Warum werden private Verkäufer mit tausenden Bewertungen auf eBay gebilligt?
Ich scrolle einmal bei eBay durch und sehe dann so Privatleute mit mehreren tausenden Verkaufsbewertungen. Wieso werden die auf eBay einfach so als "Privatverkäufer" gebilligt, wenn augenscheinlich klar ist, dass da eine gewerbliche Absicht verfolgt wird? Die Hinterziehen doch abertausende Gebühren und wahrscheinlich auch Steuern. Außerdem schaden diese dann auch den gewerblichen Händlern.
2 Antworten
Das mit dem Maximum an privaten Verkäufen ist doch noch gar nicht so lange. Sind doch auch viele User dabei die schon sehr lange dort sind und früher war es halt eben kein Problem.
Ansonsten wird das mittlerweile schon genauer beobachtet und dann auch entsprechend geahndet.
Gemeldet werden muss, wenn mehr als 30 Verkäufe im Jahr zustande gekommen sind oder wenn mehr als 2.000 Euro Umsatz erwirtschaftet wurden. Dies kann auch mit wenigen Verkäufen erreicht werden, indem nur drei Artikel, wie ein hochpreisiger Fernseher, das vorletzte iPhone-Modell und ein gebrauchtes E-Bike in einem Jahr verkauft werden. Bleiben beide Kennzahlen unter dem Schwellenwert, passiert nichts.
Ebay muss es ab 2023 eh melden. Also fliegen Verkäufer, die zwar privat verkaufen, aber gewerblich handeln eh auf.
Das PStTG (Abkürzung für Plattformen-Steuertransparenzgesetz) verpflichtet Betreiber von Online-Plattformen, wie eBay, Vinted, Etsy, Hood, Shpock, booklooker und weitere, die Daten der Verkäufer an das Finanzamt auszuhändigen. Davon betroffen sind auch private Anbieter, die sich durch den Verkauf von gebrauchten Sachen ein paar Euros nebenher verdienen.
Verstehe es oder lasse es!
Also ein paar Sachen müssen klargestellt werden. Gewerblich handeln tut man, wenn man selbständig, mit Gewinnabsicht und über einen langfristigen Zeitraum Sachen verkauft. Natürlich kann man sich bei der Stellungnahme rauswinden, aber das klappt nicht immer. Es gibt nämlich viele Indizien, die den Verdacht erhärten (z.B. sehr professionelle Angebote, viel und regelmäßiges Einstellen von Angeboten, Verkauf von Neuware. gleichartige Ware, Beschreibung der Anzeigen, etc.). Verliere das nicht aus den Augen, denn das fällt den meisten bei solchen Stellungnahmen auf die Füße. Dass das Finanzamt tatenlos alles geschehen lässt, ist generell die falsche Annahme.
Und eine Sache hast du gänzlich vergessen. Die Obergrenze von jährlichen Privatverkäufen. Macht man jährlich mehr als 600€ durch Privatverkäufe, muss man das alles versteuern als Einkommen in der Einkommenssteuererklärung. Ach ja und wer weiß nun auch deine Umsatzzahlen von eBay? Richtig, das Finanzamt.
Kurzgesagt freue ich mich, dass im Laufe des nächsten Jahres tonnenweise Scheinprivate auf die Nase fallen. Endlich wird der Markt mal von den Spezialisten bereinigt.
Macht ein Gewerbe auf, denn das ist nicht schwer 👍😄
Danke dir für deinen Einsatz. Was er gänzlich vergessen hat ist die Obergrenze von Privatverkäufen (600€ jährlich). Da freut sich dann das Finanzamt so richtig, wenn die Umsatzzahlen von eBay bei denen eingehen. Sicher (und hoffentlich) fallen viele auf die Nase.
Jetzt hört doch bitte mit Euren Legenden auf!
In der ganzen Diskussion war doch von Privatverkäufen die Rede. Das hat doch nichts mit
sehr professionelle Angebote, viel und regelmäßiges Einstellen von Angeboten, Verkauf von Neuware
zu tun!
Macht man jährlich mehr als 600€ durch Privatverkäufe ,,,
Ich gehe ganz stark davon aus, dass Privatverkäufer ihre Ware billiger verkaufen als sie diese einkaufen. Die werden also einen Gewinn von 600 Euro im Jahr nie erreichen.
Was er gänzlich vergessen hat
So ein Unsinn. Es gibt überhaupt keine 'Obergrenze' für Privatverkäufe.
Wenn ein Verkäufer aber 600 Euro Gewinn im Jahr macht, dann würde ich mich nicht spontan so weit aus dem Fenster lehnen und den als Privatverkäufer bezeichnen.
Gewerblich handeln tut man, wenn man selbständig, mit Gewinnabsicht und über einen langfristigen Zeitraum Sachen verkauft
Genau! :)
In der ganzen Diskussion war doch von Privatverkäufen die Rede.
Es geht in der Diskussion mehr darum, dass Leute das Prinzip "Privatverkauf" auf eBay und anderen Verkaufsplattformen ausnutzen, um Gebühren und Steuern zu sparen. Dafür wurde das Plattformen-Steuertransparenzgesetz ja auch auf den Weg gebracht.
Der stinknormale Privatverkäufer vertickert mal ne Sammlung auf eBay oder Haushaltsgegenstände und was eben anfällt.
Auf wen will ich aber hinaus? Ich beschreibe mal einen Kandidaten, den ich nicht namentlich hier nennen werde. Er verkauft immer die gleiche Art von Sammlergegenstand über Auktionen und Festpreisangebote. Das schon über 22 Jahre und nun hat er auch schon 12k Verkäufe. Das sind 8000 Tage und täglich somit 1,5 Verkäufe. Dieses Jahr hat er auch schon +300 Bewertungen kassiert. Wie sehen seine Anzeigen aus? Hochauflösende Scans mit Wasserzeichen. In der Regel enden die Auktionen zwischen 10-50€ oder eben als Festpreisverkäufe.
Sicher gibt es Private, die unter Marktpreis verkaufen. Davon gibt es sogar am meisten. Ich will aber auf die Minderheit hinaus, die das System ausnutzt und gekonnt Gebühren und Steuern hinterzieht.
Jemand, der jahrzehntelang das Gleiche selbstständig verkauft (dauerhaft), wird doch wohl nicht 22 Jahre lang seine alte Privatsammlung verkaufen. Eher günstig ankaufen und teuer verkaufen. Zum Beispiel mit eBay-Auktionen und -Festpreisangeboten. Problemlos kann ich dir weitere eBay-Privatverkäufer zeigen, die genau so agieren.
600€ Gewinn durch Privatverkäufe sind die Obergrenze, auf die man keine Einkommenssteuer zahlen muss. Überschreitet man diese Grenze, muss man alles vom Gewinn der Privatverkäufe versteuern. Das muss man am Ende dann mit dem Finanzamt klären, falls man da in die Mangel genommen wird.
Kessie1s Antwort beginnt mit
Das mit dem Maximum an privaten Verkäufen ist doch noch gar nicht so lange
Das impliziert zwei falsche Annahmen: es würde ein Maximum für private Verkäufe geben, und solche Verkäufe wären früher anders einzuordnen gewesen. Die ganzen Kommentare auf diese Antwort beziehen sich nicht mehr auf die Ausgangsfrage, sondern nur auf den falschen Eindruck, den die Antwort erwecken könnte.
Okay, na hoffentlich verlassen die Kandidaten schnell wieder den Markt und kriegen einen auf die Löffel. Ich habe mal in die Profile reingeguckt und dort schon +300 Bewertung bei einigen für dieses Jahr entdeckt. Die sacken wahrscheinlich jetzt nochmal dick das Geld ein und dann hört man nie wieder was von denen.
Könnte ich machen. Muss ich dann irgendwie eine Rolle als Kläger einnehmen oder läuft das dann unabhängig von mir? Es gibt ja auch reichlich viele "Abmahnvereine", die auf sowas spezialisiert sind. Wenn man sich anonym an die wendet, passiert da sicher auch was.
Da werden auch die Käufe über 15 Jahre zusammengezählt.
Aussagekräftiger ist der zahl der Bewertungen als Verkäufer in 12 Monaten.
Bei denen, die ich mir angeguckt habe, gab es mindestens 100 Bewertungen dieses Jahr. Sicher ist ein Teil davon auch durch Käufe zusammengekommen. Bestimmt kommen die auf über 30 Verkäufe dieses Jahr, denn die Bewertungen stellen am Ende ja aber auch nur einen Teil der Gesamtverkäufe und -einkäufe dar. Nicht jeder hinterlässt nämlich eine Bewertung.
Einer ist mir insbesondere aufgefallen. Insgesamt 320 Gesamtbewertungen dieses Jahr eingesackt und in den letzten 15 Jahren über 6000 Bewertungen als Verkäufer erhalten.
Was gibt's denn da für ein Maximum?