Welche Kaltblut-Rasse ist die eifrigste/arbeitswilligste?
Grundsätzlich sagt man ja, dass Kaltblüter gemütliche und sanfte Riesen sind. Und natürlich kommt auch alles auf das individuelle Pferd an.
Aber gibt es eine Kaltblut-Rasse, von der man behauptet, sie sei besonders arbeitswillig und "flott" unterwegs (flott beim Denken und Begreifen als auch flott bei der Bewegung)?
10 Antworten
Das sind alles so Begriffe, die man unterschiedlich interpretieren kann. Ein Pferd das „flott“ ist, kann einfach nervös sein, und muß nicht mit sonderlichem Eifer ausgestattet sein. Manche Pferde sind auch intelligent, wenn es darum geht, Türen aufzukriegen, aber deswegen unbedingt gelehrsam bei der Arbeit, und umgekehrt.
Der Eifer , es recht machen zu wollen, ist zum Teil natürlich genetisch bedingt, kommt aber auch durch eine vertrauensvolle Arbeit schon mit dem jungen Fohlen zustande.
Dies betrifft aber meines Wissens keine bestimmte Rasse. Ich habe zum Beispiel mit 4 Norikern (leichtere Kaltblüter) gearbeitet. Diese 4 waren so verschieden, dass sie unterschiedlicher nicht hätten sein können. Einer war fleißig und zuverlässig, von ausgeglichenem Gemüt, einer Awards ein Lausbub, der gern den anderen arbeiten ließ, dienSturen waren beide so zimperlich, wie man es sich von Kaltblütigern kaum vorstellen kann (Katastrophe wegen Fliegen oder Regentropfen 🙄), die eine davon aber trotzdem fleißig, die andere versuchte immer einen auf „Diva“ zu machen…..
Eine Antwort aus Jahrelanger Erfahrung. Schleswiger. Sie sind vllt nicht immer die schnellsten und im Alter werden sie Recht Gemütlich, aber wenn Sie dich mögen tun sie alles für dich. Ich erinnere mich da gerne an unseren Matze, der nun bereits 20jahre alt wird und der seid 14Jahren bei uns lebt. Er ist als Rentner zu uns gekommen, wurde aber noch als Ausbilder verwendet beim einfahren neuer Pferde. Der große Mann ist immer treu und arbeitswillig. Wenn einspännig angespannt wurde und er stand daneben drückte er sich dazu als würde er ebenfalls eingespannt werden. Er ist bis heute sehr Arbeitswillig, hat das Rentner sein aber endgültig verdient.
Dieses Kaltblut hat seid es jung und knackig war gearbeitet und als es alt wurde und gräulich hat es weiter gearbeitet als währe nichts. Jetzt ist er uralt, die Lippe hängt runter und die Zunge raus, (er hatte in seiner Jugend einen Unfall,desswegen hing seine Unterlippe immer ein bisschen und durch sein alter hat er nicht mehr so viele Zähne) das Fell ist grau und an einigen Stellen ist er auch einwenig kahl. Aber das ist nunmal so wenn man mitten am Tag einnickt oder sich Mal den Kopf stößt weil man etwas nicht gesehen hat.
Matze steht heute noch immer bei uns und bewacht die Damen, er ist sanft und liebenswert, auch wenn ich weiß das er auf dem Betrieb vorher als bösartig galt. Bei uns war er immer friedlich und lässt sich mit Freuden den Popo kratzen.
Desswegen sage ich Schleswiger!
Nun Matze ist früh gealtert da er bevor er zu uns kam jeden Tag viele Stunden gearbeitet hat. Die Box ist direkt zu seinem Nachbarn gebaut so daß er Kontakt zu anderen Pferden hat und er kommt jeden Tag, sofern er das denn möchte raus. Wir haben einen alten Bauernhof mit großen wiesen direkt am Stall. Die Box ist bei ihm so wenig wie möglich ausgestattet da er sich an allem Scheuert was sein po erreichen kann😅 er liebt Po kraulen einfach und drückt dabei gerne Mal alles zu Matsch was im Weg steht. Wenn er Mal nicht raus möchte liegt es daran daß ihm die beide weh tuen, dann darf er srinne bleiben und hat einen großen heuballen vor sich stehen, zum fressen.
Übrigens nur eine kurze Info. Die meisten Kaltblüter werden nicht älter als 18Jahre.
Hier in NF ist er mit seinen 20 das älteste Schleswiger Kaltblut, das noch lebt und rein in der Theorie noch arbeiten könnte.
So als kleine Hilfe aus dem Handbuch meiner Mutter, einer Fahrtrainerin (1 &2 Spannung), nach Achenbach prinzip ;)
Doch Pferde die nicht Rauswollen gibt es. Der Werte alte Mann bei uns zum Beispiel. Wenn er Gelenk Probleme hat, die auf seine schwere Arbeit in der Jugend zurück zu führen sind, will er nicht raus.
Der alte Mann hat weder Ekzem noch Würmer. Kur ist schon mehrfach durch seid er bei uns wohnt. Immer nach Termin und Ekzem hat nur unsere Islanddame Sonnenexzem aber da haben wir heraus gefunden das Isländer das öfters haben und das wird gut behandelt. Unseren Pferden und Fohlen geht es prima und der einzige der uns Sorgen macht ist das Einsteller Fohlen das eine Mischung aus (nicht gerade gut gezüchteten) Friesen und einem dicken großen Bologne ist. (Kannst dir vorstellen wie das aussieht. Wir hoffen immer das der arme Mann sich in Zukunft selber auf den Beinen halten kann und verstehen nicht wie man auch so eine Idee kommen konnte. Er ist zwar ein nettes Fohlen aber er bekommt langsam das Gewicht eines Bolognes und hat immer noch Friesen Beinchen.)
Wenn er Gelenk Probleme hat, die auf seine schwere Arbeit in der Jugend zurück zu führen sind, will er nicht raus.
GErade dann muss er raus. Am besten 24/7. Wir haben ein ehemaliges Westernturnierpferd im Stall, das mit 24 so abgewirtschaftet war, dass es kaum noch Schritt gehen konnte. Er bekam von seiner Besitzerin bei uns das Gnadenbrot. Riesige weiden, Wallachherde, Offenstall. Ein Jahr spöter konnte sie ihn wieder ruhig ausreiten, Nächsten Monat wird er 30 und der -sekt ist schon kalt gestellt, Und der alte Herr geht klar!, auch wenn er nun wirklich nicht mehr geritten wird, Mein verstorbener SB, ein Ungar, sagte mal: Es gibt was nichts, was 24/7 Weide nicht heilen kann,
Würde definitiv zustimmen, dass dies mehr eine Frage der Ausbildung ist als der Rasse. Das Exemplar, von dem nix verlangt wird, dürfte eher etwas "unmotivierter" dabei sein, wenn ausnahmsweise doch mal was verlangt wird, weil halt unbekanntes von ihm verlangt wird. Diejenigen, mit denen regelmäßig was getan wird, dürften sich in der Regel motivierter zeigen und - im Hinblick auf richtige Zugarbeit - oft auch extrem arbeitswillig. Kommt natürlich auch auf den passenden Umgang an.
Ich kenne eine Freiberger Dame, die gut ausgebildet und geritten ist und Mitreiter staunen immer über einen so flotten Kaltblüter, der so schön mitarbeitet und überhaupt kein Stück träge und gemütlich ist. Aber da steckt halt auch wirklich ein Haufen Kohle in der Ausbildung ;-)
pferde sind genauso individuell wie menschen.
und wer denkt, dass langsam gleich dumm ist, begeht einen krassen denkfehler. wer meint, das ruhig gleich dumm ist, begeht einen noch krasseren denkfehler.
wenn du ein gespann gut ausgebildete rückepferde hast, wirst du damit als anfänger nicht umgehen können.
die verweigern irgendwann die arbeit, weil deine fehlkommandos ihnen auf den kex gehen.
lass ein pferd was tun, was ihm spass macht und was es leisten kann und es fordert und es wird eifrig bei der sache sein und ehrgeiz entwickeln.
kaltblüter eignen sich nicht zum reiten. sie sind zug- und arbeitspferde. natürlich kann man trotzdem drauf reiten, aber den meisten kaltblütern macht reiten halt keinen spass.
im übertragenen sinn - du wirst mit einem gespann bernhardiner kein schlittenhundrennen gewinnen.
fazit: finde heraus, was dem pferd liegt und wozu es talent hat und es wird es gern tun.
So sanft sind die gar nicht, wenn sie nicht ausgelastet sind - arbeitswillig aber in Summe alle, dafür wurden sie ja auch gezüchtet. Natürlich kommt es auf das jeweilige Pferd an und auch, was du damit machen willst. Ein KB hat nicht unbedingt den Nerv für akademische Paraden, die ihm auch vom Körperbau her eher schwer fallen. Was verstehst du unter "flott"? Im Vergleich zu was? Zum grazilen Araber?
Mit "flott" meine ich "nicht träge" und vielleicht im Vergleich zu Warmblütern. (Ich habe absolut wenig Pferdeerfahrung, deswegen ist die Frage vielleicht ein bisschen ungenau gestellt, das tut mir Leid :/ )
20 jahre ist nicht uralt. nicht mal für einen echten kaltblüter.
die zähne des pferdes beginnen mit etwa 18 jahren zu demineralisieren. einem 20jährigen pferd sollten nicht mehr als 2 oder 3 zähne fehlen (kaltblüter)
wenn er wirklich erst 20 ist, würde ich sagen - vorzeitig gealtert.
die box könnte grösser und besser ausgestattet sein, direkter kontakt zum nachbarn hergestellt werden - und sollte einen auslauf nach draussen haben.
tolles pferd.
aber die haltung ist wie vor 45 jahren. wenn die haltung verändert wird und die zähne regelmässig gemacht, wird er noch einen zweiten frühling erleben.