Warum hat sich Esperanto als Weltsprache nicht durchgesetzt?

13 Antworten

Weil Sprachen wie Englisch sich viel besser durchgesetzt haben durch dem Einfluss von Filmindustrie, Social Media, Kunst, Internet (ü50% des Internets ist in Englisch) etc.

Außerdem ist das Vokabular von Esperanto mit 2000 Wörtern relativ limitiert. Es reicht natürlich für den täglichen Gebrauch, aber Sachen wie Politik werden da etwas komplizierter zu besprechen, was glaube ich auch ein großer Faktor ist.

Es gab auch schon früher viele Menschen die Englisch gesprochen haben, bei Esperanto ist es aber so dass man von 0 Starten muss und viele gar nicht den Grund dafür sehen Esperanto zu lernen.

Woher ich das weiß:Hobby

RobertWeemeyer  09.06.2020, 12:48

Esperanto hat weit mehr als 2000 Wörter. Ich kann dir versichern, man kann sich auf Esperanto über alle möglichen Themen unterhalten, auch über Politik. Es gibt zum Beispiel bei Facebook ein Forum für solche Diskussionen. https://www.facebook.com/groups/diskuto/

Wie bei jeder anderen Sprache muss man bei Esperanto bei null starten, das ist richtig. Der Witz ist aber, dass man bei Esperanto wesentlich schneller vorankommt als in anderen Sprachen, weil vieles, was in anderen Sprachen schwierig und unregelmäßig ist, in Esperanto einfach und regelmäßig ist.

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Reeper141  09.06.2020, 12:53
@RobertWeemeyer

Ok kann sein, dass es mehr Wörter gibt, aber kann ich mich in Esperanto genauso ausdrücken wie in Deutsch usw.?

Und fast keiner von uns musste in Englisch bei Null starten. Die meisten lernen es in der Schule und hören Englisch sehr oft durch Musik, Filme usw. also kennen die wenigsten, die nur Englisch gelernt haben als Fremdsprache, den Prozess, eine Sprache komplett von Null zu beginnen.

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Fehlende Notwendigkeit und/oder fehlender Zwang.

Ist eigentlich Recht einfach. Insbesondere da Englisch zur Entstehungszeit von Esperanto ziemlich weit verbreitet war.

Entsprechend ist es sinnvoller Englisch zu lernen als etwas was man überhaupt nicht nutzen kann.

Imgrunde kannste soetwas nur durchprügeln. Wenn die EU jetzt festlege würde das Esperanto offizielle Sprache der EU wird und es wichtige Dokumente nur noch in der Sprache gibt oder das Fernsehen auf diese Sprache umgestellt wird.

Dann haste ne Grundlage. Englisch hat sich auch unter anderem so verbreitet.

Das Einzige, was es für alle gemeinsam hatte, war, dass es allen unbekannt und neu war. D.h. alle waren gleichermaßen demotiviert sich damit zu beschäftigen.

Englisch hat wenigstens den Vorteil, eine Mischung aus den meisten Europäischen Sprachen zu sein (die Kelten, Angelsachsen, Normannen und Wikinger haben alle ihre linguistischen Reste dort verklappt), so kann fast jeder ein kleines Stück Vertrautheit darin finden. Esperanto hingegen ist kalt und unpersönlich, frei von Charakter und Eleganz.

Das scheiterte, egal ob es Volapük oder Esperanto gewesen ist, bisher immer aus dem Grund, dass künstliche Plansprachen einfach immer nur künstliche Plansprachen sind und künstlich klingen, grammatikalisch schwer zu erlernen sind, es oft an qualifizierten Lehrmitteln sowie Muttersprachlern als Lehrern fehlt und die nationale Folklore, auf welche die einzelnen Länder und Völker zu Recht sehr stolz sind und zu der auch Sprachen wie Dialekte gehören, ganz einfach das Nachsehen hat. Dafür gibt es die Vorurteile nur auf dem Papier - so wie der Kommunismus auf dem Papier klappen sollte, sieht die Realität anders aus.

Speziell Volapük gilt darüber hinaus als ziemlich wirre Geschichte und das Wort als Solches wird in manchen Sprachen gar als Synonym für "Kauderwelsch" oder auch "Fachchinesisch" benutzt^^ ich denke, das sagt alles; Esperanto ist davon so weit nicht entfernt.

Außerdem kommt man mit einem guten Standard-Englisch als "lingua franca" (Verkehrssprache) und zur Not noch Französisch doch im Grunde genommen überall durch. Speziell von daher sollte sich das Thema irgendwie erübrigt haben.

Woher ich das weiß:Hobby

rumar  09.06.2020, 15:38

"dass künstliche Plansprachen einfach immer ...... grammatikalisch schwer zu erlernen sind"

Diese Behauptung ist garantiert falsch !

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RobertWeemeyer  09.06.2020, 12:54

Wer die Esperanto-Grammatik im Vergleich zu anderen Sprachen schwierig findet, der soll mir mal sagen, welche europäische Sprache eine einfachere Grammatik ha als Esperanto.
Sprachen kann man übrigens nicht nur von Muttersprachlern lernen. Der meiste Englisch-, Französisch- und Spanischunterricht an unseren Schulen wird von Nicht-Muttersprachlern gegeben. Ebenso ist es bei Esperantokursen.
Mit Englisch und Französisch kommt man zwar nicht überall durch, aber doch sehr weit, das stimmt. Es ist eher unwahrscheinlich, dass du auf der Straße jemanden findest, der dir den Weg zum Bahnhof auf Esperanto erklären kann. Dafür sind die Esperantosprecher gut vernetzt, sodass du in vielen Städten gleich persönliche Kontakte hast.

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rotesand  09.06.2020, 13:38
@RobertWeemeyer

Das glaube ich dir wiederum gerne - es dürfte vergleichbar mit weltweiten Bewegungen wie z.B. Kolping sein, wo man in jedem Ort jemanden treffen und persönliche Kontakte haben kann. Das ist tatsächlich ein Vorteil von Esperanto oder auch Volapük.

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Hallo martinreiner,

einer der wohl gewichtigsten Gründe war nach Meinung einiger, der 2 Weltkrieg. Die USA und GB waren Englischsprachig und die USA half in vielen Ländern, wie der UDSSR mit Waffen und Produktionsgütern, es wurde normal sich in Englisch zu verständigen. Bisweilen fürht so etwas auch dazu das die eine oder andere Sprache halt auch im Volk beliebt wird. Leider hat der 2 Weltkrieg neben einigen Technischen positiven und negativen Erungenschaften mehr als nur Esperanto den Todestoß gegeben. Es sind selbst schulformen unter die Räder des 2 Weltkrieges geraten welche wohl besser gewesen wären als das was wir jetzt haben.

MfG PlueschTiger