Warum muss man viel erreichen?

7 Antworten

Erst einmal zu deiner Frage, warum man viel erreichen muss:

Den Ursprung findest du in er Nachkriegsgeneration. Da musste ein Land aufgebaut werden, und durch Leistung konnte damals (geht heute nicht mehr so leicht) ein Wohlstand erreicht werden. Daher wurden noch viele Generationen von ihren Eltern angehalten viel zu leisten, um den Wohlstand zu erhalten. Diese Formel hat aber ihre Gültigkeit inzwischen verloren. Vielen ist auch klar geworden, dass man mit Geld zwar viel kaufen kann, aber nicht alles (keine echten Freunde, keine Gesundheit, keinen guten Schlaf, keine gute Partnerschaft, kein Zuhause (Haus oder Wohnung ja, aber ein Zuhause ist etwas Anderes), usw.

Viele schaffen es nicht mehr, sich mit dem zu begnügen was sie haben - sie wollen immer mehr, und machen sich dabei eher unglücklich.

Ich habe mal für eine Zeit in einem Hospiz gearbeitet. Weißt du was sehr viele an ihrem Sterbebett geantwortet haben auf die Frage: Wenn sie könnten, was hätten sie anders gemacht? Sie haben geantwortet: Mehr Zeit mit der Familie und Freunden. Und dann stellt sich heraus, dass sie fast nur gearbeitet haben (auch teilweise sehr viel Geld gehabt, aber die Firma hatte halt die höchste Priorität), und alles andere vernachlässigt haben.

Und zu einem anderen Punkt: Du schreibst in einem Kommentar, dass du die Realität bevorzugst. Da muss ich dir leider sagen (kannst mal Recherchieren), dass es die Realität gar nicht gibt, bzw. dass du deine Realität und dein Erleben (was natürlich damit auch zu tun hat) in jedem Moment deines Lebens selbst erzeugst (je nachdem, wie du auf Dinge schaust, und wo du deine Aufmerksamkeit hinlenkst). Unsere emotionale Schaltzentrale (die im Mittelhirn sitzt) macht keinen Unterschied zwischen Realität und Fiktion (so wie ein Traum meist sehr realisitsch ist). Stelle dir mal vor, du hättest gerade eine supertollen Urlaub. Wo wärest du? Wie würde es dir da gehen? Und welche Realität erlebst du gerade?

Und jetzt stelle dir zwei Stunden beim Zahnarzt vor - welche Realität erlebst du jetzt?

Und daher macht es sehr viel Sinn, sich auch mit Wünschen zu befassen, das Gefühl zu genießen wie es wäre wenn man es hätte... weil es dich auch eine andere Realität erleben lässt - eine sehr schöne. Und warum solltest du dir das verweigern?


SeekerofLight 
Beitragsersteller
 24.08.2023, 01:52

Weil es nicht realistisch ist.

SeekerofLight 
Beitragsersteller
 24.08.2023, 02:01
@Danny59

Magisches denken ist nicht so meines. Realität ist realität. Die frage ist wie du darauf reagierst.

Danny59  24.08.2023, 02:02
@SeekerofLight

Lies die Artikel - das hat nichts mit magischen Denken zu tun, sondern mit Hirnforschung.

SeekerofLight 
Beitragsersteller
 24.08.2023, 02:05
@Danny59

Du kannst die realität nicht durch denken ändern, nicht direkt.

Danny59  24.08.2023, 02:18
@SeekerofLight

Durch denken alleine nicht, da die Wahrnehmung unserer Realität im Mittelhirn stattfindet. Realität wird durch die Sinne erfasst (Hören, Sehen, Fühlen, Schmecken, riechen) - und die liegen "eine Etage tiefer" als unsere Großhirnrinde, die denken kann.

Woher kommt der moderne Glaube, man muss immer erfolgreich sein? Immer produktiv sein, immer hustlen, immer was machen? Warum sagen Leute man muss eine Superkarriere erreichen?

Das ist eher altmodisch. Heute erzählen dir 20 jährige dass sie finanziell frei werden wollen und mit 40ig in Rente sind oder schwafeln irgendwas von Work Life Balance.

Warum nicht auch mal mit wenig oder nichts zufriedensein?

Weil die allermeisten nicht mit wenig zufrieden sind. Der Deal, den sich die meisten wünschen, ist ja nicht wenig verdienen und sparsam leben, sondern nicht arbeiten und trotzdem ein luxuriöses Leben haben. Der Gedanke ist zwar menschlich, aber das geht halt nicht, wenn man niemand anderen hat, der einem das erwirtschaftet.

Ich habe keine allzu grossen Ziele im Leben

Das ist nicht gut und wird auch langfristig nicht zu einem glücklichen Leben führen. Irgendwann lebst du in den Tag hinein und kannst dabei zugucken wie um dich herum alles vorbei zieht.

Ziele müssen nicht zwingend monetärer Natur sein, aber man sollte irgendwas etwas haben, auf das man zu arbeitet.

Was wenn sie ihre Erwartungen nicht erfüllen können, dann werden sie doch depressiv?

Man ist enttäuscht, lernt aber auch damit umzugehen. Um so besser fühlt man sich, wenn man trotz all der Widerstände dann etwas wunderschönes erreicht.

Wirklich depressiv wird man erst, wenn man es gar nicht versucht. Dann ziehen die anderen an einem vorbei und deren Jahrelange Leistung , wirkt auf einen selbst, wie eine unüberwindbare Aufgabe.


SeekerofLight 
Beitragsersteller
 24.08.2023, 12:12

Sorry aber ich kann einfach nicht hohe ziele haben

Apoka392  24.08.2023, 12:43
@SeekerofLight

Du brauchst dich bei mir nicht zu entschuldigen. Es ist dein Leben. Du kannst es gestalten und du kannst es verändern. Die allermeisten Limits dir wir uns stecken, sind nur in unserem Kopf.

Finde ich ist in der deutschen Gesellschaft nicht so stark. Vielleicht eher bei den Jugendlichen. Abitur und studieren schon, um einfach keine Geldprobleme haben zu müssen aber das jetzt viele selbständig reich werden wollen wie in den USA um ne Corvette und n Haus mit Pool haben zu können, die Mentalität gibt es hier kaum.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Das Leben ist ein Spiel- Lets Play

das ist eine gute frage. noch nerviger finde ich allerdings dass die leute einen dies immer einreden wollen. man kann auch mit wenig grlücklich sein. und wenn man das ist dann sollte man sich nicht immer dafür rechtfertigen müssen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – schule macht menschen kaputt und zu ahnungslosen robotern

Falls du es noch nicht gelesen hast, kann ich dir das Buch "der alchemist" empfehlen!!