Wieso ist die Wahlbeteiligung deiner Meinung bei Kommunalwahlen so gering?
Die Wahlbeteiligungen bei Kommunalwahlen sind sehr gering. Obwohl diese am meisten direkten Kontakt mit Bürger:innen hat.
Als Beispiel kann man die Bürgermeisterwahlen in Mannheim nehmen.
Dort gewann die CDU nach 50 Jahren. Die SPD verlor zum ersten.
So weit nichts neues oder tragisches.
Doch der bittere Beigeschmack ist:
Die Wahlbeteiligung lag bei 30,89 Prozent.
Also nicht mal jede:r 3 ist Wählen gegangen.
Meine Frage:
Wieso ist die Wahlbeteiligung deiner Meinung bei Kommunalwahlen so gering?
8 Antworten
Ist sie das? Anbei zwei gegenlautende Beispiele aus BW, also dem passenden Bundesland:
- Gemeinderatswahlen seit 1999 Stimmenverteilung - Statistisches Landesamt Baden-Württemberg (statistik-bw.de)
- Kreistagswahl seit 1989 Stimmenverteilung - Statistisches Landesamt Baden-Württemberg (statistik-bw.de)
Es gibt viele Gründe für eine niedrige Wahlbeteiligung, so z.B. auch das Wetter am Wahltag. Das Wetter kann auch Einfluss auf Vorstellungstermine haben. Wir hatten vor 2 Wochen Ortsfest und am Sonntagmittag wirklich interessante politische Gäste. Schade nur, dass zwischen 13 und 16 Uhr gerade einmal 10 Menschen auf das Fest kamen, da es schlichtweg zu heiß war.
Für Kommunalwahlen trifft oft zu, dass der mediale Multiplikator minimal ist. Lediglich örtliche Veranstaltungen und hin und wieder die lokale Presse stellen die Kandidatinnen und Kandidaten dar. Unter der Woche gehen nach der Arbeit wenige Menschen auf solche Termine und am Wochenende steht die Familie im Vordergrund.
Dann kommt natürlich auch die individuelle Faulheit dazu.
Schwierig zu vermitteln sind auch die Aufgaben, ob als Gemeinderat oder Bürgermeister und die durchaus praktischen Einflüsse auf den Alltag. Bei aktiven Mitbürgerinnen und Mitbürgern ist das Verständnis immer gegeben, denn diese bekommen z.B. im Bereich Kindergarten, Schule oder Gewerbeansiedlung durch eigene Tätigkeiten auch davon etwas mit.
Politikverdrossenheit kann ich als Faktor nur bedingt feststellen, da das gerade kommunal keine Rolle spielt. Diejenigen, die solche und ähnlich gelagerte Argumente anbringen, haben von den Aufgaben im kommunalen Bereich einfach keine Ahnung und den Stimmenanteil ("Bodensatz") wird man immer haben.
Sehr bedauerlich ist die negative soziale Entwicklung. In meinem Umfeld ist zunehmend festzustellen, dass z.B. ehrenamtliche Räte im privaten Bereich massiv angegangen werden.
weder - noch. Es steht ja im Profil: "Hobby"
Ich berate meine Fraktion im Gemeinderat und den Bürgermeister, da die Verwaltung von Hoch- und Tiefbau wenig bis keine Ahnung hat.
Dazu kommen eher kreative Konzepte, deren Organisation und z.T. Beschaffung von Fördermitteln. Aktuell konzipiere ich ein Radwegenetz durch den Ort i.V.m. einem Kreisverkehr am Ortsrand, Anlegesteg am Neckar und Wohnmobilstellplätzen. Da kommen auch schnell Schnittstellen mit dem Wasseramt, dem RP und Geldtöpfen bis Brüssel dazu. Damit das klappt, bin ich in der für BW richtigen Partei 😉😊 => also KEIN klassischer Parteisoldat.
Im Kreis bin ich in etlichen Diskussionsforen und im Land über die Mitgliederbeauftragten aktiv.
So. Jetzt hast Du einen ungefähren Überblick. 🤣
Viele Leute interessieren sich nicht für kommunale Fragen, obwohl alle davon stärker betroffen sind als von der großen Politik.
Es macht oft für den Bürger keinen Unterschied.
Es sind oft die gleichen Gesichter, die gegeneinander antreten, nicht selten sind die Wahlergebnisse auch recht klar.
Faulheit/Fehlende Motivation
Eine allgemeine Politikverdrossenheit und häufig unbekannte Namen, die zur Wahl stehen, dürften schon mal zwei Gründe sein. Außerdem vermutlich in vielen Fällen Unwissen über die Aufgaben der Kommunen…
Bist du den Ehrenamtlich Tätig oder aber Normal?