Warum sind so viele Menschen arm in Deutschland?
Ich habe eben gelesen, dass 32 Prozent der Bundesbürger unerwartete Ausgaben in Höhe von 1000 EUR nicht stemmen können (z.B. wenn die Waschmaschine kaputt geht). Deshalb frage ich mich, warum in einem so wohlhabenden Land wie Deutschland so viele Menschen arm sind.
11 Antworten
Der größte Faktor ist meiner Meinung nach die fehlende finanzielle Bildung. Viele Menschen können einfach mit Geld nicht umgehen bzw. richtig haushalten. Ich kenne Menschen die laut Definition "Arm" sind, die ohne Probleme eine unerwartete Ausgabe in Höhe von 1.000 EUR stemmen.
Zudem spricht man immer von relativer Armut, das ist keine Armut im eigentlichen Sinne sondern nur ein Maß der Ungleichheit in einem Land.
Wenn das Geld kaum zum Leben reicht, kann man auch nicht sparen oder gar investieren. Ich hatte mal eine Zeit, wo ich wegen Krankheit nur von Hartz 4 leben musste und nichts zuverdienen konnte. Da kam ich auch kaum zurecht, obwohl ich nicht rauche und kaum in Gaststätten gehe. An Sparen war gar nicht zu denken. Als ich dann EU-Rente bekam, konnte ich zumindest 450.- € abzugsfrei zuverdienen, da besserte sich meine finanzielle Lage wieder. Aber 1000.- € konnte ich damals auch nicht so einfach stemmen. Eine Waschmaschine bekommt man allerdings schon für weniger Geld.
Könnte die Ausgabe auch nicht stemmen, auch 100 Euro nicht. Bekomme auch kein Bürgergeld oder so. Warum ich also in der Situation bin? Gute Frage. Bin top ausgebildet und Bildungsbürger, aber nach Intelligenzia fragt niemand, wenn, dann sucht man Fachkräfte - ein anderes Wort für Bauarbeiter, Elektriker und Co, sieht man mal von ein paar wenigen Ausnahmen wie Ärzten, Informatikern und Ingenieuren ab.
So ist es leider. Bildung ist in Deutschland nichts wert. Nur Abschlüsse, also Formalqualifikationen.
Warum beantragst du kein Bürgergeld? Es steht dir doch zu, wenn dein Einkommen zum Leben nicht reicht.
Weil ich keines bekommen würde. Die Wohnung, in der ich wohne, gehört auf dem Papier mir, meine Eltern haben sie auf meinen Namen schreiben lassen. Aber technisch ist das noch ihre, ich habe davon nichts. Bürgergeld gibt es nur, wenn man seinen Besitz und sein Erspartes verschleudert.
Aber eine selbst bewohnte Wohnung musst du nicht verkaufen, wenn sie nicht zu groß ist. Du kannst es trotzdem versuchen.
Beantrage ansonsten Wohngeld bzw. Lastenzuschuss. Dafür kannst du insgesamt ein Vermögen von 60000.- € haben.
Mal zum verlinkten Artikel, der u.a..folgende Aussage beinhaltet:
Schwer haben es vor allem Alleinerziehende und Ruheständler.
Alleinerziehende leben nicht selten am Minimum, Kinder kosten Geld, viele sind nicht Vollzeit beschäftigt und dementsprechend fällt das Einkommen aus.
Nicht wenige Ruheständler/Rentner haben u.a. unter steigenden Kosten zu leiden, die durch die teilweise schmalen Renten nicht aufgefangen werden können.
Dennoch ist ein Drittel aller Bürger schon eine gewaltige Menge - das lässt sich nicht nur durch diese 2 Faktoren erklären.
Korrekt, allerdings wurden u.a. die steigenden Preise erwähnt und in anderen Antworten u.a. der Fakt, dass nicht Wenige der betreffenden Personengruppe mit dem Geld, das ihnen zur Verfügung steht nicht wirtschaften können.
Das ist in den vergangenen Jahren ein gesellschaftliches Problem geworden.
Hat mehrere Gründe.
Einerseits ist das Problem, dass Politik kaum Geld in Bildung investiert, was sich auch in der PISA deutlich zeigte. Außerdem setzt und setzte Politik auch ansonsten die falschen Prioritäten, ihre Priorität ist eindeutig nicht, dass Kinder/Jugendliche eine gute, international konkurrenzfähige Bildung bekommen, sondern wie Konzerne und Großunternehmen noch reicher werden. Sie selber nicht zu vergessen. Deshalb werden Arme immer ärmer, derzeit zählt schon ein Großteil der Mittelschicht zur armen Bevölkerung, und Reiche werden immer reicher. Liegt alles nur an politischen Entscheidungen, Lobby etc.
-fehlende Bildung
-Inflation, der die Regierung nicht entgegen wirken will (wie z.b. in anderen Ländern)
-Milliarden in andere Länder geben
-falsche Prioritäten und sich ändernde ethische und moralische Werte
-zu viel Lobbyarbeit, zu viel Geld geht in Konzerne, Großunternehmen usw., Reiche immer reicher, Arme immer ärmer
Inflation ist ein aktuell immer noch sehr schlimmer Faktor. Das hat die EZB mit ihrer Katastrophalen Politik vergeigt. Zudem fehlt auch das nötige Wissen, wie man mit Geld richtig umgeht. Beide Faktoren sind einzeln schon schlimm, wenn aber beides wie in unserer Zeit gerade zutrifft ist das katastrophal.
Was meinst du mit "wie man mit Geld richtig umgeht"? Wer soll das nicht wissen?
Mag zum Teil stimmen, ist aber nicht das Hauptproblem, erstmal musst du genug erwirtschaften, um (auch risikoreich) investieren zu können und da fängts schon an.
Außerdem bekommen Reiche Tagungen, Seminare usw., wie sie am besten Steuerschlupflöcher umgehen und quasi nahezu auf NULL an Steuern kommen, von Beamten aus dem Finanzministerium höchstpersönlich und "extra" Steuerberatern. Da ist es natürlich leicht, anzulegen und Finanzen zu vermehren.
Das ist anmaßend und arrogant. Vielmehr ist das Problem, dass Politik kaum Geld in Bildung investiert, was sich auch in der PISA deutlich zeigte. Außerdem setzt und setzte Politik auch ansonsten die falschen Prioritäten, ihre Priorität ist eindeutig nicht, dass Kinder/Jugendliche eine gute, international konkurrenzfähige Bildung bekommen, sondern wie Konzerne und Großunternehmen noch reicher werden. Sie selber nicht zu vergessen. Deshalb werden Arme immer ärmer, derzeit zählt schon ein Großteil der Mittelschicht zur armen Bevölkerung, und Reiche werden immer reicher. Liegt alles nur an politischen Entscheidungen, Lobby etc.