Was soll nach der Razzia gestern jetzt eurer Meinung nach mit der Blauen Moschee in Hamburg passieren?
Stand: 24.07.2024 20:34 Uhr
Das Bundesinnenministerium hat ein Vereinsverbot gegen das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) ausgesprochen. Am Mittwoch ging die Polizei in der Blauen Moschee an der Alster und in sieben weiteren Bundesländern gegen den Verein vor.
Zukunft der Blauen Moschee unklarDas Verbot des IZH geht mit einer Besonderheit einher: Die denkmalgeschützte Immobilie an der Außenalster geht nach Informationen von NDR, WDR und SZ nun in den Besitz des Staates über. Wie es mit den Gebäuden weitergehen soll, ist bislang unklar. "Wir werden gemeinsam mit dem Innenministerium über die Möglichkeiten einer zukünftigen Nutzung sprechen, die dem Charakter dieses Gebäudes an diesem besonderen Ort gerecht wird", sagte Tschentscher.
Für meinen Geschmack handelt es bei der Blauen Moschee sich um ein optisch sehr ansprechendes, kunstvoll und detailverliebt gestaltetes Gebäude (was wohl u.a. daran liegt, dass türkis eine meiner Lieblingsfarben ist):
9 Antworten
Den Vorschlag eines Users hier. einer weniger radikalen Gemeinde von Ex- Iranern zu vermieten, fände ich vorbildlich.
Sieht ja ganz hübsch aus. Vielleicht sollte man es als Kulturdenkmal herrichten. Ohne Moslems. Aber bitte nicht zerstören.
Am besten abreissen, um dem damit einhergehenden Symbolismus ein Ende zu bereiten, so, dass nicht ein Wallfahrtsort entsteht. Wenn das Gebäude tatsächlich unter Denkmalschutz steht, müsste es wohl durch ein Unglück so stark beschädigt werden, dass man es abreissen müsste... Sorry, aber in einem säkularen Land und insbesondere in einer liberalen, kosmopolitischen Stadt wie Hamburg hat so ein Wespennest verfassungsfeindlicher Aktivitäten nichts zu suchen
Es gibt muslimische Gemeinden, die sich für Tolleranz und aufklärung einsetzen und immer wieder auf Grund fehlender Gelder und Räumlichkeiten (bedingt sich teils ja) an einer Erweiterung ihres Netzes arbeiten.
Ich habe da beispielsweise mal einen tollen Vortrag über Islam und sexuelle Orientierungen gehört, mit viel Seelsorge (pro LGBTQ+ ausgerichtete Moschee, die für ALLE da sein wollen), die gerne auch in anderen Städten als Berlin Beratungsstellen und offene tollerante Moscheen aufbauen würden, aber eben das Geld nicht haben welche zu bauen und an bestehende auch oft auf finanziellen Gründen und Problemen mit anderen Gemeinden nicht dran kommen. Sowas wäre eine gute Chance, denen die Moschee günstig zur Nutzung zu überlassen, für einen Standort in Hamburg.
So würde man weder Muslime verärgern, in dem es eine Moschee bleibt und parallel für mehr Tolleranz, Offenheit und ähnliche Werte dort werben können.
So würde man weder Muslime verärgern,
Naja, die strengen Muslime schon.
Nach Lektüre des verlinkten Artikels wäre ich dafür, die nun im Besitz des Bundes befindliche, blaue Moschee einer Gemeinde der Exil-Iraner zu vermieten bzw. zu verpachten. Eventuell für einen Preis den sich diese Gemeinde leisten kann, die bisher vielleicht in einer Fabriketage oder sonstigem unschönen Gebäude beten etc.
Dann bliebe das Gebäude schiitisch-sakral, aber eben mit einer anderen Gemeinde die anders denkt als ihre Vorgänger.
Nicht für das Regime in Teheran zu sein bedeutet ja nicht zwangsläufig kein praktizierender Muslim zu sein.
Damit es zum Pilgerort für Rechtsextremisten wird? Zudem hielte ich das aus vielerlei Gründen für geschmacklos, gefährlich und innen- sowie außenpolitisch unklug.
Ständig betonen demokratische Politiker in der heutigen, aufgeheizten Stimmung den Unterschied zwischen Islam und Islamismus - und dann soll ausgerechnet in einer so schönen Moschee ein Aufklärungszentrum über den gefährlichen, politischen, fundamentalistischen Islamismus/Terrorismus eingerichtet werden?
Damit stellst Du in den Köpfen der Bürger die Assoziation Islam=gefährliche Terroristen erst recht her. Die Symbolik wäre unübertroffen. Das könnte sich songut kaum die AfD ausdenken. Das wäre wie im Dritten Reich eine Ausstellung über die Bosheit der Juden in einer beschlagnahmten Synagoge.
Dann wurde wegen dieser Sache ohnehin bereits der deutsche Botschafter im Iran einbestellt. Allein die Beschlagnahme und das Verbot dieser regierungsnahen Gemeinde ist ein Affront für den Iran und belastet die bilateralen Beziehungen stark. Begeistert wäre das Regime in Teheran schon bei meinem Vorschlag keinesfalls. Aber mit Deinem Vorschlag würden sie es zusätzlich so auffassen, als ziehe Deutschland den gesamten schiitischen Islam in den Dreck.
Trotz allem haben wir diplomatische Beziehungen zum Iran und irgendwie muss man da noch miteinander reden können.
Damit stellst Du in den Köpfen der Bürger die Assoziation Islam=gefährliche Terroristen erst recht her. Die Symbolik wäre unübertroffen. Das könnte sich songut kaum die AfD ausdenken.
Danke...
Mir ging es eher um die Unterscheidung zwischen tolerierbarem oder akzeptablem Islam in Deutschland inklusive der historischen Kunst/ Kultur und dem inakzeptablen politischen Islam/ Islamismus.
Aber nicht in diesen Räumlichkeiten. Aus genannten Gründen.
Doch.
Allein die Beschlagnahme und das Verbot dieser regierungsnahen Gemeinde ist ein Affront für den Iran und belastet die bilateralen Beziehungen stark.
Das ist eh nicht zu ändern, da sich deutsche Vorstellungen von einem akzeptablen Islam ohnehin zu stark von iranischen Vorstellungen unterscheiden. Ich sehe da keinen diplomatischen Lösungsweg.
Es geht auch nicht um eine Lösung, sondern darum die ohnehin sehr schwierigen bilateralen Beziehungen nicht unnötig zusätzlich zu belasten.
Ich nehme dein wohlwollendes Ansinnen zur Kenntnis. 🌷
Allerdings fände ich das innenpolitische Signal noch viel gefährlicher.
Hm. Was ist an Kultur, Kunst und Aufklärung bezüglich islamischer Religion und Islamismus denn so gefährlich...?
Die bloße Existenz?
Dein erster Kommentar lautet:
Man könnte es auch als Museum und für Aufklärungszwecke bezüglich des politischen Islams/ Islamismus' verwenden.
Von Kunst und Kultur war da nicht die Rede.
Was daran gefährlich ist habe ich doch klar dargelegt. Die Verknüpfung Islam und Islamismus in einer Moschee.
Zu den genannten Punkten kommt noch hinzu, dass sich die hier lebenden Muslime dann auch alle als Islamisten hingestellt sehen.
Das gäbe auch von deren Seite (zu Recht) böse Reaktionen.
Ich stelle mir vor ich bin Christ in der Diaspora, eine Kirche wird beschlagnahmt und die andersgläubige Mehrheitsgesellschaft spaziert darin herum zwischen christlicher Kunst gemischt mit Hexenverfolgung, Kreuzzügen, Ketzerverbrennung und Missbrauchsskandal. Da wäre ich auch alles andere als erfreut und würde es als Verunglimpfung meiner Religion betrachten.
An so etwas zu denken nennt sich politische Sensibilität.
als Museum und für Aufklärungszwecke bezüglich des politischen Islams/ Islamismus' verwenden.
Museum beinhaltet in der Regel Kunst und Kultur. Davon hat der Islam bzw. die muslimisch geprägte Gesellschaft aus vergangenen Jahrhunderten ja einiges zu bieten. Nicht alles, was Muslime produziert haben, ist schlecht! Zudem verdanken wir muslimischen Ländern die Grundlage unseres heutigen medizinischen Wissens. Ich meine, du hättest den Roman "Der Medicus" selbst gelesen.
Wenn man über Islamismus aufklären will, muss man ihn gegenüber des tolerierbaren und akzeptablen Islams abgrenzen. Das ist mein Verständnis von sinnvoller Aufklärung.
Interessant, dass du mir unterstellst aus der schönen blauen Moschee ein Hetzzentrum gegen Muslime/ den Islam zu machen...
Scheinbar reden wir aneinander vorbei, dabei denke ich ausführlich und klar gewesen zu sein.
Scheinbar reden wir aneinander vorbei,
Allerdings...
Ich vermute du verstehst unter Aufklärung generell "Verteufelung und Bevormundung".
Nein, ich finde Du unterschätzt die Vielschichtigkeit und Brisanz des Themas gerade an diesem Ort.
Eine solche Ausstellung kannst Du gerne woanders organisieren, aber nicht in einer wegen Terrorverdachts beschlagnahmten Moschee.
Das Gebäude an sich kann nicht unter "Terrorverdacht" stehen...
Die Blaue Moschee steht als Immobilie unter Denkmalschutz und ist ein Kulturgut.
Man sollte sie der Öffentlichkeit zugänglich machen und nicht bloß den Muslimen oder Islamisten. Meine Meinung.
Du kannst es jederzeit besichtigen. Jetzt gerade vermutlich nicht.
Auch Nichtchristen können Kirchen besichtigen.
Du kannst es jederzeit besichtigen.
Schön! 👌
Jetzt gerade vermutlich nicht.
Davon ist auszugehen.
Beim Iftar-Mahl, dem abendlichen Fastenbrechen im Ramadan, gibt es zudem noch kostenlos lecker Essen. Ich bin da zu unserer Moschee schonmal hingegangen. Man hat auch nicht sofort versucht mich zu missionieren.
Ich war mal in einer afrikanischen, christlichen Kirche. Eine dunkelhäutige Arbeitskollegin hatte mich eingeladen. Der Gottesdienst war auf Englisch und ich habe nur die Hälfte verstanden. Es wurde gesunden und getanzt. Zusammen gegessen wurde auch. Nette Menschen!
Aber ich hatte das Gefühl da als eine der wenigen Hellhäutigen nicht wirklich hinzugehören.
Ja, die sind auch herzlich.
Das eigene Gefühl als Gast in so einer festen Gemeinschaft wo sich sonst alle kennen ist natürlich so eine Sache. Man fühlt sich trotz Herzlichkeit als Fremdkörper.
Der Trick ist da nicht alleine hinzugehen, aber das bist Du ja nicht einmal.
Mein damaliger dunkelhäutiger Freund hatte leider keinen Bock darauf. Deshalb bin ich alleine gegangen. Ich kannte da nur meine dunkelhäutige Arbeitskollegin Vivian.
Und mal wieder wurde ich downgevoted. Diesmal von Islam-Hatern.
Man könnte es auch als Museum und für Aufklärungszwecke bezüglich des politischen Islams/ Islamismus' verwenden.