Was ist eigentlich so toll daran Sozialhilfeempfänger zu sein?
Vorweg ich bin selber in Grundsicherung wegen gesundheitlicher Problem.
Wenn man sich mal anschaut was Autos, Möbel, Wohnungen usw. kosten, da denke ich mir immer "wow, sowas können sich andere leisten?". Ich habe eine Einraumwohnung, die paar Möbel die ich habe hat mir meine Mutter geschenkt. Kleidung habe ich das letzte mal vor 4 Jahren gekauft, und ein paar Schuhe, dass mir meine Mutter gekauft hat.
Wo sind meine Ersparnisse hin? 1200€ Nebenkostennachzahlung, wegen der Erhöhrung der Einheitenpreise vom Versorger. Sozialamt hat mir das seit fast einem Jahr immernoch nicht erstattet, kA ob ich das überhaupt bekomme. Kann ich wieder von 0 anfangen zu sparen. Wieso spare ich und kaufe mir keine Klamotten? Das Sozialamt hat mich jetzt mal 2-3 Monate ohne Geld dastehen lassen, weil mein Antrag so lange gedauert hat. Heißt für mich, dass ich immer so viel Geld im vorraus brauche, damit ich niewieder so eine düstere Phase durchmachen muss.
Andere Leute haben Häuser, fahren Autos, haben neue Kleidung, gehen aus, können Dinge unternehmen. Nichtmal Freunde habe ich, weil krank sein nicht zu normalen Hobbies passt. Und genau diese Leute machen mich dann auch noch runter? Als wäre mein Leben so toll und so einfach? Ich bin nicht wütend, aber verblüfft. Ich frage mich halt "warum"? Also was genau ist der Grund?
Ausserdem ist es oft fast schon Zufall ob meine Krankheit (CFS) nun anerkannt wird oder nicht, daher dann auch ständige Angst vor Obdachlosigkeit. Was ist, wenn da ein Gutachter einfach diagnostiziert wie er will und dann werde ich vollsanktioniert? Was soll ich dagegen machen? Bin ja auch in der Position mich überhaupt nicht wehren zu können gegen irgendwas.
Sowas beneiden die Leute? Man geht durch ein Möbelhaus und da sind Betten, die kosten 2000-3000€. Benzinkosten und Autokosten so hoch, das werde ich mir im Leben niemals leisten können. Wieso werde ich dafür noch behandelt als würde ich "verwöhnt" werden? Ich gebe eigentlich nur Geld für Essen und trinken aus und sonst nichts. Die Preise für Nahrungsmittel sind auch sehr gestiegen. Und mehr Geld beim Essen will ich auch nicht sparen, weil billiges Essen auch ungesund ist auf Dauer. (Diabetes lässt grüßen)
Was stellen sich andere Menschen überhaupt vor wie man so lebt? Was genau beneiden sie an mir? Was genau regt sie so auf? Was genau ist an meinem Leben so toll? Ich verstehe es einfach nicht.
Einige Sachen die ich schreibe über materialistische Sachen könnten oberflächlich wirken, aber ich kann jetzt auch keinen tiefen Roman schreiben. Ich meine nur, dass ich mir vorkomme als leben andere in einer komplett anderen Welt. 1000€ Einkommen im Monat sind für mich schon riesige Einnahmen die unerreichbar scheinen.
9 Antworten
Es tut mir leid, dass du dich so fühlst. Viele Menschen haben oft falsche Vorstellungen von Sozialhilfeempfängern, weil sie denken, dass das Leben ohne Arbeit „einfach“ oder „stressfrei“ ist. Sie sehen nicht die ständige Unsicherheit, den finanziellen Druck und die gesundheitlichen Herausforderungen, die du erlebst. Was sie oft nicht verstehen, ist, dass das Leben mit wenig Geld und ohne Sicherheit viel schwieriger ist, als es scheint. Der wahre „Luxus“ für dich wäre mehr Stabilität und weniger Sorgen, nicht materieller Besitz.
Daran ist Garnichts toll.
Musste wegen Psychischen Problemen damals selbst 4 Jahre in Hartz 4 Sein bzw. hatte Starke Depresionen. Da war der Regelsatz bei <450 Euro noch.
Ich meine man kann sich damit für ne Kürzere Zeit, mit arrangieren. Mit den Geld, also vlt 2 Jahre oder so.
Aber wenn , Sachen wie nen Ofen Kaputt gehen oder Viele Anziehsachen oder generel Elektrogeräte. Dann reicht das geld nicht.
Sowie, hab nie Schwarz Gearbeitet, Nie Geraucht bzw. tue es immer noch nicht, Kein alkohol getrunken. Sowie keine Drogen, so oder so nicht.
Hab an , jeder Ecke gespart. Wo es ging.
Mit Freunden mal raus gehen vlt 1 x im Jahr
generel unnötige Sachen garnicht kauft.
keine unnötigen verträge oder smartphone /prepaid usw.
Ich meine , wenn mans von Aussen betrachtet, mags zwar Attraktiv klingen.
Viel Freizeit zu haben, das miete bezahlt wird und halt lebensmittel und co. Aber das, dadrin zu sein. Leute , auch psychisch Krank macht bzw. man bei den Jobangeboten und fehlender mobilität , sich einschränken muss.
Das ist die schattenseite.
Ich finde, dass nicht arbeiten zu müssen schon ein Vorteil ist. Die Frage ist eben, ob das wirklich das "bessere" Leben ist. Ich finde man sollte sich nicht schämen einen Eigensinn zu haben und auch seine Vorteile im Leben zu wollen und zu genießen. So macht das ja im Grunde jeder Mensch.
Ich denke bei Menschen die Hilfe bekommen baut sich ein riesen Moraldruck auf, es ist fast als würde erwartet werden man solle eine Art Engel sein, dass nur die allerbesten moralischen Absichten hat. Ist aber einfach nicht die Realität, so sind Menschen nicht.
Es fühlt sich manchmal so an als wäre jede Form von positivem Erleben als Arbeitsloser eine Art Sünde. Aber ich denke auch mit diesem Vorteil geht es uns nicht gut. Ich finde einfach nicht, dass Freizeit das einzige Maß an Wohlstand ist.
Ich finde im Leben hängt auch viel vom Sinngefühl ab, wie zugehörig man sich fühlt, wie unabhängig man ist, wie selbstständig, und auch wie viel Selbstvertrauen man hat. Ob man sich für Dinge schämt usw. - Und VOR ALLEM -> Ohne Gesundheit kann man nichts genießen, alles schmerzt, alles fällt schwer, jede schöne Erfahrung wird begleitet von Leiden.
"Nicht arbeiten zu müssen" hat auch einen sehr hohen Preis. Und dieser Preis ist, dass wirklich fast alles andere im Leben schief läuft.
Einige richten sich damit ein und kommen irgendwie klar. Trotzdem möchte ich mit diesen Menschen oder auch mit jemanden in deiner Situation nicht einen Tag tauschen.
Es kommt natürlich immer drauf an welche Ausgangsposition man hat und welche realistischen Perspektiven man hat. Bei vielen wurden halt ein paar falsche Lebensentscheidungen getroffen, die sich dann nachhaltig auf die beruflichen Möglichkeiten und/oder die Gesundheit auswirken.
Problematisch sind die Haushalte bei denen Grundsicherung, Hartz IV, Bürgergeld vorgelebt wird und dann an die nächste Generation weiter gegeben wird.
Toll ist daran gar nichts.
Man bekommt hat das Notwendigste zum Leben.
Auf Almosen angewiesen zu sein ist nie toll und BG lässt keine großen Sprünge zu, es reicht nur für das Nötigste und bei den Preissteigerungen kann es sehr wahrscheinlich sein dass der Lebensstandard rapide sinkt, weil man sich nicht mehr das leisten kann was zuvor noch ging.
Manche meinen sie könnten schlauer als andere sein indem sie sich aushalten lassen statt "sich krumm zu arbeiten". So etwas kommt aber immer nur von denen mit schlechtester Bildung. Denn wer gute Bildung genossen hat und passendes Rüstzeug mitbringt, der weiß natürlich dass er mit einem erfüllenden Beruf (kommt von Berufung) ersten deutlich mehr verdient als BG + Schwarzarbeit, plus Altersvorsorge und zweitens Anerkennung und Wertschätzung gewinnt die für das Befinden gut sind.
Fazit: nur Dumme und Loser beschwärmen Bürgergeld.