Wie lange Familienbett?
Wie lange findet ihr sollte ein Kind noch im Familienbett schlafen? Denkt ihr es schadet dem Kind wenn es zu lange bei den Eltern schläft und nicht im eigenen Bettchen?
8 Antworten
Grundsätzlich darf und soll das jeder für sich selbst entscheiden. Da gibt's gar keine pauschal richtige Antwort für. Kinder und Eltern sind unterschiedlich und so auch ihre Bedürfnisse. Was sich für alles Beteiligten gut anfühlt, kann nur gut sein.
Selbstverständlich aber ist zu hinterfragen, weshalb Kinder - vorallem so früh - alleine schlafen sollen, wo wir Erwachsenen auch nicht gerne alleine schlafen. Evolutionär gesehen ist das Familienbett wohl die natürlichste und ursprünglichste Variante. Es stellt sie Bedürfnisse der Sicherheit und Geborgenheit sicher und hält zudem besser warm. Wissenschaftlich gesehen hat das Familienbett ebenfalls viele Vorteile. Laut Studien fördert das Familienbett die soziale Intelligenz der Kinder. Ebenso neigen diese Kinder - entgegen vieler unfundierten Behauptungen - mehr zur Selbstständigkeit. Sie fühlen sich sicherer und haben dementsprechend mehr Mut die Welt selbstständig zu erkunden.
Familienbett ist so lange toll, wie es für alle Beteiligten in Ordnung ist. Manche Kinder schlafen von Anfang an gerne im eigenen Bett, manche brauchen die körperliche Nähe. Evolutionär gesehen ist das für Säuglinge auch ein völlig normales Verhalten.
An irgendeinem Punkt wollen die allermeisten normal entwickelten Kinder in ihr eigenes Bett. Manche mit 2 Jahren, manche später.
Es ist schon interessant, dass die meisten Menschen, sobald sie alt genug sind, einen Partner zu haben, gerne neben diesem einschlafen. Trotzdem erwarten die gleichen Menschen von Kleinstkindern, dass sie alleine schlafen müssen.
Wir haben ein Familienbett in Teilzeit 😂
Bei der ersten wollten wir eigentlich keins aber wie der Himmel so will war sie ein Schreibaby und Nachts unmöglich sie in ihrem Bett zu lassen.
Als sie dann krabbeln konnte und Abends auch ohne uns schlafen konnte haben wir sie in ihr Bett gelegt, pünktlich wie der Maurer, stand sie um 23 Uhr im Bett senkrecht und wollte unter keinen Umständen mehr alleine sein. Also haben wir sie in unser Bett geholt.
Mit 1 hat sie dann oft in ihrem Bett auch durchgeschlafen und wollte nemme zu uns.
Jetzt mit 2 1/2 kommt sie 1-2 mal die Woche noch zu uns ins Bett gekrabbelt ne Stunde bevor sie aufsteht. Aber es war alles komplett ohne Zwang. Unsere zweite pennt von he her in ihrem Bett, die kann des nicht haben, wenn man sie Nachts auch nur berührt 😂
Wir schlafen aber alle im selben Zimmer.
Meiner großen hat des absolut nicht geschadet und sie ist dadurch nicht weniger unselbstständig oder sonst was geworden, eher das Gegenteil ist der Fall.
Jedes Kind ist anders und ich finde man kann das nie pauschal sagen, was richtig und was falsch ist. ☺️
Historisch und transkulturell betrachtet, ist das Familienbett in vielen Kulturen die durchschnittliche Art, wie Familien zu ihrer Nachtruhe kommen. In den nichtindustrialisierten Ländern schlafen laut einer Studie nahezu die Hälfte der Kinder im Elternbett. Ist dies nicht der Fall, schlafen sie häufig zumindest im selben Raum.
Von Natur aus können Babys und Kinder dann gut einschlafen, wenn sie sich sicher und geborgen fühlen - dazu brauchen die Gewissheit, die Eltern in der Nähe zu haben.
Denn dies bedeutet für das Kind: Mir kann nichts passieren. Wenn irgendetwas nicht in Ordnung ist, ist jemand für mich da und kümmert sich um mich, trägt mich im Notfall davon.
Seinen Ursprung hat dieses Verhalten darin, dass das Verhalten unserer Babys in vielen Punkten noch von den Urinstinkten bestimmt wird, die seit Millionen von Jahren für das sichere Aufwachsen notwendig waren. Babys und Kleinkinder wissen noch nicht, dass keine wilden Tiere in unsere Wohnung kommen können oder wir mit sicheren Türen und Glasscheiben gegen die Naturgewalten geschützt sind.
Schau mal hier:
https://geborgen-wachsen.de/2012/08/27/ammenmarchen-uber-das-familienbett/
Auch die Antwort der Stillberaterin Biggi Welter ist lesenswert:
Das Familienbett ist so lange die "richtige" Methode, wie Mutter, Vater und Kind/er damit zufrieden sind.
Allerdings sind Nikotin und Alkohol tabu, wenn der Säugling mit im Bett schläft.
Alles Gute für dich!
Hey,
ich denke, solange alle gut schlafen und keiner sich gestresst fühlt, ist alles cool. Aber auf der anderen Seite denke ich auch zu lang im Familienbett könnte die Unabhängigkeit des Kindes beeinflussen.
Schlafen ist etwas sehr intimes für Kinder und ich finde, man sollte gucken, wie das Kind sich fühlt. Wenn es sich nur in den Schlaf weint, ist es nicht der Sinn des Ganzen. Wenn es ruhig schläft, kann es mit Babyphone nach einigen Tagen bzw. sofort in seinem Bett schlafen.
Ich finde spätestens mit 4 Monaten sollte das Kind ans alleine Schlafen gewöhnt werden.
Liebe Grüße
Gedankenfluss
Das ist meine persönliche Meinung und wäre auch nur der Fall, wenn mein Kind alleine gut schlafen kann, wie oben geschrieben. Außerdem möchte ich das Bett mit meinem Partner teilen, wenn unser Kind alleine schlafen kann.
Das widerspricht sich aber doch:
nur der Fall, wenn mein Kind alleine gut schlafen kann,
sollte das Kind ans alleine Schlafen gewöhnt werden.
Wenn es alleine gut schläft, muss man es ja nicht mehr daran gewöhnen.
Außerdem ist ein eigenes Bett bei einem gestillten Säugling schlicht und ergreifend unpraktisch. Ich habe und hatte nie Lust, nachts zum Stillen aus dem Bett aufstehen zu müssen und würde mich immer wieder für ein Beistellbett entscheiden.
Nein, nicht alle Mütter wollen oder können stillen.
Allerdings war die Aussage
Ich finde spätestens mit 4 Monaten sollte das Kind ans alleine Schlafen gewöhnt werden."
nicht auf Flaschenkinder, sondern allgemein auf alle Kinder bezogen.
Deshalb die Frage: Warum?
Es gibt keinen Grund, einen vier Monate alten Säugling an das alleine Schlafen gewöhnen zu müssen, wenn er die Nähe der Bezugsperson braucht.
Das habe ich bereits. Die Frage nach dem Warum ist dort nicht beantwortet.
Warum?