Wie kann ich meinen Mitbewohner dazu zwingen, seinen Anteil der Nebenkostenabrechnung zu bezahlen?
Hallo,
ich habe ein etwas komplexeres und gleichzeitig dringendes Anliegen und hoffe, dass jemand helfen kann.
Eine Freundin und ich wohnen zusammen in einer Wohngemeinschaft. Um die Kosten zu senken haben wir uns letztes Jahr noch einen weiteren Mitbewohner (ab hier M3 genannt) gesucht, sodass wir nun zu dritt wohnen. Wir stehen auch alle drei gleichberechtigt im Mietvertrag (sprich, M3 ist kein Untermieter).
In letzter Zeit gab es jedoch vermehrt Reibereien, da sich M3 uns gegenüber absolut rücksichtslos und asozial verhielt. Ohne hier zu weit ins Detail zu gehen- M3 lebt über seine Verhältnisse und als wir ihn darauf ansprachen, dass sein Verhalten sich wohl mehr als deutlich in unserer Nebenkostenabrechnung widerspiegeln wird, bekamen wir nur als Antwort: "Das habe ich schon immer so gemacht, und das werde ich auch nicht ändern." Daher haben wir uns nach einem langen Streitgespräch zu dritt darauf geeinigt, dass M3 zum 01.06. auszieht.
Und nun zum eigentlichen Problem: wir haben noch keine Nebenkostenabrechnung für 2021 erhalten. Wir befürchten, dass diese eine sehr hohe Nachzahlung beinhalten wird, da M3 mit seinem verschwenderischen Lebensstil unseren Verbrauch in jeglicher Hinsicht gesteigert hat (mal ganz abgesehen von den allgemeinen Preissteigerungen und der Inflation). Wir befürchten nun jedoch, dass M3 sich Anfang Juni aus dem Staub macht und meine Freundin und ich alleine auf den Nebenkosten sitzen bleiben. Daher meine Frage- gibt es irgendeine Möglichkeit, wie wir M3 dazu verpflichten können, seinen Anteil zu zahlen? Nicht nur den von 2021, sondern auch den von Januar bis Mai 2022 sobald wir da nächstes Jahr eine eine Abrechnung bekommen.
3 Antworten
Wenn er sich stur stellt, bleibt nur der Klageweg.
Daher haben wir uns nach einem langen Streitgespräch zu dritt darauf geeinigt, dass M3 zum 01.06. auszieht.
Und was sagt der Vermieter dazu? Ist der ueberhaupt bereit, den Mitmieter aus dem gemeinsamen Mietvertrag zu entlassen?
Und der Austritt aus dem Mietvertrag ist schon offiziell.
Das kann er nur sein, wenn der Vermieter dem auch zugestimmt hat. Ohne den koennt ihr den Mietvertrag nicht aendern. Was ihr da unter euch ausmacht, hat auf den Mietvertrag keinen Einfluss.
Der Vermieter hat dem Austritt bereits zugestimmt.
Dann ist ja alles gut.
Sicher wurde dann auch alles schriftlich gemacht und von allen Beteiligten unterschrieben (von allen 3 Mietern und vom Vermieter).
Zwang könnt Ihr nur gerichtlich ausüben, denn jeder einzelne von Euch ist immer für die GESAMTEN KOSTEN bzw. Mietschulden verantwortlich. Das ist der Nachteil, wenn man gemeinsam im Vertrag steht.
Schade, das habe ich mir schon gedacht. Leider können wir uns keinen Anwalt leisten, da wir Studenten sind. Aber danke für die Antwort.
Leider können wir uns keinen Anwalt leisten, da wir Studenten sind.
Ihr koennt es euch eher leisten, die Nebenkostenabrechnung allein zu zahlen? Die fuer 2022 kommt dann ja auch noch auf euch zu.
Naja, wenn ich mir überlege, dass ein erstes Beratungsgespräch bei einem Anwalt schon mehrere Hundert Euro kosten kann, dann sind die Nebenkosten am Ende vielleicht doch geringer als die Kosten für einen Anwalt (und im Zweifel eine Verhandlung). Allerdings habe ich was Anwälte und Klagen angeht auch nicht wirklich Erfahrung...und meine Freundin und ich haben uns selten mehr gewünscht, einen Anwalt in der Familie zu haben.
Gegenüber dem Vermieter seid ihr gesamtschuldnerisch haftbar. Das bedeutet, er holt sich das Geld dann bei euch. Ihr müsst für die Kosten, die M3 verursacht hat, finanziell gegenüber dem Vermieter gerade stehen. Theoretisch könnt ihr dann M3 dann zivilrechtlich auf die Zahlung seines Anteiles verklagen.
Danke für die Antwort. Der Vermieter weiß von unseren internen Problemen nichts. Ich denke auch nicht, dass es die städtische Wohnungsbaugesellschaft interessiert. Hauptsache das Geld kommt irgendwie. Und der Austritt aus dem Mietvertrag ist schon offiziell.