Welche Kosten kommen bei Pferdehaltung auf einen zu?

6 Antworten

WEgen der möglichen Berufsgenossenschaft und Krankenversicherung für Landwirte würde ich bei der entsprechenden Landwirtschaftskammer anrufen. Soweit ich (es nicht genau) weiß, sind aber 2 ha zu wenig. Aber erkundige dich vorher.

Als Versicherungen brauchst du auf jedenfall die Halterhaftpflichtversicherung und dann sicher auch eine für Pferde.

Aber wie gesagt, die Landwirtschaftskammer kann dir da sicher weiterhelfen. Möglicherweise auch die FN, also der Landesverband, der in deiner Gegend zuständig ist. Bei mir - KÖln - wäre es der Landesverband im Rheinland.

Und was du bei einem Stall unbedingt klären musst, sind die Vorschriften der unteren Wasserbehörde. Was z.B. Mistplätze angeht, musst du enge Vorschriften einhalten, sonst gibt es Ärger. DAs wird auch unweigerlich kontrolliert.

zwei hektar sind für 2 pferde schon arg knapp.

du kannst auch die pferde nicht ganzjährig auf der weide halten. und selbst in der weidesaison musst du heu zufüttern

für den winter brauchst du für 2 grosspferde ebenfalls heu. von anfang oktober bis ende april benötigst du für 2 pferde insgesamt etwa 5 tonnen heu und etwa 5 tonnen stroh. davon ist etwa 1 tonne futterstroh. über den sommer benötigst du etwa 1 tonne stroh und 2-3 tonnen heu. für pferde kannst du keine rundballen nehmen und bei nur 2 pferden auch keine grossen quaderballen.

und zum selber heu machen reicht die fläche bei weitem nicht aus.

du benötigst eine betonierte mistfläche (die koppeln oder das gehege müssen täglich abgemistet werden und der unterstand natürlich auch).

die pferde müssen ständig zugang zum wasser haben.

sie müssen geimpft, entwurmt und hufbearbeitet werden. mindestens einmal im jahr muss auch der pferdezahnarzt her. dazu kommen tierarzkosten bei krankheiten und verletzungen und die versicherung. du brauchst geeignete zäune (nur elektrozaun ist für dauerhaltung nicht geeignet - wenn die pferde ausbüxen und schaden anrichten, z.b. auf die strasse laufen, mit einem auto kollidieren und ein mensch kommt ums leben - dann gibts probleme, weil die versicherung nicht zahlt).

die berufsgenossenschaft kannst du bei privathaltung aussen vor lassen.

was natürlich ginge wäre über den sommer zwei schlachtfohlen für deinen privaten bedarf zu mästen. das ding ist aber, dass du sie etwa im januar/februar absetzer kaufen müsstest. und die musst du wiederum füttern, bis die weidesaison anfängt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Punkgirl512  07.08.2019, 14:03

Ich meine, die Mindestfläche ist 0,5 ha pro Pferd, oder? Wir haben auch vll. nur 1 ha, das ist wirklich etwas sehr knapp bei den aktuellen Witterungen vor allem, meine stehen aber auch nicht ganzjährig auf der Weide. Mit entsprechender Wechselbeweidung müsste das also machbar sein - mehr Platz ist natürlich immer schön. Da finde ich 2ha an Weidefläche schon ok für 2 Pferde.

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pony  07.08.2019, 14:27
@Punkgirl512

bei wechselweide hast du nur noch handtuchflächen. und der unterstand wird zum problem.

fürs heu machen reicht es trotzdem nicht.

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Punkgirl512  07.08.2019, 14:31
@pony

Nein, für Heu machen definitiv nicht. Wobei mein Freund von seiner Heuwiese (die auch nur dafür steht und NCIHT beweidet wird) mit 2ha wohl 42 Ballen geholt hat. Das war aber auch 5 Jahre Arbeit, bis das so viele Ballen wurden.

Ist halt die Frage, wie groß der Unterstand sein soll und ob ganzjährig Weide oder nur im Sommer Weide, ...

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WinniePou23  07.08.2019, 14:50

Warum sollte man denn für Pferde keine rundballen nutzen können?

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pony  07.08.2019, 21:24
@WinniePou23

für nur 2 pferde würde ich keine rundballen nutzen.

ab etwa 10 pferde ist es gut möglich ohne nachteile dadurch zu haben.

der entsprechende traktor fürs holen und rangieren ist meist nicht zur hand. man braucht eine grosse fläche für den angefangenen ballen. die ballen haben sehr häufig viel "bodensatz" aus sparmahd, sind sehr staubig.

einschätzen von mengen ist für leute, die das nicht gelernt haben, sehr schwierig. je nach sorgfalt des "herstellers" sind die ballen auch nicht lagertrocken. gefahr von lebensgefährlichem gammel und schimmel.

im verhältnis brauchen quaderballen weniger lagerfläche.

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GillyDi  07.08.2019, 17:54

Mein Pferd bekommt sein Heu seit Jahren aus Rundballen.... Wieso soll das nicht gehen? Ist doch das gleiche Heu wie in Quaderballen auch?

Und bei richtiger Lagerung wäre es an sich auch kein Problem große Quaderballen für 2 Pferde zu nutzen. Dürfen halt auf keinen Fall feucht werden, aber dann geht das auch.

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BlueIceDragon  07.08.2019, 18:18

Warum kann man Pferde nicht das ganze Jahr über auf der Weide halten? Meine RB steht auch im Winter auf der Weide..

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2 Pferde sind leider ein bisschen zu wenig, wenn ein Tier verstirbt, hast du ein Problem, denn dann musst du ein neues Pferd kaufen, das vom Charakter und Alter zum jetzigen Tier passt und die beiden vergesellschaften. Gerade für alte Tiere ist das halt sehr stressig.

3-4 Tiere sind einfacher.

Pferde selbst sind aber auch sehr teuer. Neben Stallung, Futterheu, Kraftfutter und Zusätze, Koppelzaun, Unterständen, Sattelzeug, Reitplatz und hast du nicht gesehen, musst du beim Tierarzt auch mit einigen hundert Euro rechnen.


Cantoclass 
Beitragsersteller
 07.08.2019, 13:48

Eigentlich bräuchte ich persönlich nur 1 Pferd, aber das will ich einem Herdentier nicht antun, deshalb zwei. 4 Pferde um eines zu reiten, wäre zu kostspielig.

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PurpleRayn  07.08.2019, 14:46
@Cantoclass

Wie oben bereits erörtert sind auch 2 Pferde keine Herde... und somit auch nicht gerade Pferdefreundlich... Wenn du nur ein Pferd "retten" willst, dann kauf es und stell es in einem anderen Stall unter.

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Bei privater Pferdehaltung entfallen BG usw. Du machst das ganze ja rein privat für deine eigenen Pferde.

Eine Haftpflichtversicherung für die Pferde ist sowieso nötig.

Ansonsten kann das teilweise richtig teuer werden und es braucht wirklich VIEL Herzblut und vor allem auch Wissen, um die Pferde ein Eigenregie zu halten.

Neben den Kosten für die Pferde (Heu, Einstreu, ggf. Zusatzfutter, Krankheitskosten, Hufpflege, diverse Impfungen, hier was, da was...) kommen dann auch noch Kosten für Stall und Zäune dazu. Die Zaunpfähle müssen regelmäßig überprüft werden und ggf. ausgewechselt werden, Litzen und Tore kontrolliert, Stallungen je nach Material ebenfalls. Dann geht mal eine Schubkarre kaputt, ein Äppelboy, ... was mal eben ersetzt werden möchte. Dünger für die Weide, vll. ein kleiner Trecker für die Heuballen, ..

Dazu dann die täglichen Arbeiten: Auslauf/Stall/ggf. Weide möchten täglich abgeäppelt werden. Bei 2 Pferden definitiv noch machbar neben einer Vollzeitstelle. Je nach Einstreu auch die Pipi rausholen (bei Stroh eher häufiger als bei alternativer Einstreu), es muss ausreichend Heu vorbereitet werden, wenn nicht eine Rundballenraufe zur Verfügung steht, aber auch die will befüllt werden. Dann wollen die Pferde gerne auch noch bewegt werden.

Ohne Herzblut und Wissen rund um die Pferdehaltung ist das zwar ein schöner Gedanke, aber nur schwierig umsetzbar. Mal eben wegfahren übers Wochenende ist dann definitiv nicht drin.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Cantoclass 
Beitragsersteller
 07.08.2019, 15:53

Ja, ist lange her, als ich dies selbst einmal machte. Ich denke an einen Offenstall.

Aber vielleicht wird es, wenn zu kompliziert und kostspielig, auch nur eine Reitbeteiligung bei saisonalem Unterstand bei mir.

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Für was du jetzt bei privater Pferdehaltung nur für dich selber mit der Berufsgenossenschaft zu tun hast, keine Ahnung. Allerdings ist 2ha etwas wenig für 2 Pferde. Ist auch eine ungünstige Zahl, ist mal eines krank u. muss in die Klinik steht das andere da alleine. Oft reicht es schon, wenn ein Pferd geritten wird u. das andere nicht, das beide/eines Terror macht.

Du brauchst auf jeden Fall eine Tierhalterhaftpflicht, Hütehaftpflicht nicht unbedingt, wenn du keine Pensionspferde hast.

Die Pferde brauchen mind. einen Unterstand (Größe googeln oder bei deiner zuständigen Behörde erfragen, genehmigungspflichtig), du die Möglichkeit eine Krankenbox abzuteilen, Strom, jederzeit Zugang zu frischem Wasser, saubere u. trockene Fressplätze, Heu (Stroh) u. Futter muss trocken u. sauber gelagert werden, Sattel-, Putzzeug etc. muss wetterfest u. Diebstahlsicher untergebracht sein. Schmied u. TA freuen sich über ein helles, sauberes, zugfreies u. trockenes Plätzchen zum Arbeiten. Der Mist muss so gelagert werden, dass nichts in Grundwasser gelangt (Mistplatte, genehmigungspflichtig) u. Die Entsorgung muss sicher gestellt sein.

Kenntnisse über Pferdehaltung, Weidepflege, etc. sind unabdingbar.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin