Welche Vorteile hat Philosophie im Leben?

5 Antworten

Keine - für einen persönlich, es sei denn, man erhält für die Kenntnisse der Philosophie sein Geld.

Philosophieren enttäuscht, wenn man nicht für die Weltverbesserung in seinem Umfeld sorgt, sorgen kann.

  • Man erkennt, dass massenhaft Unwissende und Boshafte bemüht sind, sich alles zu bemächtigen und alles zu bestimmen.
  • Man erkennt, dass Unwissende und Gütige alltäglich ausgenutzt werden, weil sie glauben, dass ihnen eines Tages geholfen wird, dass die Belohnung von selbst kommen wird.
  • Man erkennt, wie komplex die Welt bereits im Kleinen ist UND wie dumm die meisten Menschen damit umgehen, weil sie eben höchstens nachdenken, betont in die Richtung ihres eigenen Vorteils, aber nicht philosophieren, also über Gut und Böse nachdenken:

Ein kleines Beispiel aus diesem Alltag ist das On-line-Banking: Seit Jahren müssen Bankangestellte das On-line-Banking empfehlen; seit Jahren werden Filialen, also deren Arbeitsplätze abgebaut; seit Jahren trifft hunderte Menschen ohne Computer, ohne Handy der Schock an Orten, wo es nicht einmal mehr Schalterräume gibt; seit Jahren wird das steigende Hacking per On-line, das Stehlen des Geldes von dem Konto bewusst verschwiegen, aber die Banken bieten längst Versicherungen gegen den finanziellen Schaden für all die Geschädigten an.

Ein großes Beispiel aus diesem Alltag ist die bewusste Akademisierung möglichst jeder beruflichen Tätigkeit: Jedes Kuhdorf erhielt eine Hochschule für berufliche Theorie. Jeder Fachidiot wurde Hochschuldozent für berufliche Theorie. Niemand mehr zweifelt das an, ob das für die Berufe rundum sinnvoll war und ist, weil ja die Berufstätigkeit dadurch "bequemer" wurde und wird (von fast purer körperlicher zur betont geistigen meist PC-Tätigkeit) und die Löhne dadurch von selbst steigen - würden. Aber die berufliche Praxis wird zugleich immer mehr abgewertet und vernachlässigt. Wer will da noch NUR nicht-akademische Fachkraft werden?! - Es werden NUR noch diejenigen, die es wegen ihrer minderen schulischen Ausbildung und so einem staatlich begrenzten Ausbildungsweg werden müssen.

Philosophieren enttäuscht, weil es immer noch zum die Gemeinschaft spaltenden Machtkampf führt, wenn man draußen unter dem einfachen Volk politisiert oder moralisiert und auf dessen Marktplätzen prophetisch zum bewussten Anzweifeln über Gut und Böse, eben zum gemeinsamen Philosophieren auffordert und man nicht im Elfenbeinturm der Philosophie am besten geschützt im Schloss einer Hochschule verharren kann. So nennt man schon immer das Praktische des Daseins "Politik" und die Theorie des Daseins "Philosophie". Wie unendlich dumm!


venice796  24.06.2024, 21:24

Sprichst mir aus der Seele

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Philosophie lehrt uns, kritisch zu denken und zu argumentieren, um sich in einem rationalen, offenen Diskurs von den besseren Argumenten überzeugen zu lassen. Diese philosophische Diskurskultur ist besonders in einer Demokratie wichtig, um am politischen Meinungsbildungsprozess teilzuhaben. Durch Philosophie lernen wir auch, unsere eigenen subjektiven Meinungen und Befindlichkeiten kritisch infrage zu stellen, uns für andere Meinungen zu öffnen und diese auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Philosophie lehrt uns zudem, demütiger zu werden, indem wir uns unseres Nichtwissens bewusst werden. Sie ermöglicht es uns, Religionen kritisch zu reflektieren und einen gesunden Skeptizismus gegenüber einer unkritischen Wissenschaftsgläubigkeit zu pflegen, da die Wissenschaft nur hypothetische Geltungsansprüche auf Wahrheit erhebt, die jederzeit durch einen neue bahnbrechende Forschungsergebnisse widerlegt werden können. Philosophie kann als emanzipatorische Wissenschaft und Lebenskunst dazu beitragen, dass wir durch ihren kritischen Impetus totalitäre Ideologien entlarven und uns die Freiheit des Denkens im Sinne der Aufklärung bewahren.

Sofern man sich nicht in Abstraktionen verliert, kann Philosophie die Kur schlechthin sein, um mit der Existenz als solche klarzukommen.

Wo hat Kant in den ‚Kritiken der Vernunft‘ seine Trauer zum Ausdruck gebracht?