Wieso sprechen wir verstärkt über Ideologien und geht uns das Ideal verloren?

8 Antworten

In modernen, pluralistischen Gesellschaften existiert eine große Vielfalt an Wertvorstellungen und Überzeugungen. Dies führt dazu, dass der Begriff "Ideologie" häufig verwendet wird, um die eigenen Überzeugungen von denen anderer abzugrenzen. In Zeiten politischer Polarisierung wird häufig mit vereinfachenden und polarisierenden Bildern gearbeitet, dabei werden politische Gegner oft als ideologisch verblendet dargestellt, während die eigenen Positionen als rational und pragmatisch gelten. Populisten nutzen den Begriff "Ideologie" oft, um ihre Gegner als unrealistisch und abgehoben darzustellen und sich selbst als die wahren Vertreter des Volkes zu positionieren.

Das alles bringt zum Ausdruck das es einen tiefgreifenden Wandel in der politischen Landschaft gibt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Und verlieren wir möglicherweise (......) den Wert des Ideals?

Das würde ich definitiv bestätigen. Man setzt irgendwelche Werte und Ideale die aber dann im (politischen) Alltag nicht vorkommen.

Schlagworte nutzen sich ab weil sie für alles verwendet werden.

Ich glaube aber auch das die Handlungsfreiheiten in der Politk kleiner werden, durch die rasante Globalisierung der letzten Jahrzehnte dürfte der direkte Einfluß eher schwinden.

Das mit dem Idealen im politischen Diskurs sehe ich auch als eine Art Populismus den alle Parteien nutzen.

Ist eigentlich wie bei Filmen.. die Leute sind schon so übersättigt und abgestumpft das es immer mehr Aktion und Wahnsinn braucht um die Leute zu beeindrucken und mitzunehmen... vielleicht ist es in der Politik ähnlich.... vielleicht zieht der Diskurs von früher nicht mehr so und die Politik passt sich an das Niveau der Medien an.

In 10 Jahren sind wir beim Kasperletheater aus den USA angekommen.


PicaPica  21.09.2024, 18:32

Ja, dieses Unsinnige übernehmen sie gerne die Unseren, keine Ahnung warum, denn sie denken bzw. schätzen die Leute als unterbemittelter ein, als die es sind, LG. :)

Hey

also, wenn ich das richtig interpretiere, liegt der Unterschied zwischen Ideologie und Ideal darin, dass Ideologie ein System von Überzeugungen, Ideen und Werten ist, oft politisch und eher starr vorgegeben. Entweder durch Statuten, oder eben Parteiprogramme, also auch wenig Spielraum für Abweichungen oder Veränderungen lassen.

Während Ideale eher persönliche, oder allenfalls gesellschaftliche Ziele sind und somit flexibler.

Was nun Parteien, deren Wahlversprechen und nach der Wahl dem Willen zu deren Umsetzung angeht, hast Du sicher recht und man müsste als Wähler auch nach der Wahl auf Umsetzung gemachter Versprechen pochen. Schon Adenauer sagte ja, `was geht mich mein Geschwätz von gestern an?"

Ich denke, Ideale hat der Mensch irgendwo immer und wird deren Wert wohl auch nicht verlieren.

Das sind so meine Gedanken dazu, ob Dir das hilft, keine Ahnung, LG. :-)

Das Problem ist dass wir uns von einer liberalen Demokratie verabschiedet haben und auf eine autoritäre Demokratie umgestiegen sind.

Autoritär lässt keine Individualität zu sondern bedeutet Gleichschaltung durch abwürgen anderer Meinungen.

Die Welt wird laufend komplexer. Für viele Menschen zu komplex, als dass sie das Weltgeschehen überhaupt noch verstehen können, geschweige denn nachvollziehen oder gar gut finden. Deshalb verlagern die meisten Menschen den Diskurs weg von der faktenbezogenen Diskussion auf die übergeordnete Ebene der Ideologie. Auf dieser Ebene braucht nicht mehr mit Fakten argumentiert werden. Es prallen nur noch Ideologien aufeinander, welche die Menschen emotional ansprechen und auf die faktenbezogene Argumentation verzichten können.

Für Menschen, welche die Fakten, den Kontext und die Ursachen-Wirkungsverhältnisse verstehen können, sind Ideologien in jedem Sinne überflüssig, falsch und unbedingt zu meiden.

Meiner Meinung nach sind Menschen, welche auf ideologischer Basis diskutieren, schlicht dumm und, noch schlimmer, nicht lernfähig.