Warum werden Philosophie Studenten als Taxifahrer bezeichnet?
8 Antworten
Früher sind die tatsächlich oft während des Studiums Taxi gefahren & manche sind dabei geblieben bzw. haben nicht mehr fertig studiert oder nur sporadisch als ewiger Student bis ins vorgerückte Alter. Ich kenne einen sogar persönlich, der hat mit Ende 50 noch Taxi gefahren und sporadisch Philosophie studiert - finanziell langt es grad so, privat fährt er immer noch alte Benz und liest alte Reclam-Hefte, über die er doziert. Ist aber ein cooler Typ und ein echter Feingeist!
Naja. Für viele Studienfächer gibt es nicht unbedingt einen großen Bedarf an Absolventen. Den Beruf des Philosophen gibt es so eigentlich nicht. Bei bestimmten Studiengängen muss man dann eben kreativ werden, um später einen fachfremden Job zu finden und da passiert es eben, dass man nach dem Studium solcher Studiengänge auch einfach mal als Taxifahrer endet.
...weil all die Personen, die zum Beispiel dies abwertend sagen, auch noch grundsätzlich stolz auf ihre abstoßende Dummheit sind und sich natürlich mit anderen Dummen einen, weil sie sich einig sind. So werden immer und überall übertreibende Klischees als nackte Tatsachen beurteilt.
Übrigens gibt es weit mehr studentische und studierte taxifahrende Juristen und Betriebswirte als alle anderen, weil es eben auch weit mehr Juristen und Betriebswirte als alles andere gibt. Es wurde einst sogar ´mal nachgewiesen, dass in München gleichviele Jurastudenten und Juristen Taxifahrer waren wie sich in Wien Juristen mit eigener Kanzlei niederließen. Eine ganz normale Tatsache!?
Wenn man auch dies endlich genau betrachtet, erkennt man viele Gründe:
Falsche Daten oder vergessene Parameter, die aber entscheidend sein könnten, als Grundlage einer Studie. Ich schätze das betrifft längst die Hälfte aller (!!) so genannter Studien - und die Metaanalysen vervielfachen dann die Grundfehler. DAS Problem der gegenwärtigen Wissenschaft einer Informationssintflut ohne detaillierte Bewertungen!
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In der Wartezeit bis zum ersten passenden Arbeitstag. Weil wir im Überfluss aus Juristen und Betriebswirten leben. Weil man als wenig schlafender Nachtmensch nebenbei gutes Geld mit Taxi fahren verdient. Weil sie als jahrelange Anfänger in bestimmten Bereichen nicht so viel Geld verdienen, wie man ihnen vorgelogen hat. Weil sie - wie viele frische Journalisten - nicht wissen wollten, mit was für uninteressanten Angelegenheiten sie sich alltäglich jahrelang beschäftigen müssen. Weil sehr viele Juristen und Betriebswirte einen 10-Std-Tag mit Statistiken, Recherche und Bürokratie ohne mitmenschliche Kommunikation bestreiten, was sie als Studenten nicht geahnt haben oder nicht wahrhaben wollten. Oder weil sie als Studenten nicht ahnten, wie sie das psychisch krank macht. Weil sie akzeptieren müssen, dass ihr Lohn als Angestellte jahrelang betont Schmerzensgeld und kein leicht verdientes Geld auf einer selbstverständlichen Karriereleiter ist. Und weil sie nicht wissen wollten, dass viele ihre angestrebten Managerposten zum Beispiel von Informatikern, Maschinenbauingenieuren, Speditionskaufleuten, Großhandelskaufleuten, - fachwirten usw. oder von den Unternehmern selbst jahrzehntelang innegehalten werden. U.v.m.!
Davon konnte ich mich selber überzeugen. In den Jahren vor der Wende gab es in West-Berlin, in der Kaiser-Friedrich-Straße, eine DEA-Tankstelle, die zog nachts immer mehr Taxis an wie das Licht die Motten. Die Fahrer versammelten sich da um bei einem Kaffee zu philosophieren. Ich ging da immer hin, um Bier zu holen. Einmal hörte ich: bla-bla ... Wir leben in einem schiefwinkligen Raum ... bla-bla
Wenn man als Philosoph keine Stelle an der Uni oder an einem Institut bekommt muss man als Taxifahrer arbeiten, so das Klischee.
Zudem gab es in den 70er und 80er Jahren wohl auch Taxifahrer, die Philosophie-Endlos-Studenten im 26. Semester waren.
So wie mein erwähnter Bekannter - der studierte vor wenigen Jahren immer noch. Inzwischen ist er über 60 und bezieht eine Rente, weil er immer festangestellter Fahrer war, lebt nebenher von Mieteinnahmen und Einkünften als freier Journalist für einige Zeitungen. Er wirkt total ausgeglichen.
Nicht zu vergessen sein Mercedes W124, an dem wir schon viel gemeinsam gearbeitet haben. Und seine Reclam-Hefte mit handschriftlichen Ergänzungen.
Ich kenne keinen, der nicht mit ihm auskommt. Ein ganz feiner Mensch.
warum werden Juristen und Betriebswirte wenn sie einen Abschluss haben Taxifahrer?