Wie geht mal als "Atheist" mit der Vorstellung Tod um?
Ich ergänze genauer: ohne Weiterleben nach dem Tod des eigenen Lebens.
Ich habe die Frage absichtlich nicht „Wie geht man mit der Voraussicht Tod um?“ gewählt, weil an Atheist sich schon mal mit dem Thema Gott auseinandergesetzt hat. (sonstige Science-Fiction Erklärungen sind zwar nicht ausgeschlossen aber es war nicht meine Absicht in dieser Frage zu fragen)
Mir wurde „der Glaube an Übernatürlichem“ „in die Wiege gelegt“ (seit der Kindheit beigebracht) die mir viele Jahre Kraft, Zuversicht und Unbeschwertheit gegeben hat.
Seit dem Tot meines Bruders vor zirka einem Monat habe ich das Thema für mich noch(ein)mal distanziert (nüchterner) aufgerollt/betrachtet und bin „nüchtern“ gegenwärtig wohl Agnostiker um nicht (gleich) im Leeren zu landen.
Haltet ihr euch das Thema nicht (ständig) vor Augen oder lenkt ihr euch ab? (die Hauptfrage bleibt aber gleich)
11 Antworten
Jedesmal wen ich in der Öffentlichkeit bin, denke ich daran: " jeden Menschen den ich hier grade sehe, wird irgendwann einfach sterben. " diese Aussage erschreckt mich wenig, da ich noch recht jung bin und mit dem Tod schon konfrontiert wurde ( Suizid ). Diesen Satz den ich oben genannt habe würde ich aber niemandem persönlich sagen, oder meinen Freunden.... dies ist der einzige Kommentar indem ich diesen erwähne.
Sonst sind meine Gedanken recht einfach wen ich an meinen eigenen Tod denke:"wenigstens habe ich mal gelebt, und habe herausgefunden was wahre Liebe usw. Bedeutet. " ,ich wäre jeden Moment bereit zu sterben und mich für eine andere Person für den Tod zu entscheiden.
"Ich habe seit dem Ereignis mir vorgenommen und schon ein bisschen damit begonnen ein Manifest bzw. Schriftstück (vielleicht Buch) zu entwerfen, das meine Gedanken, Ansichten und Erarbeitungen (wahrscheinlich meist philosophischer Natur) beinhaltet, vielleicht als Vermächtnis für die Nachwelt."
Ich mache sowas in der Art auch, nur in "Zitat" Form. Also einfacher gesagt: Ich schreibe Zitate über uns aus meinem Leben auf. Irgendwann hätte ich auch vor diese zu "veröffentlichen" -> das heißt, wahrscheinlich auf Sozialmedia hochladen und das wars.
Wahrscheinlich ist deine Idee mit einrm Buch sogar besser, ich überleg mir mal sowas anzuschaffen.
" Verstehe ich, ich halte mich normalerweise auch sehr zurück, vielleicht hätte ich es auch gerade tun sollen. Ich dachte mal, Austausch kann uns weiterbringen."
Alles in gut, ich bin die schweren Zeiten schon los. Das ist kein Problem für mich über so ein Thema zu berichten / sich auszutauschen.
"Bei mir wäre das nicht so einfach, weil ich pragmatisch/rational denken wollen würde und nicht jede Todesart annehmen würde (wegen Angst) - in dem Fall würde ich mich der Entscheidung vorendhalten (aber zum Glück ist die Wahrscheinlichkeit das so eine Entscheidung eintritt nahezu 0 und kennt man wohl nur aus Filmen)."
Verständlich deine Angst,
Ich habe ( wahrscheinlich / denke ich mal / vermute ich ) die Angst durch diesen langen Zeitraum wo ich Suizid Gedanken hatte "abgebaut" / verdrängt.
( Ich bin nun 14 Jahre alt bald 15 und hatte Suizid Gedanken von 10 bis Anfang 14. Der grund warum ich Suizid begehen wollte, war wegen meinen Eltern. Diese sind nun mal nicht die besten und zum Jugendamt wollte ich auch nicht, da man oft drogenabhängig und vergewaltigt in Kinderheim wird. Dazu habe ich einen kleinen Bruder, dem ich auch nicht das Leben durch meinen Tod versauen wollte.)
( Meine persönlichen Gründe am Leben zu bleiben wo ich kurz davor war, sind einmal mein kleiner Bruder, dieser ist noch sehr klein. Und die Hoffnung mal eine richtige Person zu haben die mich vom Herzen liebt ( in der Zukunft). )
Ich habe durch dieses Thema die Motorrad Welt entdeckt und WERDE später Motorrad fahren. Das steht jetzt schon fest 😅, meinen Eltern werd ich davon nichts erzählen, da sie schon öfters schlecht über Motorrad Fahrer reden ....
Fals dich interessiert was meine Eltern gemacht haben / teilweise heute immernoch tun: Schlagen, ein mal mit einem Gürtel, schreien ( was aber dann wahrscheinlich klar ist ), ich muss den ganzen Haushalt schmeißen ( neben der Schule), ab und zu zu illegalen Straftaten aufgefordert. Und noch andere Kleinigkeiten, wie kein Taschengeld, WLAN Verbote ( ohne Begründung. Wahrscheinlich damit diese besseres WLAN haben), nicht rausgehen dürfen und so was halt. ( KEINE VERGEWALTIGUNGEN, IST ABER GLAUBR KLAR )
Sonst wen du irgendwas loswerden möchtest, kannst gerne alles loswerden was dir auf dem Herzen liegt. Ich hab keine scheu oder was mich verletzen könnte.
ABER NUR WEN DU MÖCHTEST, ICH WILL DICH NICHT ZWINGEN, DA ICH SELBERT WEIß WIE SCHWER SO EIN THEMA IST.
Alles in gut, ich bin die schweren Zeiten schon los. Das ist kein Problem für mich über so ein Thema zu berichten / sich auszutauschen.
also hat es sich scheinbar doch belastet, sorry deswegen.
Sonst wen du irgendwas loswerden möchtest, kannst gerne alles loswerden was dir auf dem Herzen liegt. Ich hab keine scheu oder was mich verletzen könnte.
Danke, ich habe das Schlimmste hinter mir, glaube ich und sehe wieder positiv und motiviert der Zukunft entgegen.
ABER NUR WEN DU MÖCHTEST, ICH WILL DICH NICHT ZWINGEN, DA ICH SELBERT WEIß WIE SCHWER SO EIN THEMA IST.
Wir können uns gerne hier Anfreunden wenn du willst. Laut dem was du mir anvertraut hast, brauchst du eher Menschen die dich weiterbringen oder weiterhelfen.
Ich spreche dir mein Großes und ernstgemeintes Mitgefühl aus das du so einen schweren Start in dein Leben hast. Bei uns (Mir und verschiedenen Bruder) war es eher umgekehrt das sich die Familiensituation über die letzten Jahre so verschlechtert hat das es schlussendlich passiert ist. Bei ihm war es aber "leider" keine nüchterne Entscheidung, sondern Stress, Fehldenken, "Prinzipien" und vor Allem: er hat sich mir (seinem Bruder) nicht mehr richtig anvertraut, so wie ich es von ihm gewohnt war, er hat mich falsch eingeschätzt. Ich glaube in seinem Fall kam eine sogenannte "Ich-Störung" zum Vorschein die ich auch in einer Tiefpunktsituation mens Lebens mal hatte.
Ich habe durch dieses Thema die Motorrad Welt entdeckt und WERDE später Motorrad fahren. Das steht jetzt schon fest 😅, meinen Eltern werd ich davon nichts erzählen, da sie schon öfters schlecht über Motorrad Fahrer reden ....
Ich hatte selber mal ein Motorrad, auch viele Jahre ein Moped. Das Motorrad habe ich wieder Weggegeben weil mir der 6. Gang (höchste Gang) zu gering Übersetzt war. Ich konnte damit 50kmh oder weniger fahren wtf... dafür hätte ich auf der Autobahn voll am Gashebel ziehen müssen :/
( Meine persönlichen Gründe am Leben zu bleiben wo ich kurz davor war, sind einmal mein kleiner Bruder, dieser ist noch sehr klein. Und die Hoffnung mal eine richtige Person zu haben die mich vom Herzen liebt ( in der Zukunft). )
Das Traurige für mich ist, dass mich mein Bruder wohl missverstanden hat und dachte das ich ihn nicht mehr brauchen würde oder in diese Richtung. Ich finde den Gedanken erschreckend oder kann ihn nicht selbst nachvollziehen das man nicht für sich selbst leben möchte. - Das zweite wünsche ich dir. Ich bin da aufgeschlossener (denke ich) und möchte von möglichst vielen Menschen gemocht werden, und das sie meine Mühen erkennen und diese Wertschätzen. Ich gebe mir auch mühe es in die umgekehrte Richtung zu geben, aber ich will mich noch bessern und vor Allem es mehr zum Ausdruck bringen, wie ich es dringend bei meinem Bruder hätte tun sollen. (ich will daraus lernen)
( KEINE VERGEWALTIGUNGEN, IST ABER GLAUBR KLAR )
Das ist ohne Frage auch körperliche Vergewaltigung was du erlebst, aber keine "sexuelle Vergewaltigung", ich glaube das wolltest du damit betonen.
Wie erwähnt: du kannst mich gerne z.B. als Freund hinzufügen und mit mir Chatten, ich bin für dich da, und biete dir an was ich habe und was ich kann.
Ich persönlich habe mich damit abgefunden, dass mit dem Tod die Existenz des gestorbenen Individuums endet. Daher versuche ich dieses Ereignis für mich so gut ich kann hinaus zu zögern, aber ich habe keine Angst davor.
Zudem versuche ich mein Leben so zu leben, dass ich jederzeit abtreten kann ohne viel bereuen zu müssen.
Und der Tod selbst ist dann für mich kein Problem. Denn solange ich lebe, gibt es keinen Tod für mich sozusagen, da ich ja lebe.... und wenn ich dann Tod bin, existiere ich nicht mehr, also hab ich auch keinerlei Probleme mehr.
Und der Tod selbst ist dann für mich kein Problem. Denn solange ich lebe, gibt es keinen Tod für mich sozusagen, da ich ja lebe.... und wenn ich dann Tod bin, existiere ich nicht mehr, also hab ich auch keinerlei Probleme mehr.
Jaja, der alte Epikur....
Zudem versuche ich mein Leben so zu leben, dass ich jederzeit abtreten kann ohne viel bereuen zu müssen.
Wobei man irgendwann in ein Alter kommt, in dem man nicht mehr das bereut, was man getan hat, sondern das bereut, was man nicht getan hat.
Tatsächlich wusste ich nicht, dass Epikur sich mit diesem Thema beschäftigt hat und auch auf diesen (oder einen ähnlichen Schluss) gekommen ist. Ist also praktisch ein "Andrastor's Original". Das Rad neu erfinden sozusagen.
Ich habe gelernt keine Tränen über verschüttete Milch oder ungelegte Eier zu vergießen.
Zitat Epikurs aus einem Brief an seinen Freund Menoeceus:
Mit dem Tod habe ich nichts zu schaffen. Bin ich, ist er nicht. Ist er, bin ich nicht.
Weiter führt er aus:
Mit der Zerstreuung von Atomen nach dem Tod wird es nicht mehr möglich sein, sich irgendetwas bewusst zu werden, einschließlich Schmerz oder Leiden. Der Tod würde das Ende von Empfindung und Bedeutung bedeuten. Der Tod verliert daher seine Bedeutung.
Er war ein schlaues Kerlchen, so viel ist sicher. Er hat mit diesen Aussagen absolut Recht. Aber wie du siehst, muss man sie gar nicht kennen um durch objektive und neutrale Beobachtungen der Wirklichkeit auf gebsu dieselben Schlüsse zu kommen.
Epikur kommt halt der Verdienst zu, diese (triviale??) Erkenntnis als erster veröffentlicht zu haben und vor allem, sie so schön formuliert zu haben.
Sehr pragmatisch. Nutze die Zeit die du jetzt hast. Wenn du jemanden magst, dann verbringe Zeit mit dieser Person, denn du weißt ja nie wann diese sterben könnte.
Stirbt dann eine Person, dann war es deine Entscheidung wie viel Zeit du mit der Person zusammen warst (oder lieber mit einer anderen Person Zeit verbracht hast). Wähle daher deine Zeit Weise.
Fazit: Ich muss nix vor mir herschieben oder ständig an den Tod denken. Ich denke eben ganz im Gegenteil an das Leben jetzt, wo nichts ständig auf später verschoben wird.
Nein, der Tod macht mir an sich wenig Sorgen. Derjenige leidet mehr als es nötig ist, der leidet, bevor es nötig ist.
Ich kümmere mich ums Leben.
weise Aussge, gefällt mir, danke - sollte ich mir ausdrucken
https://youtu.be/2bguEiUgDA4
Hör mal rein. Wird dir vielleicht auch bei deiner Frage gut weiterhelfen.
Vielleicht wäre es besser, sich vom Thema Tod nicht einnehmen zu lassen. Das wäre lebenswerter. Für jemanden, der nicht an ein Leben nach dem Tod glaubt, ist die Geschichte des Lebens mit Eintritt des Todes endgültig beendet.
"Genieße das Leben ständig, den du bist länger Tod als lebendig."
Bei mir ist/war es auch Suizid mit dem ich konfrontiert wurde, und genau dieser Blick (habe)/hatte ich auch, auch im eigenen Spiegelbild, auch da ich seinen Leichnahm gesehen/begutachtet habe da ich es nicht glauben konnte das es zugetroffen ist weil es für mich zuvor so unerwartet und unvorstellbar war.
Verstehe ich, ich halte mich normalerweise auch sehr zurück, vielleicht hätte ich es auch gerade tun sollen. Ich dachte mal, Austausch kann uns weiterbringen.
Bei mir wäre das nicht so einfach, weil ich pragmatisch/rational denken wollen würde und nicht jede Todesart annehmen würde (wegen Angst) - in dem Fall würde ich mich der Entscheidung vorendhalten (aber zum Glück ist die Wahrscheinlichkeit das so eine Entscheidung eintritt nahezu 0 und kennt man wohl nur aus Filmen).
schöner Gedanke, dem kann ich zustimmen, mein bestreben sind/waren schon sehr lange "Happy Endings", vorallem im leben ("leben" absichtlich klein geschrieben).
Ich habe seit dem Ereignis mir vorgenommen und schon ein bisschen damit begonnen ein Manifest bzw. Schriftstück (vielleicht Buch) zu entwerfen, das meine Gedanken, Ansichten und Erarbeitungen (wahrscheinlich meist philosophischer Natur) beinhaltet, vielleicht als Vermächtnis für die Nachwelt.