Mal angenommen, das Jobcenter vermittelt euch in eine WfbM und ihr verdient monatlich nur 80 Euro? Wie soll man damit auskommen? Lohnt sich das überhaupt?
Das Jobcenter wollte einen Bekannten von mir in eine Behindertenwerkstatt vermitteln, weil er eigetnlich erwerbsunfähig ist und laut Krankenkasse eine Reha zum damaligen Zeitpunkt als sinnlos erschien. Die letzte Möglichkeit wäre, so wie es scheint, eine Beschäftigung in einer WfBM. Er hat keinen Anspruch auf Rente bzw. Erwerbsminderungsrente. Er ist noch ziemlich jung (21) und damit er nicht ewig auf das Sozialamt angewiesen wäre, wäre eine mögliche Option mit einer Beschäftigung in einer WfbM einen Rentenanspruch zu erwirtschaften. Dafür müsste er mindestens 5 Jahre in Vollzeit in einer WfbM arbeiten. Danach könnte er einen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente prüfen lassen.
Sein Problem liegt jetzt darin, dass er derzeit nicht einmal in einer WfbM arbeiten könnte. Er könnte eigentlich ganzn normal arbeiten. Es scheiter eher daran, dass er nicht Vollzeit arbeiten kann. Das ist eigetnlich auch ein Grund, weshalb er sich einen Minijob gesucht hat, wo er derzeit weniger als 450€ verdient.
Das JC wollte ihn eben in so eine WfbM stecken. Dazu müsste er erst einen Minijob kündigen und dann Vollzeit in der WfbM arbeiten. Problematisch wird es aber, wenn man das geringe Gehalt betrachtet. Er würde dort nur 80€ monatlich verdienen. Umgerechnet wäre das ein Stundenlohn von 0,45 Cent. Bei seinem Minijob verdient er derzeit das 5-Fache. Das würde sich doch nicht rentieren, oder was meint ihr?
Sofern er eine Beschäftigung in einer WfbM antreten würde, würde ihm eventuell eine Wohnng oder ein Zimmer in einem Internat zur Vefügung gestellt werden. Dort könnte er umsonst wohnen bzw. würden die Wohnkosten vom Träger übernommen werden. Essen müsste er in einer Kantine, wo es morgens mittags und abends zu festen Zeiten Essen gibt. Die Beiträge zur KV würde das JC übernehmen. Problematisch wird es aber beim geringen Gehalt von 80€. Wovon soll er sich ernähren, womit soll er sich Kleidung kaufen, und wie soll er mit so wenig zurechtkommen? 80€ reichen ja niemals. Er möchte auch nicht in einer Kantine essen, da er sämtliche Allergien hat und seine Lebensmittel selbst kaufen möchte.
Irgendwas kann da doch nicht passen. Er fühlt sich vom Amt irgendwie vera.
Was würdet ihr in so einer Situation tun?
9 Antworten
die Sozialhilfe bekommt er ja weiter, egal ob nun Minijiob oder Behindertenwerkstatt.
ich glaub der Knackpunkt ist die beabsichtigte Erfüllung der Wartezeit für eine Erwerbsminderungsrente.
wenn er sich bei seinem Minijob von der Rentenversicherungspflicht befreien lassen hat, wird er diese Zeit nie erfüllen, da er keine RV-Beiträge zahlt.
bei einer Beschäftigung in einer Behindertenwerkstatt, zahlt man selbst zwar keine Beiträge in die RV ein, denn das tut der Träger der Werkstatt. über eine gewisse Zeit werden dann somit nach und nach die Wartezeit für eine EM-Rente erfüllt.
das sollte der erste Gedankenpunkt sein im Hinblick auf Entscheidungen in diese Richtung.
und die Frage was sich lohnt, möchte ich ehrlich gesagt weder von Sozialhilfeempfängern noch von Hartz4 Empfängern hören.
wenn es ums Lohnen gehen würde, dann würde wohl niemand mehr wirklich arbeiten wollen.
es geht um abschiebehaft in so ein wbfm, das ist der grund das jobcenter möchte in los haben.
Wenn man vom Staat abhängig ist, hört das Wunschprogramm auf.
Leider schreibst du nicht, warum er nicht Vollzeit arbeiten kann und doch nicht IV bekommt !? Eine Reha auch unmöglich ist.
Da bleibt dann die behinderten Werkstätte als Beschäftigungsprogramm, da dort der Druck weg fällt und die Leute in ihrem eigenen Tempo arbeiten können und nicht überfordert werden. Also eben weniger, als dies bei einem Mini Job in der Wirtschaft der Fall ist.
Auf Allergien wird in einer solchen Kantine bestimmt Rücksicht genommen, da man sich ja keine unnötigen Probleme gesundheitlicher Natur schaffen möchte. Also kann er sich ein Attest vom Arzt ausstellen lassen, auf welche Lebensmittel er allergisch reagiert.
Wenn er das Alles nicht möchte, müsste er seinen Kampfgeist motivieren und sich halt in der Wirtschaftswelt einen 100% Job suchen um der Willkür des Staates zu entkommen.
Ich gebe dir dahingehend vollkommen recht........von der Willkür des Staates sprach ich nur, weil es zum Glück nicht so einfach ist die Fürsorge des Staates zu missbrauchen.
Es hätte aber wirklich nur Sinn, in einer WfbM zu arbeiten, wenn man geistig sowie körperlich nicht in der Lage ist, eine Tätigkeit am 1. Arbeitsmarkt auszuführen. Wer noch einfache Tätigkeiten ausführen kann wie z. B. Regale einräumen, Zeitungen verteilen, Boden putzen, usw., der kann auch am 1. Arbeitsmarkt hin vermittelt werden.
Das sehe ich auch so. Aber über den speziellen Fall kann ich kein Urteil abgeben, da mir die Hintergrundinformationen fehlen. Wenn das Jobcenter ihn nur „abschieben“ wollte, ist das natürlich nicht in Ordnung.
also geht es dir nur um erwerbsminderungsrente zu erwerben und dann ausscheiden. das ist ein bisschen wenig.
natürlich will man ihn abschieben. bei der RV ist es genauso. die machen dasselbe spielchen.
Nein. Es geht darum, einem Behinderten die Möglichkeit zu geben, sich auf dem 2. Arbeitsmarkt entsprechend seinen Möglichkeiten in die Gesellschaft einzubringen.
Wenn er nicht mehr in der Lage ist zu arbeiten ist es gut, dass er einen Anspruch auf EM-Rente erwerben kann.
Es gibt Zuständigkeiten. Das hat nichts mit Abschieben zu tun.
HAllo,
er bekommt weiterhin ALG2 und eventuell die 80€ oben auf.
Beste Grüße
Dickie59
Die DRV ist das schlimmste Pack, WbfM haben sie bei mir auch gemacht, obwohl das 1600€ pro Monat kostet. Komischerwiese hat man da Geld - nicht wahr?
Da bekommt man Rente und soll Vollzeit für 80€ arbeiten. So werden Staatsgelder vernichtet. 1000€ Rente plus 80€, plus 1600€. Das sind 2680€.
Warum lässt man die leute nicht für z.B. 680€ arbeiten bei irgend einer Firma, zahlt die Rente weiter und der Firma 1000€
Dann hätte man 600€ gespart. D.h. statt 1600€ an die WfBM zu zahlen, lieber 1000€ an eine Firma bezahlen. Jeder Firma würde einen einstellen, wenn eine Firma 680€ für jemanden bezahlt und 1000€ bekommt. 100 Personen würde ich einstellen wenn ich pro Kopf 320€ bekäme.
So schmeisst der Staat das Geld aus dem Fenster und bezahlt 1600€ für nix.
Deinen Frust kann ich auf die DRV nicht nachvollziehen:
- Ist die DRV nicht der STaat sondern ein Selbstverwaltungsorgan
- hat die Selbstverwaltung darauf zu achten das die Grundlagen (SGB VI) eingehalten werden
- prüft die Versichertengemeinschaft, das die Ausgaben in dem gesetzlichen Umfang erfolgen in Eigeninteresse
- werden jedes Jahr nach dem Geschäftsbericht die Konten für die Ausgaben festgelegt
- lässt es sich über "andere" einfacher schimpfen, als sich kundig zu machen wie dieses System funktioniert
Erwerbsunfähige stehen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung und können daher nicht vermittelt werden.
Deine Geschichte ist vollkommen unrealistisch.
Ob es sich lohnt steht nicht zur Debatte, du bekommst ja trotzdem deine Leistungen weiter und darfst nicht einfach so ablehnen, wenn du keine triftigen Gründe hast.
"um der Willkür des Staates zu entkommen.“ ???
Du wolltest sicher „um auf die Fürsorge des Staates nicht mehr angewiesen zu sein“ schreiben.
Für jemanden, der wegen einer Behinderung auf dem 1. Arbeitsmarkt nicht bestehen kann, ist es gut, dass es solche Behindertenwerkstätten gibt.
Mit der Arbeit in so einer Einrichtung erwirbt man einen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente.