Warum ist es in Deutschland in den Wintermonaten so oft tagelang oder gar wochenlang bedeckt?

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Im Winter ist die Sonneneinstrahlung in Mitteleuropa gering, also gelangt weniger Wärme zu uns. Wenn gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit hoch ist, kondensiert der in der Luft enthaltene Wasserdampf vermehrt zu Nebel und Wolken, weil kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann als warme.

Das gilt vor allem für unser feuchtes maritimes Klima. Im trockenen Kontinentalklima, wie es beispielsweise weiter im Osten vorherrscht, ist die Luftfeuchtigkeit geringer, sodass auch bei kaltem Wetter vermehrt sie Sonne scheint.

Woher ich das weiß:Recherche

apparmor 
Beitragsersteller
 04.12.2022, 15:42

War das schon immer so? Oder war das vor 40, 60, 80 oder 100 Jahren sonniger in den Wintermonaten in DE?

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Ralph1952  04.12.2022, 15:48
@apparmor

Kann ich so nicht sagen, bestimmt gibt es bei den Wetterämtern entsprechende Statistiken.

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verreisterNutzer  04.12.2022, 16:43
@apparmor

Zumindest für Deutschland gibt es durch die zweifellos nachgewiesene Erwärmung der nahen Meere halt die von mir bereits angerissene Zeitverschiebung solcher an sich recht üblichen Großwetterlagen im Angleich der Differenzen zwischen Gewaässern und Landmasse mit zeitweise länger andauernden Schwachwindereignissen im Zuge der zyklischen Temperaturannäherung von Wasser & Land.

Du musst Dir das halt am besten wie die Kehrwasserlagen beim Tiedenhub vorstellen, aber da halt nur mit einer zeitlichen Abweichungskonstante in den Luftmassenbewegungen.

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christianb219  05.12.2022, 17:15

Sei mir nicht böse aber ohne auf die Zusammenhänge zwischen relativer, absoluter Luftfeuchte bei fallenden Temperaturen einzugehen finde ich die Erklärung sinnfrei, und ich denke du hast die Zusammenhänge hier vll auch selbst nicht verstanden?

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christianb219  05.12.2022, 17:23
@christianb219

ok nach nochmaligem durchlesen: dein Post passt soweit, ist aber missverständlich, weil du am Anfang offen lässt ob du absolute oder relative Luftfeuchtigkeit meinst. Die absolute Luftfeuchtigkeit ist im Sommer teils höher.

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Ralph1952  05.12.2022, 17:30
@christianb219

Natürlich ist die absolute Luftfeuchtigkeit im Sommer höher, da warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann. Es geht ja um die kühleren "grauen" Wintermonate, in denen der Wasserdampf schneller kondensiert, eben weil kalte Luft weniger Wasserdampf aufnehmen kann (100% relative Feuchte werden schneller erreicht).

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Ralph1952  17.10.2023, 17:56

Danke für den Stern!

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Hallo,

insbesondere zu Anfang der "kalten" Jahreszeit sind die Meere ( Atlantik, Nord- / und Ostsee ) noch teils erheblich wärmer als die zunehmend auskühlenden Luft- / ud Landmassen bei westlichen bis nördlichen und nordöstlichen Strömungen ohne besonders hohe Windgeschwindigkeiten.

So können insbsondere bodennahe Luftmassen neben relativ hoher Wärmeenerfgie auch noch gewisse Kontingente an Feuchtigkeit aus den Gewässern aufnehmen. Über Land kühlen diese Luftmassen sich bei nur geringen Strömungsgeschwindigkeiten wieder ab, womit sie je nach Höhe und Temperatur dann recht schnell an ihre Sättigungsgrenzen kommen. Dann kondensiert das überschüssige Wasser wieder aus zu Wasserdampf mit Bildung immer größerer Tröpfchen. Resultate sind Nebel, Hochnebel, und / oder vermehrte Wolkenbildung.

Bei westlichen bis (nord) östlichen Strömungen stehen dem ganzen dann zumindest bis zu einer groben Linie Thüringer Wald über Sauerland und Eifel / Hunsrück meist noch keine markanten topographischen Höhenunterschiede ( Lee & Luv / Steigregen / Regenschatten ) der Gebirgslagen > etwa 600 bis 800 Meter auf breiter Front entgegen. Damit sind etwaige Föhnwetterlagen auf den strömungsabgewandten Seiten der Gebirge bei weitem nicht so ausgeprägt wie z.B. am Nordrand der Alpen bei südwestlichen bis südöstlichen Strömungen.

Was wir allerdings derzeit erleben, war vor etwa 30 bis 40 Jahren noch eher für Anfang bis Mitte November bei Temperaturen zwischen 0 bis 10 Grad eine relativ normale Dauerwetterlage in der norddeutschen Tiefebene der Temperaturangleichung zwischen Meeren und Landmassen im Großraum Deutschlands.

LG, MZ


apparmor 
Beitragsersteller
 04.12.2022, 16:10

Interessant. Ist der bedeckte Himmel über DE dann größtenteils aus größeren Tröpfchen bestehend und sie entstehen immer wieder aufs neue?

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verreisterNutzer  04.12.2022, 16:28
@apparmor

Bei Nebel und Hochnebel hält es sich in der Tropfengröße gerade eben so die Balance, dass es sich nicht weiter vergößernd auskondensiert hat für möglichen Niederschlag.

Reinen Wasserdampf an sich sähe man als Luftfeuchtigkeit auf einzelmolekularer Ebene ( H2O ) ja nicht vor Erreichen eines temperaturabhängigen Sättigungsgrades der Luft. Die einzelnen Wassermoleküle an sich haben je nach Temperatur aber auch eine sich verschiebende Balance aus thermischer Energie-Bewegungsanreicherung gegenüber der molekularen Neigung, sich miteinander zu Tröpfchen zu verbinden.

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Ist das nicht eher ien Herbstphänomen? Wenn in 17 Tagen der Winter beginnt, nimmt das üblicherweise doch wieder deutlich ab.


apparmor 
Beitragsersteller
 04.12.2022, 16:44

Hoffentlich. :D Achso, der meteorologische Winter beginnt erst ab dem 21. Dezember oder?

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KarlRanseierIII  04.12.2022, 16:54
@apparmor

Ne, der meterologische beginnt am 1., weil das für Statistiken natürlich bequemer ist.

Der astronomische (auch kalendarisch ) Winteranfang ist dann zur Wintersonnenwende.

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Aus dem gleichen Grud, warum im Sommer wochenlang die Sonne scheint. Die Wetterlage gebiert das.