Was ist der häufigsten Nachname in Deutschland?

4 Antworten

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Aus persönlicher Sicht sind es die Namen alter Handwerksberufe:

  • Müller (mahlt das Korn)
  • Meier (macht die Milch)
  • Schmidt (Schmied, schmiedet das Eisen)
  • Schneider (näht Kleidung)
  • Fischer (fischt frische Fische)
  • Metzger (proufziert essbares Fleisch)
  • Becker (Bäcker, backt das Brot, welches der Müller gemahlen hat)
  • Wagner (stellt Räder und Karren her)

Ausserdem gibt es noch regional unterschiedlich häufig vorkommende Namen, welche mir gerade einfallen:

  • Sachsen: Schaarschmidt (ein Schmied, welcher Landwirtschaftliche Geräte (Pflugschaaren) produzier) / Weber (stellt Stoffe her)
  • Weinanbaugebiete: Kiefer (Küfer, baut Weinfässer)
  • Landwirtschaftliche Regionen: Bauer (der Landwirt eben) / Schäfer (hütet Schafe)
  • Regionen mit befahrbaren Flüssen und Seen: Schiffer (ein Boots- und Schiffführer)

Die Prozentzahlen haben Kollegen hier schon zusammengetragen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Das Leben war eine harte Schule!

Neugier4711  07.12.2023, 14:10

Kleine Anmerkung: ein Meier war ein Verwalter eines Bauernhofes. Das war ein geerbtes Recht, so einen Hof verwalten zu dürfen und bei jeden Besitzerwechsel, i.d. R. von Vater auf dem Sohn wurde ein Meierbrief ausgestellt, in dem die Rechte und Pflichen bestätigt wurden https://de.wikipedia.org/wiki/Meierhof

Der oberste Verwalter war der Hausmeier, er verwaltete für die merowingischen Könige das Reich. Das waren die Karolinger, die dann selbst später die Herrschaft übernahmen.

Einer der niedrigsten Meier, war der Großmeier, er waltete nur über die anderen Bediensteten einer Landwirtschaft. Der Titel war von geringer Bedeutung und fand wohl auch nur lokal Anwendung. Ich finde gerade gar nichts darüber im Netz.

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Von Experte DianaValesko bestätigt

Die häufigsten Nachnamen 1996 in Deutschland nach damaligen Telefonbucheintrag (damals hatte fast jeder Mensch in Deutschland einen analogen Telefonanschluss):

  1. Müller 324.101
  2. Schmidt 235.760
  3. Schneider 142.095
  4. Fischer 122.942
  5. Meyer 106.352
  6. Weber 106.208
  7. Wagner 97.201
  8. Becker 93.445
  9. Schulz 93.344

Das Meyer nur auf Platz 5 liegt, liegt daran, dass die Schreibweise Meier etc. jeweils extra zählen


Machtnix53  06.12.2023, 21:27

Wenn Schulz und Schulze zusammen gezählt wären, müssten sie auch weiter vorne stehen.

Wobei Schulz(e) eher norddeutsch ist und Me(i/y)er eher süddeutsch.

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Neugier4711  06.12.2023, 21:30
@Machtnix53

Stimmt, durch die verschiedenen Schreibweisen, kommen bestimmte Nachnamen höher, wie Müller, dass nur relativ selten auch in der Form Möller vorkommt, während gerade Schulz, in den Formen Schulze, Schultz, Schultze auch oft vertreten ist.

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Pomophilus  07.12.2023, 08:21
@Machtnix53

Auch bei Schmidt/Schmitt und ein paar weiteren selteneren Schreibweisen greift dieser Vereiilungs-Effekt.

Funfacts:

Weltweist ist der Name mit dieser Bedeutung meines Wissens der hàufigste.: im englischsprachigen Raum Smith, in den romanischen Sprachen verschiedene Ableitungen des lateinischen ferrum für Eisen: Ferrari, Ferrero, Lefèvre... Auch im Chinesischen soll es einen Namen mit dieser Bedeutung geben.

Es gibt allen Ernstes die Theorie, dass die Angehörigen dieses Berufes, der früher harte, körperliche Arbeit erforderte und "weitervererbt" wurde, eine überdurchschnittliche körperliche Kondition und damit einen Fortpflanzungsvorteil hatten. Und ich meine, es hätte mal einer für eine wissenschaftliche Arbeit die Bestenlisten in der Leichtathletik für Jahrzehnte durchgearbeitet, und dabei festgestellt, dass die "Schmiede" in ihren verschiedenen Schreibweisen in Sportarten wie Kugelstoßen signifikant häufiger vertreten wären, was zB für "Schneider" (die Kleinen, aber oft Zähen) zB für Lang- und Mittelstreckenlauf gelte.

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Spielwiesen  07.12.2023, 14:46
@Machtnix53

.. was zeigt, dass Eigennamen keiner Vereinheitlichung der Sprache (wie durch Luther) unterworfen waren.

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Ich würde sagen dass die häufigsten Nachnamen in Deutschland Müller und Schmidt sind.

Lg