Kaltblut+Distanzritt 30km+Juni=Möglich?
Hallo,
Ich habe mich in das Distanzreiten verliebt... Außer einen Araber, habe ich noch einen 5 Jährigen Freiberger (bis zu dem Ritt im Juni ist er 6 Jahre).
Meine Frage:
Anfang Juni findet ein Einführungsritt Distanzreiten über 30 km statt, könnte ich es schaffen ihn fit genug dafür zu bekommen?
Der Trainingsstand: Er wurde leider schon mit 2 eingeritten, ich habe ihn in dem Alter auch bekommen und bin nur ins Gelände, ritte von 30 min bis 1h. Dann zwischen 3 und 4 habe ich mehr mit ihm trainiert in Richtung Westernreiten. Leider kam eine längere Zeit (3-4 Monate) in denen ich ihn nur mäßig bewegen konnte...
Zurzeit ist er aber wieder in Beritt (seit Dezember) und kommt Anfang März wieder zurück. Wenn ich gleich darauf mit Geländetraining ansetze, könnte ich es dann schaffen bis Juni? Er schon recht schnell aus der Puste, muss ich gestehen...
Falls es aber doch geht, würde im August evtl auch ein 40 km Ritt gehen? Oder ist das noch zu früh?
Ich bin selbst noch ziemlich unwissend im Konditionsaufbau von Kaltblütern. Mein Araber hat so schon immer eine wunderbare Grundkondition, deswegen konnte ich ohne Probleme starten. Aber bei einem noch so jungen Kaltblut? (Was ich noch dazusagen muss, er ist sehr sportlich für ein Kaltblut gebaut, wer die Rasse nicht kennt, würde niemals auf Kaltblut tippen ;)
3 Antworten
Ich denke schon, dass das schaffbar ist, allerdings nur mit dem richtigen Training:
Ich würde dir auf jeden Fall empfehlen, erst einmal herauszufinden, welchen Maximal Puls dein Pferd hat. Besorg dir ein Puls Messgerät für Pferde. Wo genau du das herbekommen kannst weiß ich jetzt nicht, ich hab meines damals von meinem Großonkel bekommen, auch für Distanzritte mit meinem Kaltblut.
Den Maximal Puls bekommst du so, indem du dein Berg im Galopp bergauf reitest, bis du zu dem Punkt kommst, wo der Puls nicht mehr höher geht. Wichtig zu beobachten wäre auch, in welchen Abständen sich der Puls erhöht. (siehe ähnlich wie "Coconi-Test" bei Menschen)
Hast du die gewünschten Werte, kannst du einen Trainingsplan für dein Pferd entwickeln, die die Kondition so fördert, dass du dein Pferd trotzdem nicht überanstrengst.
Bei den Werten gibt es dann einen A1, A2, A3 und einen A4 Bereich. Um eine Kondition auszubauen, ist es am besten du trainierst im A2-A3 Bereich (A1-4 steht dann für den entsprechenden Pulsschlag zb. A2: 167-170)
Ein gutes Ausdauer Training ist nur dann Effektiv, wenn du min. eine Intensitätszeit von 20 min. hast. So kannst du zb. einen 1 h Ausritt machen der in etwa so aufgebaut ist: 10 Minuten aufwärmen 10 Minuten lockerer Trab (A2) 20 Minuten schnellerer Trab, vielleicht auch ein wenig Galopp (A3) 10 Minuten wieder lockerer Trab und dann schließlich wieder 10 Minuten zum auslaufen.
Auch ein Intervall Training kann nützlich sein, indem du zb 10 min im A2 Bereich läufst und 20 min im A3 dann wieder 10 min im A2 etc.
Natürlich solltest du langsam anfangen. Und dein Pferd nicht überfordern. Informiere dich im Internet ein wenig über den Coconi-Test. Entwickle einen Trainingsplan, bedenke auch, dass dein Pferd auch mal Pausen braucht, um eine Überkompensation zu vermeiden. Auch ein Regenerationstraining ist nützlich, indem du mal einen Tag nur Schritt im A1 Bereich reitest.
Wenn du jemanden mit Sportlehre Kenntnissen kennst, bitte den auch um Hilfe, denn man könnte im Prinzip einen Trainingsplan für Menschen auch bei einem Pferd anwenden.
Hoffe ich konnte helfen :)
Das freut mich :)
Mein Kaltblut war ein Bosniake, also eine sehr alte Kaltblutrasse, die in Bosnien immer noch hauptsächlich als Zug- und Arbeitspferd verwendet wird.
Ich hab eigentlich nie wirklich die Km gezählt, meist machte ich 7h Ausritte. An Turnieren konnte ich mit ihm nie Teilnehmen, da er leider schon sehr früh (erst 5 Jahre alt) verstorben ist.
hoi,
http://freiberger.pferderassen.net/
...der einzige kaltblüter im warmblut-typ...
nur das mit der EINZIGEN schweizer pferderasse stimmt NICHT. da gibts noch den "einsiedler".
vom freiberger gibts zwei typen:
einmal den im reitpferde-typ stehenden leichten typ, der bis vor wenigen jahren auch noch als reit- und packpferd fürs militär ausgebildet und genutzt wurde. er entspricht heute bereits einem sportlichen, athletischen typ und glänzt durchaus mit leistungen in den hohen dressur- und springklassen.
dann gibts noch den schweren typ, der aber auch nicht als "echtes" kaltblut definiert werden kann. er steht in etwa in dem typ, in dem früher das trakehner arbeitspferd stand, in dem der ostfriese (alt-oldenburger) oder das alt-hannoveraner-pferd stehen. all diese sind eher schwere warm- als leichte kaltblüter.
ich nehme mal an, bei deinem exemplar handelt es sich um letzteren.
um ihn fit zu kriegen, solltest du aber mehr mit ihm tun, als ihn einfach nur "bewegen". und du selbst brauchst auch ein wenig kondition. ihr könnt zusammen joggen gehen oder du bringst ihm bei, am velo mitzulaufen. da tut ihr beide was für die kondition.
wenn du dich ein wenig ins distanzreiten "eingefuchst" hast, weisst du, wie wichtig puls- und atemkontrolle sind. du kannst den trainingszustand also selbst überprüfen und weisst dann, ob er fit genug ist...
nennung zurückziehen geht ja immer noch...
um das pferd zu schonen, läuft man ja selbst relativ viel nebenher.
viel spass beim training.
schau dich dort mal um:
http://www.weidhofagasul.ch/Freiberger-Tag-Agasul/
dürfte dich interessieren...
Najaa, so schwer ist ein Freiberger ja auch nicht. Also ich würde das eher als schweres Warmblut bezeichnen, noch dazu wenn er sportlich ist. Ich denke schon, dass da einiges möglich ist. ;it Distanzreiten akenn ich mich aber nicht so gut aus, kann ich eher nicht weiterhelfen.
rein definitionsmässig ein kaltblut...
die warmblut-points überwiegen.
beide schläge werden mittlerweile wieder gezüchtet.
Danke schön, das hat mir wirklich enorm weiter geholfen! :) darf ich mal fragen was du für eine Kaltblutrasse hast? Und wie viele km du bisher maximal gehen konntest?