Wer von euch ist für das Gendern?

Gegen das Gendern 70%
Für das Gendern 20%
Ist mir egal 10%

71 Stimmen

14 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Gegen das Gendern

Gendern ist absoluter Bullshit (hier müsste man übrigens, wenn man gendert, auch noch Cowshit erwähnen). Gendern bezieht geschlechtliche Aspekte in Themen, in die das überhaupt nicht gehört. Beispiel: Wenn man von Lehrern spricht, nutzt man das generische Maskulinum. Gemeint sind dann alle Berufsangehörigen ohne jede Geschlechtlichsbeschränkung. Der Begriff Lehrerinnen hingegen meint nur Lehrer weiblichen Geschlechts. Unsere Sprache ist also sehr präzise und alles andere als diskriminierend.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Gegen das Gendern

Ich halte nichts davon.

Gendern mit Stern, Doppelpunkt, Sprechpause und Ähnliches ist nicht barrierefrei. Menschen mit Einschränkungen können hierdurch eingeschränkt und sogar ausgegrenzt werden. Ebenso Menschen, welche die deutsche Sprache nicht gut beherrschen, die auf einfache Sprache angewiesen sind und alte Menschen sind davon betroffen.

Gendern entspricht nicht der aktuellen Rechtschreibung und ist häufig grammatikalisch falsch.

Es sieht furchtbar aus und gesprochenes Gendern wirkt auf mich irritierend und verstörend. So wie ein Sprachfehler, auf den man sich ungewollt konzentriert.

Ausserdem ändert Gendern nichts an bestehenden Problemen. Das ist eher Sprachkosmetik, damit sich derjenige, der das anwendet, besser fühlen kann. Man kann so zeigen, dass man auf der "guten" und "richtigen" Seite steht und wie toll und woke man doch ist.

Ich selber vermeide das. Für das Internet gibt es ein Plugin, welches die Texte wieder in eine lesbare und verständliche Form bringt. Medien wie TV und Radio nutze ich nicht. Und gendernde Mitmenschen meide ich nach Möglichkeit oder beschränke die Kommunikation auf ein Minimum.


Gegen das Gendern

Hallo,

es fehlt mindestens eine (1) Umfrage-Option.

Gendern kommt für mich allenfalls in Form der Beidnennung (Studentinnen und Studenten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lehrerinnen und Lehrer usw.) in Frage.

Ich bin als Frau aber selbstbewusst genug, dass mir auch das generische Maskulin reichen würde.

Das auf den (Gender)Stern oder sonstige Zeichen reduzierte Gendern sowie das Gendern durch substantivierte Partizipien (Studierende, Mitarbeitende, Lehrende usw.) sowie andere "Wortungetüme" lehne ich ab!

Deshalb nutze, spreche und schreibe ich den Genderstern auch nicht, und es nervt mich ungemein, wenn ich Nachrichtensprecher und Fernsehmoderatoren ihn aussprechen höre - was heißt aussprechen, es ist ja vielmehr eine Kunstpause.

Daneben verwende ich je nachdem, ob ich jemanden duze oder sieze, bei der Anrede die Pronomen du, dein, dir, dich oder Sie, Ihr, Ihnen, Sie. Ansonsten verwende ich die Personalpronomen ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie und die entsprechenden Possessiv- und Objektpronomen.

Das ist meiner Meinung nach völlig ausreichend; für manche Leute sogar schon viel zu viel.

AstridDerPu

Das findet doch in der Sprachrealität sowieso nicht statt. Die Menschen machen das real nur da, wo sie irgendeinen Druck oder Zwang dazu haben oder vermuten. Vorwiegend, wo es medial dokumentiert ist, also in Schriftstücken, medialen Videos usw. etc.

Was soll ich da mit einer Meinung? Das ändert nichts daran, ob andere Spinner sich damit versuchen. Ich mache es schon lange nicht mehr.

Für das Gendern

Generell bin ich für Gendern, also gendersensible(re)/genderneutrale(re) Sprache. Passend eingesetzt ist Gendern für mich dann, wenn es aus einer Kombination der verschiedenen Möglichkeiten und nicht aus dem strikten Einsatz einer einzigen Variante besteht.

Dazu gehört auch, dass man versteht, bei welchen Wörtern eine "gegenderte" Variante angebracht ist und bei welchen nicht, einem klar ist, dass nicht jede Situation/jeder Kontext eine gendersensible/-neutrale Anpassung der Sprache benötigt, und dass nicht jede Form gendergerechterer/-neutralerer Sprache (aktuell) gleichermaßen barrierefrei ist.

Außerdem ist gendersensible Sprache kein Allheilmittel, sondern ein Baustein von vielen für eine Gesellschaft, in der Nicht-Männer sichtbarer sind als in unserer heutigen, da durch gendersensible Sprache der männliche Bias im Deutschen, welcher sprachwissenschaftlich nachgewiesen ist, abgemindert wird.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – forsche als promovierter Linguist zum Thema Gender & Sprache