Wie wichtig ist eigentlich eine Ausbildung?
Ist eine Ausbildung/Studium wirklich? Kann man eigentlich auch ohne eine Ausbildung was im Leben erreichen? Oder wird eine Ausbildung heutzutage immer wichtiger? Was bleibt eigentlich einem heutzutage übrig ohne Ausbildung? Kann man sich noch hocharbeiten?
9 Antworten
Man kann locker ohne Ausbildung was im Leben erreichen wenn man sich das zutraut einfach studieren dann geht es einem nach dem Abschluss noch besser, als wenn man eine Ausbildung hat. Weil man halt einfach mehr verdient und es gibt eine riesige Auswahl an Berufen.
Kann man sicher wenn man sich ansrengt...allerdings ist der andere Weg ungleich leichter
Wie wichtig eine Ausbildung ist? Das kann man pauschal garnicht so leicht beantworten.
"Eigentlich" ist eine Ausbildung meiner Meinung nach (!) nicht wirklich viel wert. Warum? Ganz einfach: schon nach wenigen Jahren "richtiger" Arbeit interessieren sich, je nach Branche, viele Arbeitgeber überhaupt nicht mehr für den Ausbildungshintergrund des Bewerbers. Zählen tut dann berufliche Praxis, eben ganz konkrete Leistungen.
Dazu kommt, dass ein ziemlich großer Teil der jungen Leute nicht ihr ganzes Leben lang im gleichen Beruf tätig bleibt. Es kommt immer öfter vor, dass Menschen in ihrem Leben zwei oder sogar drei primäre Tätigkeiten erlernen und ausüben... Natürlich ohne dafür jedes mal eine neue Ausbildung zu machen.
Man könnte also sagen, eine Ausbildung ist eine reine Formalität, die nach fünf bis zehn Jahren Berufstätigkeit keine Bedeutung mehr hat... Naja, man könnte, wären da nicht die deutschen Arbeitgeber.
Der Einstieg ins Berufsleben fällt ohne Ausbildung mitunter sehr schwer, da in vielen deutschen Betrieben noch immer archaische Wertevorstellungen herrschen. Man denkt sich, dass eine Ausbildung nunmal dazu gehört und stellt sich bei jedem Bewerber ohne Abschluss sofort die Frage, was das denn für eine Flasche sein muss, wenn er nichtmal diesen fundamentalen Bestandteil des Lebens gemeistert hat.
In anderen Ländern hat man sich von diesen festgefahrenen Konzepten längst verabschiedet. In Großbritannien beispielsweise arbeiten viele junge Menschen als "Freelancer", ohne jemals etwas gelernt zu haben. Sie sind ein halbes Jahr als Hafenarbeiter in Wales, gehen danach drei Monate als landwirtschaftliche Hilfskraft nach Schottland, probieren sich dann als Verkaufsmitarbeiter in London... In anderen EU-Staaten wird ab einem bestimmten Alter überhaupt nicht mehr nach der Ausbildung gefragt.
Ich habe aber Hoffnung, dass sich hier auch in Deutschland noch Veränderungen durchsetzen werden. Das war ja bei den Bewerbungen auch so: noch 2010 wollte fast jeder Arbeitgeber eine komplette Bewerbungsmappe mit Anschreiben, Lebenslauf, den letzten schulischen Abschlusszeugnissen, Praktikumsnachweisen... Heutzutage hat man Mühe, einen Arbeitgeber zu finden, der überhaupt noch ausgedruckte Papiere annimmt.
Du hast natürlich Recht - gerade in solchen Berufen, in denen man mit der Gesundheit und dem Leben anderer Menschen hantiert, ist es absolut notwendig, dass zumindest eine solide und verifizierte Wissensgrundlage vorhanden ist. Da muss man ganz klar unterscheiden. Gerade im industriellen Bereich gibt es aber viele Berufe, bei denen man auch in der Lehrzeit schon nach rund einem Jahr mehr oder weniger alles weiß, was man in der Berufspraxis braucht.
Ich gebe dir Recht, dass man bei einigen Ausbildungsberufen wie z.B. Einzelhandelskaufmann, Verkäufer oder Bürokauffrau hinterfragen kann, ob eine zwei- bzw. dreijährige Ausbildung wirklich von Nöten ist.
Aber spätestens bei den handwerklichen und Pflegeberufen würde ich sagen, dass eine Ausbildung viel Sinn macht. Ich persönlich hätte ein mulmiges Gefühl, wenn der Elektriker, der in meinem Rohbau die Leitungen verlegt, das nur als "Freelancer" macht und nie irgendwo verifiziert wurde, dass er Ahnung von der Materie hat.
Beim Pflegepersonal und Krankenschwestern ist es ähnlich. Die Lernen in der Ausbildung ja auch viel über den Körper. Wie man Krankheiten oder Anfälle erkennt und welche Maßnahmen in solchen Fällen einzuleiten sind. Ich möchte da niemanden haben, der vorher nicht ausreichend geschult wurde.
Die Wahrscheinlichkeit, "sich hochzuarbeiten" ist ohne Qualifikation äußerst gering.
Nein, das kann nicht jeder. Aber wer es nicht kann, kann sich auch erst recht nicht "hocharbeiten". Es ist aber möglich (mit Glück), sich seine Existenz zu sichern - nur höchstwahrscheinlich nicht als Gutverdiener.
Ja. Es sollte allerdings eine Ausbildung adäquat zum Intellekt und den Fähigkeiten sein.
Man kann sich auch hoch arbeiten aber eine abgeschlossene Ausbildung Macht es einfacher.
aber kann wirklich jeder eine ordentliche ausbildung schaffen?