Warum hat die Bahn die Akkuzüge gegen dumme Dieselzüge ersetzt die machen doch das Klima kaputt?

10 Antworten

Nur mal kurz überlegen, woher der Strom in Deutschland kommt. Kleine Denkhilfe: Wind weht nicht immer, und hell ist es auch nicht immer.


schwarzerkicker  05.07.2019, 13:12

Genau deshalb hatten einige Politiker die Idee, für den Lkw-Verkehr nun auch Autobahnen zu elektrifizieren. Genialer Einfall 🙃

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Noch mal : Das wird mit der Wartung und Instandsetzung zu teuer daher sind sie nie zur Serienreife gekommen.

Akkus sind fürchterlich ineffizient. Es geht zu viel Energie beim Laden verloren und um die schweren Akkus mit sich rum zu schleppen, muss man zusätzliche Antriebsleistung aufwenden, die den Energiebedarf weiter erhöht. Dazu ist die Lebensdauer von Akkus begrenzt, sie müssen im Dauereinsatz alle paar Jahre durch neue ersetzt werden. Überall, wo man den Strom nicht zwingend vor Ort speichern muss, sondern ihn durch eine Leitung zuführen kann, ist es abgrundtief unsinnig, Akkus zu verwenden. Eine Oberleitung zu bauen und zu betreiben, ist wirtschaftlicher als Akkutriebwagen.

Dieseltraktion ist eigentlich nicht mehr als eine Brückentechnologie. Mit irgendwas muss man ja fahren, so lange das Bahnnetz nicht komplett elektrifiziert ist. Die Schweiz ist darüber längst hinaus, sie hat ihr Bahnnetz vollständig elektrifiziert. Auch Österreich ist weiter. Die Investition in die Elektrifizierung der Nebenstrecken wurde in Deutschland immer gescheut. Man kam von der Dampftraktion, im Vergleich dazu war Dieseltraktion viel billiger und auch sauberer, mit minimalen Investitionen. In den 80er und 90er Jahren wurde in Nebenstrecken praktisch nicht mehr investiert, es war die große Zeit der Streckenstilllegungen. Erst seit wenigen Jahren findet ein Umdenken statt, weil sich die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass es auf absehbare Zeit (wenn es nicht völlig unerwartet eine total revolutionäre technische Neuerung gibt) keine Alternative zur Eisenbahn als Massenverkehrsmittel geben wird. Es ist ein unvorstellbar großer Investitionsstau aufzuarbeiten. Schadhafte und abgenutzte Strecken müssen saniert werden, historische Signal- und Stellwerktechnik muss modernisiert werden, um von der technischen Seite einen störungsfreien Betrieb zu ermöglichen. Dazu müssen tausende uralte Wagen ersetzt oder von Grund auf renoviert und modernisiert werden, weil ihr Zustand den Fahrgästen nicht mehr zumutbar ist. Die Bundesbahn hat seit den 70er Jahren keine Streckendieselloks mehr bauen lassen, so mussten aus Altergründen nicht nur Wagen, sondern auch sehr viele Triebfahrzeuge dringend ersetzt werden. Der Finanzbedarf für all diese Investitionen ist so groß, dass es nicht möglich ist, gleichzeitig zu elektrifizieren. Es geht immernoch vor allem darum, überhaupt einen einigermaßen bedarfsgerechten und störungsarmen Fahrbetrieb zu ermöglichen.

Akkuzüge bezahlt zunächst niemand. Außerdem sind die weitaus klimaschädlicher als Dieselloks: Da wird erst Öl verbrannt im Kraftwerk zur Erzeugung Wärme, mechanischer Energie (Turbine) und elektrischer Energie. Bis dahin sind bereits 2/3 der eingesetzten Energie verloren. Für Transport der Elektroenergie, für Transformationen, Batterie-Ladungen und Entladungen bis zur erneten Wandlung in mechanische Energie gehen noch einmal fast die Hälfte verloren. Am Ende kommt noch etwas 1/6 der eingesetzten Energie an. Und wenn man noch den Energieumsatz bei der Batterie-Produktion einbeziehen, halbiert sich das noch auf etwa 1/12. Eine gigantische Verschwendung!

Zu bereits genannten Gründen: Die benutzten Akkus (Li-Ionen-Ak.) sind extrem umweltschädlich - und ihr Recycling ist bisher ungelöst. Der Li-Abbau in Nordchile und Bolivien zerstört riesige Flächen, dagegen sind die Tagebaue Garzweiler und Inden kleine "Schlaglöcher"! Die Naturzerstörung vormals wunderschöner Naturflächen in Südamerika ist wahnsinnig, nur (leider) merkt man hier davon nichts. Aber z.B. Bolivien ist arm und die dort ansässige Bevölkerung kann sich gegen die Bergbaukonzerne kaum wehren. Die Probleme kommen v.a. durch den Hunger reicher Industriestaaten nach Li-Akkus wegen der politisch gewollten Elektromobilität.


life1990  30.10.2018, 10:46

der Litihim-Akku ist auch keine ernstzunehmende Alternative zum Dieselmotor. Man sollte stärker auf die Brennstoffzelle setzen.

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RobertWeemeyer  30.10.2018, 21:21

Seinerzeit gab es noch gar keine Lithium-Ionen-Akkus. Die Akkutriebwagen der Bundesbahn fuhren mit Bleiakkus.

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mineralixx  30.10.2018, 22:15
@RobertWeemeyer

Meine Einschätzung der "Umweltproblematik" der Li-Ionen-Akkus bezieht sich ja v.a. auf den gegenwärtigen Trend, in diesen Akkus die Lösung zu sehen.

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schwarzerkicker  05.07.2019, 12:50
@mineralixx

Für Laptops oder Fotoapparate sind die Li-Ionen-Akkus meiner Meinung nach auch die beste Batterietechnik, aber für Verkehrsmittel sind diese Akkus nicht geeignet.

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