Wo blieb der Protest der Klimabewegung nach der Nord Stream Sprengung?


04.09.2024, 15:46

Auch reziprok lässt die Frage stellen, wer für die Katastrophe verantwortlich ist - Stichwort "Klimagerechtigkeit", wird doch von den Demonstranten immer gefordert.

Und es handelte sich keineswegs um einen Unfall, sonder um einen Anschlag. Protestieren könnte man daher sowohl gegen den Täter als auch gegen die schleppende Aufklärung des Falls.

8 Antworten

Man demonstriert gegen etwas das man eventuell verhindern kann. Das ist eigentlich sachlogisch. Welchen Mehrwehrt sollte FFF davon haben hinterher gegen das schleppende Verfahren zu protestieren? Das Gas ist doch schon in der Luft und die Sprengung einer weiteren Pipeline ist bisher noch nicht offiziell angekündigt

Man muss froh sein, dass nicht irgendein Klimaverrückter selbst für die Sprengung verantwortlich war.

Ich meine Klimaklebern ist es doch auch egal wenn durch Staus noch mehr Co2 freigesetzt wird.

oder Tierschützer die Tiere in die Freiheit entlassen mit der Folge dass sie von Autos überfahren werden könnten.

Es geht aber bei Fridays for Futures darum, künftige Emissionen zu sparen. Also das die Politik dafür sorgt. Das war einmalig und nicht gewollt. Es kommt nicht mehr vor.


SalatAufemBrot 
Beitragsersteller
 04.09.2024, 15:48

Auch reziprok lässt die Frage stellen, wer für die Katastrophe verantwortlich ist - Stichwort "Klimagerechtigkeit", wird doch von den Demonstranten immer gefordert. Und ein Anschlag war sehr wohl gewollt, nämlich vom Verursacher.

SalatAufemBrot 
Beitragsersteller
 04.09.2024, 15:50
@torirer

Dann ist es doch merkwürdig, dass es hier allen aus der Klimabewegung egal war

Also die Leute, die gegen die Nutzung fossiler Energieträger sind, wegen der Gefahr für Klima und Umwelt, sollen protestieren, wenn durch fossile Energieträger eine Gefahr für Klima- und Umwelt entsteht?

Gegen wen sollte sich der Protest eigentlich richten?


SalatAufemBrot 
Beitragsersteller
 04.09.2024, 15:49

Gegen die schleppende Aufklärung des Falls und gegen den Täter

FrecherKnilch  04.09.2024, 15:54
@SalatAufemBrot
  1. Sollte man ein Fachmann für Unterseesprengungen und international tätiger Ermittler sein, um sich eine Meinung über die Geschwindigkeit der Ermittlungen zu erlauben.
  2. Der Täter wird vermutlich nie wieder eine Gasleitung sprengen, ist daher ein deutlich kleiners Risiko fürs Klima als der Otto-Normalbürger, der vor hat, sein Verhalten auch in den nächsten 80 Jahren nicht zu ändern.

Ich finde die Sprengung aus mehreren Gründen eine richtig dumm Idee, aber den Klimaaktivisten daraus n Strick drehen zu wollen, ist weitaus dümmer.

SalatAufemBrot 
Beitragsersteller
 04.09.2024, 15:56
@FrecherKnilch
Der Täter wird vermutlich nie wieder eine Gasleitung sprengen

Bedeuetet das, dass man ihn seiner gerechten Strafe entziehen darf? Ich finde nicht. Stichwort "Klimagerechtigkeit" - wird doch von den Demonstranten immer gefordert.

FrecherKnilch  04.09.2024, 15:58
@SalatAufemBrot
Bedeuetet das, dass man ihn seiner gerechten Strafe entziehen darf?

Fridays for Future ist nicht zuständig für die Verhängung von Gesetzen und die Vollstreckung von Urteilen. Was ist das für ein Mumpitz?

Stichwort "Klimagerechtigkeit"

Klimaaktivisten haben auch noch keinen Anderen zu einer Strafe verurteilt, weil sie das nämlich gar nicht dürfen.

SalatAufemBrot 
Beitragsersteller
 04.09.2024, 16:01
@FrecherKnilch

Das natürlich nicht, aber Klimaaktivisten fordern Klimagerechtigkeit, und das bedeuetet, das man "Klimasünden" auch reziprok ahnden soll. Warum wird das in Hinblick auf die deutsche Industrievergangenheit immer gefordert, aber beim Nord-Stream-Saboteur plötzlich nicht mehr?

Und außerdem müsste man den Täter kennen, um zu beurteilen, ob er vielleicht nicht noch weitere Sabotageakte plant. Jeder Sabotageakt kann indirekt oder direkt klimaschädliche Folgen haben.

Ich habe das Gefühl, dass die Klimabewegung es gut findet, wenn eine Gaspipeline gesprengt wird, weil es dem langfristigen Ziel dient, auch wenn es erstmal große Schäden anrichtet. Für sie scheint nur das Ziel zu zählen, egal wie viele Schäden man dabei anrichten muss, die dem Ziel konträr gegenüberstehen

FrecherKnilch  04.09.2024, 16:15
@SalatAufemBrot
das man "Klimasünden" auch reziprok ahnden soll.

Aber die Klimaaktvisten sind nicht berechtigt, irgendwas zu ahnden.

Warum wird das in Hinblick auf die deutsche Industrievergangenheit immer gefordert,

Weil unser Wohlstand darauf fusst, wir dem Planeten also was schuldig sind, bzw. den Generationen die nach uns kommen und die mit dem leben müssen, was wir an Trümmern für sie übrig gelassen haben.

Und außerdem müsste man den Täter kennen

Wenn man ihn kennt, dann wird der Akt auch entsprechend geahndet. Nur halt nicht von Klimaaktivisten, weil die eben nicht ahnden dü... ach ich habs wirklich schon zu oft gesagt.

Ich habe das Gefühl,

Dagegen kann keiner was tun.

weil es dem langfristigen Ziel dient

Du meinst dem langfristigen Ziel, dass als Austausch für mäßig schädliches Erdgas, besonders schädliches FrackingGas aus den USA importiert wird, und dafür auch noch millionen Tonnen an Schweröl verbrannt werden?

Protest nützt nur etwas gegen Dinge, die aktuell stattfinden oder die Absicht, etwas stattfinden zu lassen.

Protest soll Veränderung herbei führen. Egal wie lautsstark man auch protestieren mag, die Pipeline wird nicht plötzlich nicht gesprengt worden sein.

Aber wenn man sich von Aktivisten bedroht fühlt, dann ist jedes noch so hahnebüchene Schuldkonstrukt schnell bei der Hand.

Für sie scheint nur das Ziel zu zählen

Ich glaube, es gibt sehr viele Dinge, gegen die du noch nie argumentiert, geschweige denn protestiert hast. Nach deiner Logik macht dich das zu einem Befürworter von Kindsmord und Vergewaltigung.

SalatAufemBrot 
Beitragsersteller
 04.09.2024, 16:22
@FrecherKnilch

Schön, dass du den Hauptteil meines Satzes nicht zitiert hast, um dich nicht mit ihm beschäftigen zu müssen:

"dass die Klimabewegung es gut findet, wenn eine Gaspipeline gesprengt wird, weil es dem langfristigen Ziel dient, auch wenn es erstmal große Schäden anrichtet"

Und hierzu:

Ich glaube, es gibt sehr viele Dinge, gegen die du noch nie argumentiert, geschweige denn protestiert hast. Nach deiner Logik macht dich das zu einem Befürworter von Kindsmord und Vergewaltigung.

Wer bei den einen Klimagerechtigkeit laut fordert, bei den anderen zum Thema Klimagerechtigkeit aber demonstrativ schweigt, der verhält sich fragwürdig.

Wer hingegen zum Thema Klimagerechtigkeit generell nie etwas sagt, möchte wohl schlichtweg keine Stellung beziehen, und das ist völlig in Ordnung. Problematisch wird es erst, wenn Doppelmoral bzw. Ungleichbehandlung vergleichbarer Fälle auftritt

FrecherKnilch  04.09.2024, 16:38
@SalatAufemBrot
Schön, dass du den Hauptteil meines Satzes nicht zitiert hast,

Warum sollte ich deinen kompletten Text widergeben, der steht doch oben drüber. Das Zitat sollte lediglich für dich erkenntlich machen, auf welchen Teil deines Kommentares ich antworte.

Meine Antwort fällt deshalb nicht anders aus. Erdgas ist bedenklich. FrackingGas das per Tanker hergeschafft werden muss, ist noch viel bedenklicher. Warum sollte Jemand das gut finden, der weder Frackinggas oder Schweröl verkauft?

bei den anderen zum Thema Klimagerechtigkeit aber demonstrativ schweigt
  1. ist es kein Thema der Klimagerechtigkeit. Es ist ein Anschlag. Es baut kein Wohlstand darauf auf. Du verwechselst Recht mit Gerechtigkeit.
  2. Egal wie lautstark du gegen etwas protestierst, das in der Vergangenheit geschehen ist, es wird dadurch nicht rückgängig gemacht. Ich habe es bereits erklärt. Protest will Dinge abstellen. Wie willst du eine Sprengung, die bereits geschehen ist, abstellen? Protest wäre nur möglich, wenn man von zukünftig geplanten Sprengungen erführe.
möchte wohl schlichtweg keine Stellung beziehen, und das ist völlig in Ordnung.

Also wenn Du Zeuge einer Vergewaltigung wirst, ist es für dich völlig in Ordnung, nichts dazu zu sagen, keine Kritik und keinen Protest einzulegen. Während einer, der einmal dazwischen gegangen ist, für dich ab da ein Nutznießer ist, der willentlich andere Vergewaltigungen billigt und gutheißt?

SalatAufemBrot 
Beitragsersteller
 04.09.2024, 16:40
@FrecherKnilch

Doch, je nachdem wer den Anschlag initiiert hat, baut für den Täter vielleicht schon Wohlstand darauf auf. Wenn es z.B. die Amis waren, die nach dem Anschlag ihr eigenes Gas teuer verkaufen konnten? Irgendein Motiv wird es gegeben haben, und das Motiv hängt meistens mit Geld zusammen. (Man weiß ja noch nicht, wer es war)

FrecherKnilch  04.09.2024, 16:45
@SalatAufemBrot
Doch, je nachdem wer den Anschlag initiiert hat, baut für den Täter vielleicht schon Wohlstand darauf auf.

Also gut. Finde das heraus, und teile es den Klimaaktivsten mit.

Wenn es z.B. die Amis waren, die nach dem Anschlag ihr eigenes Gas teuer verkaufen konnten?

Durchaus. Und sowohl gegen Frackinggas als auch Tankschifffahrt wird demonstriert.

Irgendein Motiv wird es gegeben haben

Also erwartest du von den FFF, dass sie gegen ein vermutlich existierendes Motiv gegen einen möglichen Auftraggeber protestieren. Am Verkauf des Pipelinegases wäre übrigens auch verdient worden, und zwar vermutlich mehr.

Gegen wen sollten die jetzt protestieren?

und das Motiv hängt meistens mit Geld zusammen.

Das hängt dein Job vermutlich auch. Und garantiert verursacht der vermeidbare Emissionen. FFF hat trotzdem noch keine Protestaktion gegen dich persönlich gestartet. Was genau sagt das jetzt über FFF aus? Die sind nicht gründlich genug?

SalatAufemBrot 
Beitragsersteller
 04.09.2024, 17:17
@FrecherKnilch
Gegen wen sollten die jetzt protestieren?

Wie gesagt, solange der Täter nicht bekannt ist erstmal gegen die schleppende Aufklärung des Falls

Mein Job verursacht viel weniger CO2 Äquivalente als der Anschlag

Definiere Unmengen.


SalatAufemBrot 
Beitragsersteller
 04.09.2024, 15:47

Genug Mengen, um so viel Klimaschaden anzurichten wie ganz Dänemark in einem Jahr (siehe dazu den entsprechenden Wikipedia Artikel)

Bert2828  04.09.2024, 15:51
@SalatAufemBrot

Genug Mengen... Unmengen...wenn Wikipedia da einen Artikel schreibt dann sicher doch auch mit belastbaren Zahlen.

Bert2828  04.09.2024, 16:01
@SalatAufemBrot

OK. Du hast Recht. Doch es sind gerade mal 0,25% des jährlichen Volumens der Pipeline.

SalatAufemBrot 
Beitragsersteller
 04.09.2024, 16:03
@Bert2828

Das ist trotzdem gigantisch viel. Du musst bedenken, dass Methan in der Atmopshäre deutlich klimaschädlicher wirkt als das Verbrennungsprodukt des Methans (CO2).

Bert2828  04.09.2024, 16:06
@SalatAufemBrot

Stimmt. Aber manchmal muss man einfach in der saueren Apfel beißen. Kollateralschäden nennt man das glaube ich.

SalatAufemBrot 
Beitragsersteller
 04.09.2024, 16:07
@Bert2828

Ich habe aber solangsam das Gefühl, dass die Klimabewegung dazu bereit ist, sehr hohe Kollateralschäden billigend in Kauf zu nehmen bzw. auf einen Protest gegen die Verursacher dieser Schäden zu verzichten, wenn die Folgen dem Ziel der CO2-Neutralität dienlich sind.

Wenn hier keine Gasleitung gesprengt, sondern eine andere Anlage das Methan ausgestoßen hätte, wäre der Protest bestimmt groß gewesen