Wie schafft man den Spagat zwischen mehr Wohnraum, und weniger Versieglung von Flächen?
Einerseits heißt es immer wieder, dass wir haben in Deutschland zu wenig Wohnflächen haben. Andererseits will man aber in Zukunft weniger versiegeln. Wie bekommt man beides unter einen Hut?
Bekommt man beides eurer Meinung unter einen Hut oder nicht? (Umfrage)
Die Flächenversiegelung in Deutschland schadet den Böden und begünstigt Hochwasser. Jeden Tag nimmt die versiegelte Fläche in Deutschland um rund 30 Hektar zu. Das Problem zunehmender Flächenversiegelung ist nicht auf Deutschland beschränkt: Pro Tag gehen in Europa 250 bis 275 Hektar Boden durch Bebauung verloren.
10 Stimmen
5 Antworten
Du wirfst da etwas durcheinander und die meisten Kommentatoren leider auch.
Versiegelung hat erstmal nur indirekt etwas mit Wohnraum zu tun. Deshalb würde ich gerne erst einmal klären, was Versiegelung überhaupt ist:
Versiegelung ist, wenn das Regenwasser auf einem Grundstück grundsätzlich in die Kanalisation geleitet wird.
Das ist aber nicht erforderlich. Du kannst das Regenwasser auch sammeln oder in Versickerungsflächen leiten. Oder eine Mischung aus beidem Vornehmen. Das ist bereits bei bestehender Wohnbebauung in vielen Fällen möglich. Es wird nur aus verschiedenen Gründen nicht gemacht.
Es gibt Städte, die grundsätzlich keine Versickerungsflächen erlauben. Das lohnt sich für die Städte, denn die Kanalisationsnutzung kostet Geld. Für eine Versickerungsfläche kann die Stadt keine Nutzungsgebühr erheben, für das Ableiten des Regenwassers in die Kanalisation schon.
Jein. Bei uns in der Gemeinde gilt seit Jahren das Credo: Verdichten und Aufstocken. Neue Baugebiete werden erst ausgewiesen, wenn Innerorts alle Freiflächen zugebaut sind.
Es leben eh schon 70% der Menschen in Städten.
Da ist es doch kein Problem wenn man anstelle von 3 Etagen 6 Etagen baut und schon könntest du etliche Millionen Leute extra unter bringen ohne einen Qm mehr zu versiegeln.
Ist nur etwas teurer weil dann die Wohnungen Aufzüge haben müssen.
Und um Versiegelung zu verringern baut man zumindest die Straßen in 30er-Zonen mit einem anderen Straßenbelag. Bei der Geschwindigkeit ist eine etwas schlechtere Bodenhaftung zu vernachlässigen und du hast damit Millionen an QM nicht mehr versiegelt.
- Mehr Wohnungen in Mehrfamilienhäusern (Hochhäuser) bauen, statt Einfamilienhäuser
- Weniger, Zweit- und Drittwohnungen erlauben.
- weniger Gewerbegebiete ausweisen, sondern für Wohnungen.
- Gewerbeflächen umwandeln in Wohnraum.
- Straßen durchlässig für Wasser bauen
Würde sich jeder an die geltenden Gesetze halten, wäre dem garnicht so. Wir haben (in den meisten Fällen, wenn B-Plan oder Art des Baugebietes nix anders vorgibt) in der Regel eine Grundflächenzahl von 0,4. Also 40% dürfen nur versiegelt sein.
Schau dir die Grundstücke heute mal an! Da wird das Grundstück mit Verbundsteinen zugeknallt bis zum geht nicht mehr.
Und gleichzeitig ist die Rede von mehr Parks in den Innenstädten. Das verstehe wer kann.