Was ist die Ursache für die zunehmende Verblödung der Gesellschaft?

Das Ergebnis basiert auf 54 Abstimmungen

Zuviele (a)soziale Medien, primitive Filme, Serien, Musik. 52%
Zuwenig Bücher lesen/ zuwenig Selbstbildung. 22%
Zuviel Anpassung an die Norm Durchschnitt/ zuwenig Individualität 17%
Zuviel geistige Unterforderung /zuwenige real life Kontakte, Nähe 7%
Zuviel ungesundes Essen, Wasser, Luft, Pestizide, Mikroplastik... 2%
Sauerstoffmangel, zuwenig Bewegung, Sport, Tages-, Sonnenlicht. 0%
Zuwenig Ruhe, Schlaf, selbstbestimmte Freizeit. 0%
Finn123456  24.01.2022, 00:35

gibts nh quelle dass die Gesellschaft blöder wird?

GrandVoyager 
Beitragsersteller
 24.01.2022, 01:42

Meine subjektive Wahrnehmung meiner Umwelt, der sozialen/ Medien.

38 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Zuviele (a)soziale Medien, primitive Filme, Serien, Musik.

Geht allerdings stark einher mit Antwortmöglichkeit "Zuwenig Bücher lesen/ zuwenig Selbstbildung" u "Zuviel Anpassung an die Norm Durchschnitt/ zuwenig Individualität"

Heutzutage gibt es keine Vorbilder mehr. Wirft man einen Blick auf die Jugend, so sind meinungsmachende Idioten wie Blauhaar Rezo sehr beliebt. Influencer haben zu viel Machtausübung auf das Gesellschaftliche, obwohl sie keinerlei Bildung oder Intelligenz nachweisen können.
Statt also sich selbst zu bilden und sich so objektiv wie es geht, selbst mit bestimmten Themen sich auseinanderzusetzen... so hört man lieber auf den Influencer oder googelt mal eben was schnell.

Das Problem ist, dass so sehr Google und Wikipedia eine Bereichung sein kann. Sie werden nie ein Buch ersetzen, welches den Sachverhalt in einen bestimmten Rahmen setzt und dem ganzen einem Kontext verleiht.

Hinzu kommt, dass man bildungstechnisch zu sehr auf Gleichmacherei setzt und voraussetzt, dass der Mensch gleich sei und nur die sozialen Umstände maßgeblich eine Rolle spielen würden. Dadurch schadet man schlauen Köpfen und hilft nicht denen, die hinterherhängen.


Zuviele (a)soziale Medien, primitive Filme, Serien, Musik.

Ich teile die Grundannahme nicht. Wenn wir mal in Betracht ziehen, gegen was für einen Widerstand der älteren Generationen unsere junge Generation für "Fridays for Future" auf die Straße gegangen ist und weiterhin geht und wie unterrepräsentiert die junge Generation bei "Querdenken"-Demos ist, dann muss man ganz klar sagen: Von Generation zu Generation wird die Gesellschaft weiterhin klüger.

Nichtsdestotrotz will ich die Hauptursache in der vielfach wahrgenommenen "Verblödung" durchaus im Bereich der modernen Medien verorten. Vielfach haben Leute heutzutage keine Medienkompetenz mehr. Vor 30 Jahren war ein Haushalt mit zwei Tageszeitungs-Abonnements "informiert". Heutzutage kann man sich online durch viel mehr täglich aktuelle Publikationen durchscrollen und mit den ganzen Paywalls (die ja durchaus ihre Berechtigungen haben) ist es inzwischen leider so, dass schlechte Informationen besser verfügbar sind als gute. Hinzu kommt, dass in den sozialen Netzwerken häufig die "Verblödung" überrepräsentiert ist und mitunter am meisten in die Tasten hauen. Wenn ich unter jedem Facebook-Beitrag von "Spektrum der Wissenschaft" oder "Forschung und Wissen" bereits Dutzende von "den menschgemachten Klimawandel gibt es ja gar nicht" oder "Impfen ist scheiße" lese, dann kommt in mir natürlich der Eindruck auf, dass die Menschheit verblödet. Aber es handelt sich lediglich um eine kleine trollende Gruppe. die Mehrheit hat in der gleichen Zeit halt Besseres zu tun als unter Facebookbeiträgen populärwissenschaftlicher Zeitschriften rumzustänkern...

Ich halte Deine Prämisse für falsch. Womit willst Du belegen, dass die Gesellschaft verblödet? In meinem beruflichen Umfeld oder im akademischen meiner Kinder sehe ich keine Indikation dafür.

Die normalverteilten Werte (z.B. IQ) sind nicht wesentlich anders als vor 30 Jahren und das allgemeine Bildungsniveau hat eher zugenommen.

Der einzige (und relativ gravierende) Unterschied ist im Stellenwert den die meisten Menschen ihrer eigene Meinung zuschreiben gepaart mit der Bereitschaft diese herauszuposaunen.


GrandVoyager 
Beitragsersteller
 24.01.2022, 01:49

Du siehst also keine gesellschaftliche Verarmung sozialer Kompetenzen, bzw. sozialer, sowie emotionaler Intelligenz!?

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PeterJohann  24.01.2022, 11:31
@GrandVoyager

Eigentlich nicht. Über den Begriff "emotionale Intelligenz" kann man streiten, aber in meinem persönlichen Umfeld und was ich so von dem meiner Kollegen und der Familie mitbekomme gibt es heute mindestens genauso viel und genauso hochwertige soziale Interaktion wie vor 30 Jahren. Die Art & Weise mag sich etwas geändert haben (nicht zuletzt durch die elektronischen Kommunikationsformen/soziale Medien), aber der persönliche Einsatz für die Gemeinschaft, Hilfsbereitschaft, Nachbarschaftshilfe usw. sind auf demselben Niveau.

Was sich definitiv geändert hat ist auch der Anteil "freier Zeit" und der Freiheitsgrade diese zu gestalten. Das, in in Verbindung mit einer viel stärkeren Selbstverständlichkeit der Wichtigkeit der eigenen Wünsche und Ziele, gibt oft den Anschein als ob es weniger soziale Interaktion gäbe, aber es hat sich lediglich die Aufteilung verändert.

Auch die Art & Weise des Miteinanders ist sehr viel stärker "personalisiert" worden. Ich sehe es an notwendigen Gemeinschaftsarbeiten in der Gemeinde, bei der Feuerwehr, dem Sanitätswesen und den Vereinen. Der typische "Vereinsmensch" der einen großen Teil seiner Zeit der Sache widmet ist dem Typus, ich helfe wo ich kann, aber kann mich nicht festlegen/binden. In der Summe ist der Einsatz genauso hoch oder höher wie früher, aber der Koordinationsbedarf ist größer.

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GrandVoyager 
Beitragsersteller
 24.01.2022, 19:46
@PeterJohann

Ein Beispiel: Vor Corona bin ich viel gereist und aus Kostenersparnis, bzw. ich Geiste jung geblieben, meist in Hostels abgestiegen. Bis zu den 10er Jahren gab es dort noch viel Kommunikation der Reisenden untereinander, 2019 der Großteil der Gäste vereinzelt für sich mit den Smartphones in den Gemeinschafts-, Aufenthaltsräumen. Du meinst also dass die Reisenden bei sich zuhause sich anders verhalten!?

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PeterJohann  24.01.2022, 21:23
@GrandVoyager

Die Frage wäre auch ob es tatsächlich einen Unterschied macht, ob man über elektronische Medien kommuniziert oder von Angesicht zu Angesicht (solange man eben kommuniziert und damit sozial unterwegs ist).

Ich bin seit mehr als 35 Jahre beruflich viel unterwegs (international & national), überwiegend in Europa, zeitweise auch viel im Nahen Osten gelegentlich in Afrika (zwischendurch auch immer mal wieder in Amiland) und ich habe nicht das Gefühl, dass sich kommunikativ groß was geändert hat.

Vielleicht ist aber auch die Atmosphäre in Hostels anders (z.B. eine höhere Erwartungshaltung)

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GrandVoyager 
Beitragsersteller
 24.01.2022, 21:27
@PeterJohann

In dem letzten Hotel wo ich abgestiegen bin war 2018 in Tokio auf dem Flug von Neuseeland nach Frankfurt und ja, dort war es so wie du beschreibst: geschäftlich, sachlich, unnahbar.

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PeterJohann  24.01.2022, 22:05
@GrandVoyager

"geschäftlich, sachlich, unnahbar" ? Eigentlich nicht, vielleicht liegt es aber auch an den Signalen die man selber sendet. Ich habe jedenfalls immer noch sehr gute Unterhaltungen im Flieger oder im ICE-Abteil; an den Hotelbars habe ich (außer mit Kollegen und Geschäftspartnern) noch nie viel rumgeturnt, aber das Servicepersonal ist immer noch genauso freundlich und kommunikativ wie ehedem und auch das Miteinander in den Werken oder auch mit Einheimischen kommt mir eher unverändert vor.

Der Hauptgrund so lange in meinem Job zu bleiben waren eigentlich immer die neuen Herausforderungen und eben auch immer neue Menschen kennen zu lernen. Ein Büroarbeitsplatz und immer dieselben Menschen um mich herum hätte mich verrückt gemacht.

Was sich definitiv geändert hat ist die Arbeitsverdichtung und die Optimierungsbestreben im weitesten Sinne. D.h. da wo man früher Sekretärinnen, Reisebüros, Servicepersonal usw. hatte muss man jetzt alles selber machen und das dazu in einer wesentlich ungemütlicheren Atmosphäre, das nimmt auch etwas von der Zeit, die man sonst vielleicht in einem interessanten Gespräch verbracht hätte (und im Drahtgittersessel in der Abflughalle bietet sich weniger Gelegenheit zum Gespräch als in der Businesslounge 😥)

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GrandVoyager 
Beitragsersteller
 25.01.2022, 01:15
@PeterJohann

Ich bin auch als ich jünger war ziemlich viel durch Europa getrampt (Daumen raus halten), mein Trick war von allen Milieus mitgenommen zu werden (ja sogar auch von alleinfahrenden Frauen), dass ich immer mit einem weißen Hemd, Jacket und einem edlen Rollkoffer unterwegs war. So war ich konfrontiert mit Geschäftsreisenden, Urlaubsreisenden, einheimischen Kurzstreckenfahrer, LKW Fahrer, Ausflugsfahrer, Überführungsgahrer und Mafioso/ Geld-, Drogen Schmuggler. Die mit Abstand langweiligsten und menschlich schwierigsten Fahrer (Stichpunkt: emotionale Intelligenz) waren männliche Geschäftsreisende /Handelsreisende.

Genauso war ich mal zwischen 19 und 21 Lieferant eines u. a. Pizzaserviece in einer deutschen Großstadt und fuhr auch oft die Tagesschicht. Auch hier wieder: die mit Abstand menschlich schwierigsten, unfreundlichsten, arrogantesten Menschen waren Mitarbeitende aus Rechtsanwaltskanzleien, Architekturbüros, Steuerberater, Banken, Technologieparkbüros, Fluglotsen und Burschenschaften, sowie die unangenehmsten Verkehrsteilnehmer Autofahrer der Marken BMW, Audi, Mercedes, Porsche und hierbei je teurer desto problematischer.

Ps meine Eltern pflegten in ihrer Freizeit mit der u.a. deutschen High Society zu verkerhen, nur für den Fall dass du meinst du hättest es hier mit einem Fall von Sozialneid zu tun.

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PeterJohann  25.01.2022, 23:41
@GrandVoyager

Da kann ich nicht mitreden 😎. Meine Eltern kommen eher aus dem Arbeiter-& Bauernmilieu; mein Vater war ein begnadeter Handwerker und wenig kommunikativ, aber anpackend und sozial sehr engagiert. Meine Mutter war Säuglingsschwester und nach dem ersten Kind Hausfrau fürs Leben, allerdings hat sie sich dann später sehr stark in der Jugendarbeit und in der katholischen Gemeindearbeit engagiert (meist mit eigenen Mitteln). Ich denke das Kommunikative habe ich von ihr geerbt; sie konnte sich aus dem Stand heraus mit jedem Menschen auch mit völlig fremden ein Gespräch anfangen und gute Diskussionen führen. Sie hatte sogar für die Zeugen Jehova immer einen Kaffee und Plätzchen parat, weil man sich so schön mit denen streiten konnte.

Egal wie, ich kann den Charakter nur bedingt am Beruf festmachen, wobei die allermeisten beruflichen Kontakte, die ich habe von Haus aus eher Ingenieure, Naturwissenschaftler und Techniker sind (Kollegen, Werksleiter, Werksingenieure, Anlagenfahrer, Berufsfeuerwehr, EHS-Fachleute, IT-Typen usw und eher gelegentlich die kaufmännische/ rechtliche Seite).

Naturgemäß liegt mir die naturwissenschaftliche Seite etwas mehr, aber in meiner Erfahrung ist auch der Arschlochfaktor über alle Berufe normalverteilt. D.h. unangenehme/arrogante/negative/boshafte Menschen find ich nicht gehäuft in speziellen Sparten. (Blödheit schon, aber dafür können die meisten Menschen ja nichts und ich nehme immer lieber Blödheit als Bosheit)

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Franz1957  24.01.2022, 02:27
Die normalverteilten Werte (z.B. IQ) sind nicht wesentlich anders als vor 30 Jahren

Das ist so, weil die IQ-Tests immer wieder so geeicht werden, daß das so bleibt.

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PeterJohann  24.01.2022, 11:36
@Franz1957

Natürlich hast Du recht, dass ist ja auch der Sinn der Normalverteilung 😎. Aber es gibt eben auch Studien zum Vergleich der normalisierten Einzelverteilungen nach Geschlecht, Alter, Jahrgang, Land usw.... und hier stellt man (Flynn-Effekt mal beiseite) eben keinen negativen oder sonstwie wesentlichen Effekt fest über die Zeit.

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Franz1957  24.01.2022, 13:47
@PeterJohann

OK, es hätte mich auch gewundert, wenn es anders wäre. Mit meiner Anmerkung wollte ich übrigens nur auf methodische Klarheit hinaus und keinen kulturpessimistischen Gerüchten Nahrung geben. :)

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Das ist ein gesellschaftliches und politisches Problem, "eine zu weiche Gesellschaft", dazu kommen schlechte Bildungseinrichtungen und Lehrermangel, um das zu kompensieren, werden sogar die Hürden immer weiter gesenkt. 🤷‍♀

Allgemein sinkt das Bildungsniveau immer weiter. Ich sehe das Problem weniger bei social Media, Filme und Co sondern bei den Anforderungen und Strafen und einer unfähigen Politik, daran etwas zu ändern.


GrandVoyager 
Beitragsersteller
 24.01.2022, 01:31

Ist der Bildungsauftag nicht ein Gesamtgesellschaftlicher Anspruch das ganze Leben sich fortwährend Weiterzubilden und beinhaltet der Bildungsauftag der Politik und der Bildungseinrichtungen nicht auch diese Fähigkeit in den Menschen auszubilden und zu fördern!?

Wurde dies also vernachlässigt und vielleicht mehr Wert darauf gelegt innerhalb der Unternehmen zu funktionieren und deren Ansprüche zu genügen.

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xXErdbeerchenXx  24.01.2022, 01:35
@GrandVoyager

Das Problem ist die Qualität und auch die Angebote. Das Niveau ist einfach nur extrem niedrig, ausgelegt auf Massenabfertigung, wer nicht mitkommt, hat eben Pech gehabt. Das ganze Bildungssystem ist ein Dinosaurier, die die es können weichen auf Privatschulen aus, die staatlichen sind mehhh. Unfähige Politik gepaart mit falschen Sparmaßnahmen, ich denke die meisten könnten viel viel mehr leisten, wenn sie nur richtig gefördert werden würden.

Aber es ist ja einfacher im Ausland anzuwerben. Oh Moment, die kommen nicht nach Deutschland, die gehen lieber in andere Länder. 🤣😂

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Die Gesellschaft insgesamt verblödet nicht.

Zeiten wie diese bringen das Beste, aber auch das Schlechteste zum Vorschein.

Die große Hilfsbereitschaft bei Katastrophen einerseits. Das gewachsene Umweltbewusstsein vieler junger Menschen.

Aber auch die „Spaziergänge“ der Coronaleugner und Impfgegner. „Dumm gelaufen“ bekommt so eine völlig neue Bedeutung.

Wir leben in einer Gesellschaft, in der unendlich viele Informationen allen Mitgliedern zur Verfügung stehen.

Die Kunst besteht darin, sinnvolle und echte Informationen von Falschbehauptungen, Fake News und Manipulationen zu unterscheiden.

Prüfe die Quelle!

Giwalato