Was beweist die Statistik?


19.07.2024, 08:38

Auch gerne gebraucht ist die "wissenschaftliche Aussage " "die Atmosphäre des Mars enthält zu 95 % Kohlendioxid trotzdem sind die Temperaturen deutlich unter denen auf der Erde, hat CO2 überhaupt einen Einfluss auf das Klima/ die Temperaturen ".

Hat der Mars einen Treibhauseffekt dank 95 % CO2?

eike-klima-energie.eu/2016/10/22/hat-der-mars-einen...

Es wird auch richtig gesagt, dass die Mars-Atmosphäre einen CO2-Gehalt von 95 Prozent hat, die Erd-Atmosphäre dagegen aber nur 0,04 Prozent. Hat das CO2 nun auf dem Mars einen kühlenden Effekt von 82 Grad oder einen wärmenden von 78 Grad?

Welche Temperaturen herrschen auf dem Mars? - Sternenforscher

sternenforscher.de/mars-temperatur

Die extrem dünne Atmosphäre des Mars sorgt dafür, dass es an einem einzigen Tag zu Temperaturschwankungen von bis zu 100 Grad Celsius kommen kann. Der Mars

Warum ist die durchschnittliche Temperatur und der CO²-Gehalt auf der ...

gutefrage.net/frage/warum-ist-die-durchschnittliche...

Auf dem Mars ist der CO2-Gehalt auch ca. 96% und da ist es sau kalt. Allerdings ist die Atmosphäre auf der Venus sehr dicht (d.h. hoher Luftdruck) und auf dem Mars sehr

11 Antworten

Zu aller erst: eine Statistik sagt NIE etwas über Einzelfälle.

Je nach Statistik folgt die Verteilung auch einem üblichen Muster wie zb der gaußschen Glockenkurve. Ist das nicht der Fall (aber sollte es) ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Statistik schlichtweg falsch ist.

Gibt vieles was eine Statistik haben muss um aussagekräftig zu sein. Aber man muss auch die Zusammenhänge verstehen. Dass der Handygebrauch nach oben ging zur selben Zeit wo die Schweinezucht mehr wird zb. sagt - weil es mutmaßlich keinen Zusammenhang gibt - auch in einer Statistik nichts aus.

Oder so Dinge wie: ich mache eine Statistik über Autos und befrage nur Radfahrer. Deswegen ist bei einer guten Statistik auch immer ausgewiesen wie viele, wer, wo,.... befragt wurde und wie genau.

Auch die Auswahlgröße muss stimmen. Man kann nicht eine Umfrage zu einem ganzen Land machen und das als Statistik hinstellen, wenn dazu 5 Leute in einem kleinen Dorf befragt. Auch dazu gibt es vorgegebene "Größen" wie viele Ergebnisse genau man um halbwegs seriös zu sein, heranziehen sollte.

Und etwas wissenschaftlicher Anteil ist auch dabei. Dass der Storch keine Babys bringen kann zb. Völlig egal wie oft man versucht eine Statistik dazu zu basteln.

Im Grunde werden Statistiken oft in Auftrag gegeben. Das heißt, jemand bezahlt dafür dass ein Anderer herausfindet, dass Situation xy genau dieses und jenes Ergebnis liefert. "Wir wollen beweisen, dass Hunde einen unangenehmen Geruch haben" -> ok lasst man nur Katzeninhaber befragen. So werden Statistiken zur Pharse.

Es kommt also auch darauf an wer genau wofür bezahlt. Hat dieser jemand persönliches Interesse und einen Vorteil, an dem was dabei herauskommt oder herauskommen sollte.

Auch die Formulierung ist wichtig. Da wird aus einer seriösen Studie "Homophobe Menschen haben weniger emotionale Intelligenz" mit dem Weglassen eines Wortes sofort ein Grund für gewisse Menschengruppen, ihre Aussagen mit einer Statistik zu untermauern die jemanden abwertet den sie nicht wollen. "Homophobe Menschen sind weniger intelligent". Genau das Beispiel gabs hier im Forum.

Seriöse Statistiken werten nicht. Sie stellen nur dar und haben im Grunde dieselbe Funktion wie seriöse Dokumentationen.

Studien sind also - wenn sie richtig und neutral gemacht werden - durchaus sehr informativ. Aber niemals für den Einzelfall zu gebrauchen.


SchakKlusoh  19.07.2024, 09:48

Farce - ein derbes, komisches Lustspiel, eine Posse

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Kitharea  19.07.2024, 10:12
@SchakKlusoh

oder metaphorisch: lächerliche Sache oder Szene, Unsinn, ein durch unangemessene Herangehensweise verfehlter, abgewerteter oder auch abwertender Vorgang.

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SchakKlusoh  19.07.2024, 09:47

Framing ist schon eine lustige Sache.

Eine "Gender-Studie" zum Verhalten von Schülern auf dem Pausenhof zeigte auf, daß die meisten Jungen und wenige Mädchen einen großen Bewegungsdrang haben, während die meisten Mädchen und wenige Jungen lieber Gespräche führen und Spiele spielen.

Die Studie war überschrieben: "Jungen nehmen Mädchen den Platz weg."

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Und genau deshalb ist es so wichtig, dass man den Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität kennt und versteht...


CatsEyes  19.07.2024, 08:17

Der da genau ist? ;--))

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HappyMe1984  19.07.2024, 08:21
@CatsEyes

Kausalität bedeutet, dass ein Ereignis durch ein anderes verursacht wurde. Korrelation bedeutet, dass zwei Ereignisse parallel auftreten, aber kein ursächlicher Zusammenhang zwischen beiden besteht.

Kausalität: Wenn ich dich haue, tut dir das weh. Hauen ist ursächlich dafür verantwortlich, dass du Schmerzen empfindest.

Korrelation: Wenn ich einen Schluck Wasser trinke und du gegen die Wand läufst, tust du dir weh. Mein Wassertrinken und dein Schmerz finden zwar parallel statt, aber mein Wassertrinken ist eben nicht ursächlich für deinen Schmerz.

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CatsEyes  19.07.2024, 08:37
@HappyMe1984

Ok, mir ist das natürlich klar, ich fand es nur nicht so gut, etwas zu schreiben hier ohne weitere Erklärung für den FS und weitere Mitlesende.

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Statistiken liebe ich.

Wenn es bald wieder los geht mit dem Oktober fest oder dem Cannstatter Wasen.

Mein Freund und ich gehen auf den Wasen.
Ich trinke 2 Mass und esse ein ganzes Hähnchen.

Die Statistik sagt, jeder von uns beiden hat 1 Mass getrunken und eine halbes Hähnchen gegessen.

Die Realität sagt. Ich bin sturz betrunken, singe die übelsten Lieder, tanze auf dem Tisch und das mit vollem Bauch, der spannt und zwickt, und das obwohl ich keine Hähnchen mag.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Machma2000  19.07.2024, 13:33

Die beschriebene Statistik ist halt aus Sicht des Profis viel zu beschränkt und erlaubt kaum die Beantwortung der Frage "wie viele werden betrunken bzw. wie viele überfressen sich". Zwar ist der Alkohol- und Hähnchenverbrauch in Eurer Stichprobe (n=2) durch den Mittelwert für manche Zwecke recht gut charakterisiert (z.B. wenn es um die Frage geht, wieviel Vorräte der Wirt ersetzen muss) .

Was bei Statistiken aber leider oft vergessen wird, sind Betrachtungen von Streuungsmaßen. Die Standardabweichung in Eurer Stichprobe (n=2, Mittelwert für jede Variable = 1) ist beträchtlich (Wert 1,4), d.h. die Abweichungen vom Mittelwert sind beachtlich.

Hinzu kommt, dass man neben dem Durchschnitt (Mittelwert) zusätzlich den mittleren Wert (Median) betrachten sollte. Im vorliegenden Fall n=2 lässt sich der nicht so sinnvoll bilden, aber bei einer Mass-Verteilung 0, 1, 11 wäre der Mittelwert 4 und der Median 1. Da weiß man sofort, der Mittelwert ist nicht unbedingt repräsentativ und die Leute werden in sehr unterschiedlichem Maße betrunken sein.

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Das sogenannte „Gender Pay Gap“. Man misst beispielsweise in einem Unternehmen die Durchschnittsgehälter von Frauen und Männern. Wenn die Frauen im Durchschnitt weniger verdienen, leitet man daraus den Schluss ab, dass für die gleiche Arbeit die Frauen weniger Geld bekommen - also diskriminiert werden.


Machma2000  19.07.2024, 14:46

Die wichtigsten Ursachen für den Verdienstabstand sind zum einen, dass Frauen häufiger als Männer in Branchen, Berufen und Anforderungsniveaus arbeiten, in denen schlechter bezahlt wird. Zum anderen arbeiten Frauen häufiger in Teilzeit, was auch mit geringeren durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten einhergeht. Solche Faktoren erklären 63% des Unterschieds.

Jedoch können 37 % des Verdienstunterschieds nicht durch verfügbaren Merkmale erklärt werden. Dieser unerklärte Teil entspricht dem bereinigten Gender Pay Gap von 7 %. Demnach verdienten Arbeitnehmerinnen im Durchschnitt auch bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie im Berichtsjahr 2022 pro Stunde 7 % weniger als Männer (Westdeutschland: 6 %, Ostdeutschland: 9 %).
Gender Pay Gap 2022: Frauen verdienten pro Stunde 18 % weniger als Männer - Statistisches Bundesamt (destatis.de)

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SchakKlusoh  20.07.2024, 16:00
@Machma2000
Demnach verdienten Arbeitnehmerinnen im Durchschnitt auch bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie im Berichtsjahr 2022 pro Stunde 7 % weniger als Männer (Westdeutschland: 6 %, Ostdeutschland: 9 %).

Auch dieser Unterschied läßt sich erklären.

Der bereinigte GPG ist eine Fiktion.. Beim bereinigten GPG werden nicht tatsächlich Daten von gleichen Tätigkeiten verglichen, sondern man nimmt die vorhandenen Daten und rechnet "jenen Teil des Verdienst­unterschieds heraus, der auf strukturelle Unterschiede zwischen den Geschlechtern zurück­zuführen ist, wie Unterschiede im Hinblick auf Beruf, Branche, Beschäftigungs­umfang, Qualifikation oder Karrierelevel." Die Berechnungsfaktoren sind nicht faktisch, sondern Meinungen

destatis vergleicht nicht gleiche Arbeit sondern ihrer Meinung nach "vergleichbare".

Daher darf der Wert nicht mit Verdienst­diskriminierung gleichgesetzt werden, sondern gilt eher als "Obergrenze" für Verdienst­diskriminierung.

https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/Verdienste-GenderPayGap/FAQ/gender-pay-gap-faq.html

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Machma2000  20.07.2024, 23:10
@SchakKlusoh

Mag sein. Was in der Betrachtung fehlt, ist die Frage, ob Frauen schlecht bezahlte Jobs wählen, oder ob Jobs schlecht bezahlt werden, die von Frauen besetzt werden.

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SchakKlusoh  21.07.2024, 00:10
@Machma2000

Frauen wählen keine schlechtbezahlten Jobs, sondern Jobs, die sie mögen. Viele dieser Jobs sind nicht wichtig. Friseure sind verzichtbar, Elektriker nicht.

Jobs in denen es viele Frauen gibt, werden schlecht bezahlt, weil Frauen eher weniger in der Gewerkschaft sind und Gehaltsverhandlungen so ähnlich ablaufen wie die Frage, was man bei der Verabredung machen soll. Frau: "Ich weiß nicht, sag´ du."

Sobald mehr Männer in diese Berufe einsteigen, steigt das Gehalt. Nicht wegen des Geschlechtes, sondern weil Männer in die Gewerkschaft eintreten und engagierter ihr Gehalt verhandeln.

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SchakKlusoh  19.07.2024, 09:39

Wenn man tatsächlich gleiche Arbeit vergleicht, stellt man dann fest, daß die Frauen oft mehr verdienen.

Frage einen Betriebsrat!

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Machma2000  19.07.2024, 14:43
@SchakKlusoh

Woher stammt den diese seltsame Behauptung? Tariflöhne für ein- und dieselben Tätigkeiten gelten für Männer und Frauen gleichermaßen.

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SchakKlusoh  20.07.2024, 09:01
@Machma2000

Die meisten Tarifverträge sehen zusätzlich einen Leistungslohn vor.

Warum Frauen beim Leistungslohn besser abschneiden kann ich nicht erklären. Vielleicht, weil Frauen, die nicht gut sind, eher zuhause bleiben und Kinder bekommen oder weil niedrigere Maßstäbe angelegt werden.

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Machma2000  20.07.2024, 09:39
@SchakKlusoh

Das liest sich völlig aus der Luft gegriffen. Ich werde mich nicht weiter damit befassen, Danke trotzdem.

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SchakKlusoh  20.07.2024, 15:53
@Machma2000

Es ist leichter Fakten zu ignorieren, als seine Überzeugung zu ändern.

Learning is always a painful process. (Lucy)

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