Was genau meinte Jesus damit?


20.10.2024, 22:01

Und muss dieses „Reden“ in der Öffentlichkeit passiert sein oder kann es auch im privaten Rahmen, wenn man alleine ist als so schlimme Sünde gelten?


20.10.2024, 22:19

Ich weiß nun die Antwort und weiß auch das ich diese Sünde nicht begangen habe, danke für die Antworten!

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Sünde, die nicht vergeben werden wird, besteht in der Lästerung gegen den Heiligen Geist, indem man die durch Christus bewirkten Wunder der Macht Satans zuschreibt (Matthäus 12,31.32). Die Pharisäer wussten sehr wohl, dass Jesus durch den Geist Gottes die bösen Geister austrieb. Aber wider besseres Wissen nannten sie den Heiligen Geist lästernd "Beelzebub" (Matthäus 12,24.27). Diese Sünde konnte, wie der Herr sagt, nicht vergeben werden.

Es ist die Frage, ob sie heute überhaupt noch begangen werden könne. Viele meinen "nein", weil es Wirkungen des Heiligen Geistes in solch überzeugender Kraft wie in jenen Tagen nicht mehr gibt. Jedenfalls müssten ganz außergewöhnliche Umstände vorliegen.

Der Bibelkommentar von Dr. John Walvoord zu Matthäus 12,30-37 beantwortet diese Frage ebenso mit "nein": "Die Menschen waren dabei, die Macht des Heiligen Geistes, die Jesu Handeln bestimmte, fälschlicherweise Satan zuzuschreiben und sich damit gegen den Geist zu versündigen und ihn zu lästern. Diese Sünde kann in dieser Form heute nicht mehr begangen werden, sie entzündete sich an Jesu leiblicher Gegenwart auf Erden und an den Wundern, die er durch die Macht des Geistes tat. Wenn nun die religiösen Führer der Juden, die ja für das Volk handelten, zu dem abschließenden Urteil kamen, dass Jesu Macht vom Satan stamme, dann begingen sie eine Sünde, die weder dem Volk noch dem einzelnen je vergeben würde (weder in dieser noch in jener Welt). Als Konsequenz dieser Verfehlung würde das Gericht Gottes über die ganze Nation und über jeden einzelnen, der bei dieser verkehrten Überzeugung blieb, kommen."

Es geht im Kontext ja darum, dass die Pharisäer Jesu Wunder live erlebten und diese dem Teufel zuschrieben. Das war die unvergebbare Sünde.

Alle andere Sünden können ja vergeben werden: "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).

Jetzt wäre die Frage, ob diese Pharisäer noch hätten umkehren können oder ob sie (wie der Pharao bei Mose) an einem Punkt angelangt waren, an der Umkehr nicht mehr möglich war und Gott sie (wie den Pharao) weiter verhärtete.

Man liest, dass später auch Pharisäer zum Glauben kamen. Das könnten vielleicht auch welche von denen sein, die Jesu Wunder sahen und diese dem Teufel zuschrieben.

Deshalb gefällt mir die Auslegung von Dr. Arnold Fruchtenbaum sehr gut, der meint, dass sich die Konsequenzen daraus auf die Zerstörung Jerusalems und des Tempels bezogen. Der einzelne Jude konnte also noch gerettet werden (wie vielleicht manche dieser Pharisäer), aber nach der Ablehnung Jesu war Israel als Nation verurteilt und das Gericht über Jerusalem war damit besiegelt. Die nationale Schuld für Israel konnte nicht mehr vergeben werden, da sie den verheißenen Messias nicht erkannt, sondern abgelehnt hatten. 70 n. Chr. erfüllte sich dies in der Zerstörung der Stadt durch die Römer unter Titus mit fast einer Million Toten.

Es könnte aber auch sein, dass wirklich alle Pharisäer, die die Wunder Jesu erlebten und diese dem Teufel zu schrieben, danach keine Chance mehr hatten, zum Glauben zu finden.

Entscheidend ist m. E., dass niemand Angst haben muss, diese Sünde begangen zu haben. Es gab schon öfter die Frage hier, dass Menschen konkret Angst hatten, diese Sünde begangen zu haben und dann nicht mehr umkehren und zu Jesus gehören zu können. Aber das ist völlig falsch und ein ganz gefährliches Denken.

Wer zu Gott umkehrt, wird von Gott nicht abgewiesen, sondern in Liebe und mit Freude aufgenommen wie der "verlorene Sohn" in Lukas 15.


chrisbyrd  22.10.2024, 23:20

Vielen Dank für den "Stern", ganz liebe Grüße und Gottes Segen!

Die Lästerung gegen den Heiligen Geist ist eine schwerwiegende Sünde, die eine bewusste und anhaltende Ablehnung Gottes und seines Wirkens darstellt. Sie ist jedoch nicht mit jeder Sünde gleichzusetzen. Jüngere Menschen oder Menschen, die einmalig sündigen, sind nicht automatisch davon betroffen. Entscheidend ist die innere Haltung und die Bereitschaft zur Reue.

LG aus Tel Aviv

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Ich habe dazu schonmal eine Antwort gegeben:

https://www.gutefrage.net/frage/laesterung-gegen-den-heiligen-geist-13#answer-565387068

Durch das Gebet können wir vieles Bewirken. Trotzdem wäre es keine Blasphemie gegen den heiligen Geist, alleine die Frage, ob es so ist, zeigt, dass du es nicht begangen hast. Außerdem ist es sehr umstritten ob es überhaupt noch begangen werden kann, da es eigentlich nur sein kann, wenn du siehst wie Jesus ein Wunder vollbringt, und die gang genau weisst, das war Gott, dich aber trotzdem gegen ihn entscheidest und es eben dem Satan zuschreibst. Aber keine Sorge, wie gesagt, es ist umstritten ob diese Sünde überhaupt noch möglich ist, oder nicht und du siehst daran, dass du sie nicht begangen hast, dass du dich so etwas fragst

LGuGS

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gläubiger Christ ✝️🙏🏼

Jehovas Barmherzigkeit ist immens wenn man an Mannasse und saulus denkt. Es muss halt echte Reue dabei sein. Sünde gegen den heiligen Geist denke ich im Moment nur an ananias.

Nach Pfingsten 33 u. Z. wurde für die physischen Bedürfnisse der Gläubigen, die in Jerusalem blieben, dadurch gesorgt, dass sich die Christen gegenseitig unterstützten. Zu diesem Zweck wurde ein gemeinsamer Fonds gebildet, der von Mitgliedern der Versammlung durch freiwillige Spenden unterhalten wurde, die Felder und Häuser verkauft hatten (Apg 4:34-37). Auch Ananias verkaufte ein Feld, und mit dem Einverständnis seiner Frau gab er einen Teil des Erlöses ab, erweckte aber den Eindruck, er habe den ganzen Betrag gespendet, vermutlich um ein gewisses Maß an Lob und Achtung innerhalb der Versammlung zu erhalten. Doch durch eine besondere Gabe des Geistes, die Gabe der Erkenntnis, durchschaute Petrus seine List und warf ihm vor, ‘dem heiligen Geist und Gott gegenüber ein falsches Spiel zu treiben’. Darauf fiel Ananias nieder und verschied. Als die Männer, die ihn beerdigten, etwa drei Stunden später wieder zurückkehrten, fanden sie auch seine Frau Sapphira tot vor, da sie versucht hatte, die Täuschung ihres Mannes aufrechtzuerhalten (Apg 5:1-10).

Die hatten aber noch den heiligen Geist, mit Zungenreden Wunder wirken, was ganz anderes wie heute

Es ist eine eine totale Verhärtung des Herzens gegen Gottes Gnade gemeint, keine Momentaufnahme. Wenn du Gottes Gnade erkennst und sie ablehnst.

Kein Moment der Zweifels oder eine einmalige Handlung


FinanKathi 
Beitragsersteller
 20.10.2024, 22:08

Bist du dir sicher? Weil da steht doch das das lästern/beleidigen eine unverzeihliche Sünde ist, da der steht doch nicht das man diese dauerhaft ausüben muss damit sie unverzeihlich wird

Mirto74  20.10.2024, 22:14
@FinanKathi

Ja, ich bin mir sicher das eine grundlegende und andauernde Haltung des Herzens gemeint ist