Wohin kann man noch gehen?
In Anbetracht des politischen Diskurses, den Klimakatastrophen, die zur Normalität werden, dem überholungsbedürftigen Bildungssystem und der Tatsache, dass ich etwas aus meinem Leben machen will, sehe ich meine Zukunft nicht länger in Deutschland.
Die Frage stellt sich nur: Wohin?
Ich würde gern in ein sicheres Land, wo niemand auf der Strecke gelassen wird. Finanziell, Notfallmanagement, Gesundheitsversorgung, Katastrophenschutz, Schutz vor Kriminalität, einfach Sicherheit...
Zusätzlich soll es einem an nichts mangeln müssen. Immer genügend gesundes Essen und sauberes Wasser, Medikamente, Unterkunft...
Demokratie und eine starke Verfassung dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Die Menschen sollen höflich sein, aber nicht unterwürfig, sollen für sich selbst denken, aber auch Fakten akzeptieren. Eine aufgeklärte und aufgeschlossene Gesellschaft, die sich mit neuen Ideen auseinandersetzt...
Die Schule soll die Kinder fördern, das Beste aus ihnen machen. Ich will, dass sie die Jungen wissbegierig macht und sie sich gehört fühlen, unterstützt, sie ihre Ideen präsentieren können, ohne dass sie abgetan werden.
Klingt utopisch. Ist es wohl auch. Ich hab nur Angst, hier zu bleiben.
Gibt es ein Land, in das ich gehen kann?
6 Antworten
Ist eine Frage die ich mir lange gestellt habe und hätte ich kein Kind, würde ich definitiv ein vanlife führen, so autark wie es nur geht.
Es gibt unendlich viele Möglichkeiten mittlerweile online Geld zu verdienen, Gelegenheitsjobs, und und und.
Was macht heutzutage noch Sinn außer zu reisen? In den ganzen Verpflichtungen ersticken? Ich denke nicht. Es fängt hier bei uns beim katastrophalen Bildungssystem an. Geht weiter mit den Handyzombies die man überall nur noch sieht. Halb Europa wird aktuell rechts.
Nö, Wohnmobil kaufen und Mal dort, mal dort, mal dort sein. Immer mit der Sonne mit.
Aber was ist mit Rente? Sozialversicherungen? Ach weißte was, scheiß was drauf.
Ich denke, in der (städtischen) Schweiz wärst Du für die meisten Punkte gut aufgehoben. Aber natürlich ist man im Ausland nicht von heute auf morgen angekommen. Wenn Du an demokratischen Entscheidungen teilnehmen willst, musst Du in den meisten Ländern erst mal eingebürgert werden, und das wird ein normaler Bürger - auf Antrag - oft erst so nach 5-10 Jahren, und oft auch nur dann, wenn er eine weisse Weste, Vermögen oder ein regelmässiges Einkommen hat, die lokale Geschichte, Sitten und Bräuche kennt, am öffentlichen Leben dort teilnimmt und einen mündlichen Test besteht. Ein Asylgesuch würde wohl in manchen Ländern schneller zur Staatsbürgerschaft führen - es ist ein Hohn!
Noch besser wäre allerdings, Du würdest etwas in Deutschland ändern wollen, statt Dich über die Misstände zu beklagen. Das Klima macht vor den Landesgrenzen nicht halt, aber den meisten anderen Punkten kannst Du etwas zum Besseren hin wenden, wenn Du erst einmal eine vernünftige Partei mit einem zukunftsweisenden Programm wählst, und das wäre klar die AfD!
Ich habe mich nicht vertippt. Abgesehen von Klima sind doch genau die Regierungsparteien zusammen mit der CDU schuld daran, dass die Dinge, die Du kritisierst, so schlecht laufen. Der Staat nimmt seine Bürger finanziell aus, dennoch werden Schulen, Gesundheitsversorgung, Notfallmanagement, Demokratie usw. nicht besser. Doch genau in diesen Punkten will die AfD anpacken. Sie kritisiert schon lange die hohen Steuern, die verlotternde Infrastruktur, die im internationalen Vergleich schlecht abschneidenden Schulen und die Demokratiedefizite des poltischen Systems. Die AfD wünscht gar Volksabstimmungen und Referenden, ähnlich wie es sie in der Schweiz gibt. Mehr Demokratie geht nicht. Daher würde ich nochmals darüber nachdenken, was die AfD wirklich will, und das die Medien über die AfD schreiben - das sind leider zwei verschiedene Paar Schuhe.
Man muss doch nur ein Blick in die tatsächliche Afd-Politik werfen um zu sehen, was die AfD wirklich will. Die wollen nichts von diesen Punkten anpacken.
Das Wahlprogramm liest sich in vielen Punkten so, dass man gerne zustimmt, allerdings ist Papier sehr geduldig. Wünsche und Kritik sind schnell formuliert. Auch in anderen Parteiprogrammen. Allein das Umsetzungskonzept fehlt meistens, damit wird das Wahlprogramm leider nur zur Bauernfängerei.
Problem an der ganzen Sache ist wohl eher, dass die AfD ein ausschlaggebender Grund ist, wieso ich mich hier nicht mehr wohl fühle. Ich kenne einige AfD Wähler. Selbst wenn die Partei okay wäre (was ich stark bezweifle), ist sie anscheinend eine Partei, die die Interessen genau dieser Leute vertritt. Und wenn es nach diesen Wählern geht, dann gehören keine Menschen anderer Herkunft ins Land, anderer Religionen als dem Christentum und auch Ich nicht, als Teil der lgbt+ Community.
Man muss auch anmerken, dass die Leute, die Offenheit und Toleranz zeigen, genau diese AfD nicht wählen. Das liegt an der Partei und definitiv auch an der AfD-Wählerschaft.
Das der Verfassungsschutz ein Auge auf sie wirft kommt auch nicht von ungefähr.
Zu den Medien: Wer genau soll die beeinflussen?
In jeden Parlament, in dem sie sitzt. Politik macht man auch in der Opposition. Man bringt Anträge ein und stimmt über die Anträge anderer ab.
Hier kann man zum Beispiel einen Teil der namentlichen Abstimmungen im Bundestag nachgucken: https://www.abgeordnetenwatch.de/bundestag/abstimmungen?pk_campaign=GoogleAdWords&pk_kwd=%2Babstimmverhalten%20%2Bbundestag&gad_source=1
Wir verstehen unter "Politik machen" offensichtlich nicht dasselbe.
Ich verstehe darunter, dass man politische Entscheidungen trifft,
die auch Auswirkungen haben. Das tut die AfD nicht; sie hat dieselben
politischen Auswirkungen wie ein Fisch im Aquarium.
Anders ausgedrückt: Die gesamte Misere, in der Deutschland
steckt, wurde von den vier Standardparteien verursacht. Von der
AfD nichts davon.
Es gibt zwar Länder, wo vieles besser läuft als hierzulande. Aber ein Land, das alle dieser Kriterien erfüllt, gibt es leider nicht. Gut, alle Kriterien müssen auch nicht erfüllt werden.
Aber in Hinblick auf den Klimawandel, der sich - auch wenn einige es immer noch tun - nicht leugnen lässt und die ganze Welt betrifft, werden wir ein ein paar Jahrzehnten sowieso alle richtige Probleme bekommen, egal, in welchem Land wir leben. Und da ist es wirklich das beste, überhaupt keine Kinder mehr zu bekommen, um denen das zu ersparen.
Es gibt zwar Länder, die in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit sehr vorbildlich sind, aber das genügt natürlich nicht, weil zu viele Länder noch so gut wie gar nichts dagegen unternehmen.
Der Lebensstandard ist zwar nicht so hoch, aber in Kirgistan hab ich nicht wirklich allein gelassene Leute gesehen.
So lange dort der Wasserzulauf aus dem Hochgebirge funktioniert, es also noch genügend schneit im Winter, wird diese Gesellschaft funktionieren.
Die langfristige Sicherheit ergibt sich aus der weitestgehenden Selbstversorgung, die Kriminalität ist niedrig, weil es den meisten recht ähnlich gut/schlecht geht, und sich kaum lohnt.
Leute mit Eigeninitiative haben wesentlich weniger Vorschriften zu beachten. (Das konnte ich an der örtlichen Elektroinstallation, usw. gut erkennen :-( )
Es gibt ein funktionierendes Gesundheitssystem auf einfacherem Niveau. Es gibt funktionierende staatliche Schulen, in denen man den Kindern bestmöglich versucht beizubringen, was man kann, damit diese das Land in Zukunft weiter handlungsfähig bleibt.
Aber Korruptionsfreiheit gibt es dort auch noch nicht.
Was willst du aus deinem Leben machen?
Träume weiter... es gibt nur Sicherheit, wenn wir alle sicher sind.
Also bis auf den letzten Satz konnte ich dir gut folgen, nur da musst du dich vertippt haben...