Warum läuft die Politik den AfD-Wählern so hinterher?

3 Antworten

Es wird dann gesagt, man will die Protestwähler zurückholen. Die Protestwähler wählen aber eben aus Protest u. nicht aus Überzeugung rechts, deshalb wird man sie nicht zurückholen, indem man rechte Politik macht.

Doch. Siehe z.B. Dänemark. Die dänische Volkspartei lag (ähnlich wie die AfD) bei 21 %.. die Sozialdemokraten haben eine Kehrtwende bei der Asyl- und Migrationspolitik eingeleitet, die unlängst parteiübergreifend Zustimmung findet. Bei der Wahl erreichte die dänische Volkspartei keine 3 % !

Anders als in Dänemark, bleiben SPD, Grüne, FDP, Linke und Union ihren Kurs treu und wundern sich zugleich, weshalb ihnen die Wähler weglaufen.

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 - (Politik, Gesellschaft, AfD)

Eine wunderbare Frage! Jetzt kannst du vielleicht noch einen Hinweis geben, was deine offizielle Mehrheit machen sollte, wenn sich am Ende des Tages zeigt, dass eben diese, deiner Meinung nach, rechtsextremen Idioten die ganz demokratisch gewählte Mehrheit im Staat sind? Mehr oder weniger stellst du dich auf den Standpunkt, ich habe Recht, und ihr rechtsextremem Verbrecher seid eigentlich keine Menschen, die das Recht auf ihre eigene Meinung haben. Findest du das demokratisch? Da helfen auch keine Sprüche wie: Keine Toleranz gegenüber Intoleranten.

Hast du dir schon einmal Gedanken gemacht, dass das deutsche Volk in 2 Weltkriegen unglaubliche Verbrechen begangen hat, 1945 dann der Zusammenbruch! Und nun das demokratische Wunder: Nach nur 4 Jahren (das ist heutzutage gerade einmal eine Legislaturperiode) erhebt sich eine absolut gehirngewaschene lupenreine Demokratie und präsentiert sich der Weltöffentlichkeit als Wirtschaftswunder, Exportweltmeister, Fußballweltmeister und etwas später als bärbockiger Moralapostel und Klimaretter. In Nürnberg wurden 13 Naziverbrecher verurteilt, ein Wernherr von Braun, der viel Leid über die Engländer gebracht hat, wurde einfach zum all American boy erhoben, hatte der sich die ganzen Jahre verstellt? War das kein Nazi gewesen?

Das sind Gedanken die mir bei deiner wunderbaren Frage durch den Kopf gehen.

Es wird dann gesagt, man will die Protestwähler zurückholen. Die Protestwähler wählen aber eben aus Protest u. nicht aus Überzeugung rechts, deshalb wird man sie nicht zurückholen, indem man rechte Politik macht.

Die Protestwähler würden dann ihr Wahlverhalten ändern, wenn die anderen Parteien aus ihrer subjektiven Sicht wieder wählbarer würden. 

Das bedeutet, diese anderen Parteien müssen irgend etwas ändern um die Leute zurückzuholen. Und da hören sie natürlich auf die Sorgen und Nöte, die diese Protestwähler kundtun und als Gründe nennen, warum sie sich von den etablierten Parteien abgewendet haben.

Wenn man diese Themen nicht ernst nehmen würde und ihnen künftig nicht mehr Beachtung schenken würde, dann würde sich ja nichts ändern.


Dokkalfar 
Beitragsersteller
 29.08.2024, 15:06

Da stimme ich dir zu. Bloß ist es ja so, dass diese Anliegen der etablierten Politik längst bekannt sind. Das Problem ist, dass wir einfach in komplexen Zeiten geben, in denen es keine Antworten, manchmal auch einfach gar keine Antworten gibt, was eben zu ertragen ist.

Waldmensch70  29.08.2024, 15:16
@Dokkalfar
Da stimme ich dir zu. Bloß ist es ja so, dass diese Anliegen der etablierten Politik längst bekannt sind. 

Ja. Aber bisher sind sie oft als "bloßes rechtes Gesabbel" abgetan worden, was eben auf Dauer nicht zu funktionieren scheint. – Man kann Probleme nicht dadurch "loswerden", das man sie einfach pauschal in eine Schublade steckt, da einen "Nazi"-Aufkleber draufmacht und sie dann ignoriert wenn sie einem nicht genehm sind.

… was eben zu ertragen ist.

Aber eben auch zu den jetzigen Problemen und der entsprechend hohen Menge an Protestwählern geführt hat.

Man muss sich schon mit den Problemen auseinandersetzen und den Menschen eine brauchbare (und politisch nicht extreme) Alternative zu dem anbieten, was irgendwelche Parteien am äußeren Rand als angebliche "Problemlösung" bezeichnen.

Das geht ggf. auch nur mit viel Arbeit, Einsatz und Geld. Und ja, da stimme ich Dir zu, es git auch Probleme die nicht "mal eben so" zu lösen sein werden.

Aber irgendwer muss die Probleme ja mal realistisch anpacken und es zumindest mal versuchen. Und da wäre es natürlich besser, wenn es eine gemäßigte Partei macht und man das Feld nicht den Schwurblern an den äußeren Ecken des politischen Spektrums überlässt.