könnte ich ausführlicher werden.

Eine zunehmende Globaltemperatur ist eher positiv zu sehen, SOLANGE es ausreichend regnet. Das muss man auf jeden Fall getrennt betrachten.

Plastik in den Ozeanen sehe auch ich als ein Riesenproblem an.

Umweltvergiftungen (z.B. durch Abwasser von Textilfabriken); global ein kleines Problem, das aber lokal ein großes Problem sein kann.

Ressourcenknappheit, jein. Wenn genügend Energie zur Verfügung steht, z.B. durch die neue Generation von Atomkraftwerken, lässt sich der meiste Müll recyclen.

Artensterben in der Tierwelt (nicht direkt ein Problem, aber nicht schön anzusehen). Ja, das ist auf jeden Fall ein Problem, vor allem weil der Mensch sich immer weiter ausbreitet und den Tieren immer mehr Lebensraum nimmt. Es ist einfach ein Platzproblem das die Überbevölkerung mit sich bringt.

Überbevölkerung (wird aber denke ich nie direkt zu einem Problem werden, die UN sagt vorher, dass der 12 Milliardste Mensch nie geboren wird) ist schon jetzt ein RIESENPROBLEM. Wir können die vielen Menschen zur Zeit nur ernähren, weil die landwirtschaftliche Fläche mit High-Tech bearbeitet wird. Umstellung auf mehr pflanzliche Nahrung, Säugetiere durch Insekten ersetzen u.s.w. bringt ein bisschen was, aber wenn alle Bauer auf biologische Landwirtschaft umstellen würden, wären die Erträge so gering, dass mindestens 1/3 der Weltbevölkerung verhungern würde.

Massentierhaltung ist ein moralisches Problem. Überfischung ist ein großes Problem, das aber lösbar ist. Man müsste lediglich Werkzeuge auf dem Meeresboden versenken (Betontetraeder mit Messern), um Schleppnetze aufzuschlitzen. Dann würde sich der Fischbestand schnell erholen.

Du weißt dass ich hier oft die Vorteile der CO2 Zunahme herausstelle und meine, dass diese auf die Erwärmung kaum einen Einfluss hat, die CO2 Zunahme vielleicht sogar leicht kühlend über ihre Wechselwirkung mit Bäumen wirkt. Aber einen großen Nachteil hat die CO2 Zunahme doch. Dadurch ändert sich die Zusammensetzung des Phytoplanktons. Die kleinen Cyanobakterien profitieren von der CO2 Zunahme mehr als Algen und größere Pflanzen. Und Cyanobakterien erzeugen Gifte. Dadurch verringert sich das Zooplankton. Und das wirkt sich nachteilig auf den Fischbestand aus. Vielleicht ist dieser nicht nur wegen der Überfischung so stark gesunken, sondern auch wegen der CO2 Zunahme.

Sieht schon ganz gut aus. Wenn wir nur all die aufgeführten Probleme lösen, wären wir richtig gut.

Atomwaffen-Verbreitung. Irgendwann "drückt mal jemand auf den roten Knopf".


Benutzer186 
Beitragsersteller
 29.11.2020, 21:18

Ist auf jeden Fall eine Gefahr, bleibt nur zu hoffen, dass Atomwaffen nie in die falschen Hände geraten.

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