Hilft Philosophie im Alltag?

8 Antworten

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Nicht jede Philosophie hilft. Schon Epikur hat gesagt:

"Denn genau wie die Medizin keinen Nutzen bringt, wenn sie nicht die körperlichen Krankheiten vertreibt, so bringt auch die Philosophie keinen Nutzen, wenn sie nicht die seelischen Leiden vertreibt".


Machtnix53  13.06.2024, 09:02

Danke für das Sternchen!

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Ja.

Wer weise ist kann vernünftig leben und somit richtig entscheiden.

Die Erkenntnisse der UNI-Philosophie vergleiche ich gerne mit dem Autoführerschein:

Viele fahren ohne Führerschein genau so wie mit: Viele mit, aber so, als ob sie ihn geschenkt bekommen hätten. Viele mit, halten sich aber nicht an die Regeln, wenn sie für sie sinnlos erscheinen oder wenn etwas ohne eine Regel einzuhalten für sie bequemer ist. Viele mit,...

Übrigens ist Dr. R. D. Precht mehr Germanist, weniger UNI-Philosoph. Ich würde ihn als herausragenden Rationalisten und außergewöhnlichen Rhetoriker bezeichnen, deshalb ein ideales Gehirn, Philosophiegeschichte relativ allgemeinverständlich detailliert und schlüssig darzulegen.

ABER ein Philosoph sollte "das Gegenteil" genau so beherrschen: An offenbaren Kausalitäten zweifeln. Erkennen, dass es diese beiden Wege in jedem Philosophieren gibt: Das Gefühlsleben u.a.m. ist entscheidend für das Menschen- und Weltbild, also die Denkweise, des Menschen. Die Gedankenwelt ist entscheidend für das Gefühlsleben des Menschen.

Und da beides nicht eingrenzbar ist, ist jedes philosophische Ergebnis richtig und zugleich falsch: "Ich weiß, dass ich nichts weiß."

Deshalb schreibt man eigentlich "wissenschaftliche" Ergebnisse im Konjunktiv, der sprachlichen Möglichkeitsform. "Eigentlich", weil es meistens im Indikativ geschrieben wird, weil es einfacher zu schreiben ist...

...aber ich philosophiere von deinem Thema scheinbar weg oder doch immer näher zu ihm hin!?

Philosophen haben schon seit Menschengedenken die Öffentlichkeit gesucht, um ihre Erkenntnissse unters Volk zu bringen.
Früher war das eben der Marktplatz, die Jüngerschar, die sich um den Meister versammelt hat, oder wie im Fall J.J. Rousseau, der Salon , oder Garten der schönen reichen Damen .
Später kamen dann die Veröffentlichung durch Zeitschriften und Bücher dazu. Ein Philosoph ohne geschriebenes Werk wurde wohl der Eintritt in die heiligen Hallen der Denkfabrik unmöglich gemacht.
Man braucht sich also nicht zu wundern, wenn demnächst die Geistesgrößen auf TikTok auftauchen.

Brauchen wir Philosophen ?
Nein, den sie lösen nur verheerende Kriege aus, weil sich ihre Interpreten nicht einig sind, wie das geschriebene Wort ausgelegt werde sollte.

Philosophen wie Sokrates sind auf die Agora, d.h. auf dem Marktplatz gegangen, um mit den Leuten über Gerechtigkeit, Frömmigkeit, die Liebe und den Tod zu philosophieren. Die Ideen der französischen Revolution beruhen weitensgehend auf dem Vordenker der Französischen Revolution, Jean-Jacques Rousseau, der mit seinen Entwürfen zu einer besseren politischen Gesellschaftsordnung die Revolutionäre von 1789 inspirierte. Denker wie Jean Paul Sartre, Theodor W. Adorno und Jürgen Habermas haben immer wieder als kritische Intellektuelle in politische Diskurse eingegriffen und ihre Stimme als Philosophen erhoben. Auch Hannah Arendt als politische Philosophen hat den öffentlichen Disput nicht gescheut. Philosophie findet nicht nur im Elfenbeinturm einer akademischen Elite, die selbstvergessen vor sich hin philosophiert, sondern ist mit ihren Grundfragen menschlichen Daseins und ihrem kritischen Impetus immer wieder rückgekoppelt an die Lebenswelt. Denn jeder Mensch philosophiert irgendwann in seinem Leben, wenn die Kontingenzerfahrungen (Sinnfrage und Sinnlosigkeitsverdacht, Tod eines geliebten Menschen usw.) der menschlicher Existenz erleidet.