Warum haben viele Deutsche nur höchsten 1-2 Kinder oder manche gar keine? Woran liegt das?

17 Antworten

An der allgemeinen Entwicklung der Menschheit. Heute brauchen Kinder mehr Nähe. Sie leben quasi auf ihren Eltern. Im Arm, vor dem Bauch, im Ehebett, zwischen den Töpfen, den Einkäufen, den Geschwistern... Mit mehr als 3 Kindern ist das nur sehr schwer zu bewältigen. Früher wurden Kinder erzogen. Heute dürfen sie mit entscheiden. Das versuche mal bei 10 Geschwistern. Da will jeder was anderes und Mama hat nur 2 Arme.

Im Mittelalter hatten die Leute hier auch viele Kinder - damals war die Welt noch nicht so dicht bevölkert... Und nach dem 30-jährigen Krieg samt Pest-Epidemien brauchte das Land auch wieder mehr Menschen, um sich weiter zu entwickeln.

Heutzutage gibt es genug Ablenkung, um seine Zeit anders zu füllen, als mit Sex.
Der Lebensstandard ist hoch und teuer, die Sterblichkeitsrate von Kindern ist niedrig, die Ausbildungszeit lang und die Altersversorgung funktioniert unabhängig von Nachkommen...

Zudem gibt es bereits vielzuviele Menschen - wozu also sollten wir uns mit so vielen Kindern belasten?

Man sollte den Menschen in den Entwicklugnsländern eher klarmachen, dass die Erde immer mehr Menschen nicht mehr ernähren kann...

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Pädagogin, Mutter und Großmutter

Weil es heute verdammt schwer ist, so viele Kinder angemessen zu versorgen, sich um sie zu kümmern und sich dies leisten zu können.

Warum? Weil man nicht mehr wie früher in Großfamilien lebt, in der Großeltern und Tanten und ältere Geschwister die Kinder mitbetreuen. Es ist verdammt anstrengend, sich alleine um 7 bis 8 Kinder oder mehr zu kümmern.

Wie willst du denn mit 7 Kindern plus Hausaufgaben machen? Wie willst du jedem von ihnen zuhören und für seine Bedürfnisse da sein?

Auch leben wir nicht auf engstem Raum wie vor 100 Jahren, als sich 4 Kinder ein Zimmer teilen mussten und nicht mal ein Bett alleine hatten.

Wie willst du mit einem durchschnittlichen Gehalt ein riesiges Haus bauen oder mieten? Willst du es dir vom Staat bezahlen lassen?

Und damals ging es so den Kindern aus kinderreichen Familien auch nicht gut in Deutschland, da hat es oft an dem nötigsten wie gute Ernährung, Kleidung, Schuhe, Bildung gefehlt und Kinderarbeit war üblich.

Wenn du es vorziehst, dass ältere Geschwister wieder Wäsche waschen und Babys wickeln statt für die Schule zu lernen und sich mit Freunden zu treffen - ich tue es nicht.

Den Menschen wird es halt immer madiger gemacht Kinder zu bekommen.

Frauen wird derzeitig ins Hirn gemeißelt, dass sie auf jeden Fall Karriere machen müssen (für was weder die meisten Männer noch Frauen zu gebrauchen sind).

Derzeitig sieht man schon, dass viele Frauen mit ihrer Entscheidung Karriere zu machen, in vielen Fällen unzufrieden sind, da diese Art von Lebensweg meistens unschöner ist, als es einem Anfangs verkauft wird.

Das Ergebnis ist, dass Frauen statt mit Anfang bis Mitte 20 Kinder zu kriegen, das lieber bis Anfang bis Mitte 30 rauszögern, dann zumeist nur ein Kind kriegen und die biologische Uhr dann meist schon hart am Ticken ist und die Entscheidung für ein zweites oder gar drittes Kind weit in die Zukunft rückt.

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Auch wird das Verständnis von "Freiheit" derzeitig sehr stark von vielen jungen Menschen hochgehalten.

Mit Freiheit kommt aber meist nicht nur gutes, sondern auch die Schwierigkeit sich auf etwas festzulegen, was den wenigsten heutzutage gelingt.

Reisen, Party und Zeit für sich selbst zu haben, rückt im Westen immer mehr in den Vordergrund, was mit einem Kind in keiner Weise zu vereinbaren ist.

Das unsere Rentensystem und Sozialsystem darunter gewaltig leiden und die Menschen durch einen "freien Lebensstil" ohne Verantwortung meist nicht viel glücklicher sind, sind Fakten die man bisher gern vor sich her schiebt.

Am Ende steht dann wohl die Erkenntnis, dass bei dem Versuch freier zu sein, man sich doch verkalkuliert hat und am Ende vllt doch weniger frei und glücklicher ist.


Katze446  07.05.2023, 20:45

Aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle:

Viel längerer Bildungsweg! Ich war mit 19 mit dem Abi fertig, dann ein Auslandsjahr in England wegen der Sprache und ich war 20. Abgeschlossene Ausbildung mit 24 Jahren. Erst dann volles Gehalt.

Es wäre dumm, ohne ausreichendes Einkommen Kinder in die Welt zu setzen, ich hätte ja nicht mal eine Wohnung mieten können.

Weiterer, großer Faktor: Der richtige Partner.

Den Partner fürs Leben bekommt man nicht mit 20 auf dem Silbertablett serviert. Das dauert, bis man den Richtigen gefunden hat. Schließlich soll die Beziehung möglichst halten, wenn man Kinder in die Welt setzt.

Satiharuu  12.09.2024, 22:58
@Katze446

Früher hat sie aber meist länger gehalten

Insofern ist es eher so, dass man früher einfach sich mit etwas abfinden konnte

Satiharuu  12.09.2024, 23:09
@Dichterseele

Welcher Art denn?

Ich weiss, dass Frauen andere Rechte/Pflichten hatten, als heute. Aber ob es ihnen schlechter ging?

Grundsätzlich kam das ja aus dem Judentum (Mose), und dadurch mit der römischen Kirche. Doch selbst heute fügen sich viele freiwillig dem Glauben, und ich denke nicht, dass es ihnen schlechter geht?

Dichterseele  12.09.2024, 23:18
@Satiharuu

Da gab es Mord und Totschlag - Kinder totzuprügeln war das Recht der Eltern, Frauen vergifteten ihre Ehemänner, und manche machten sich einfach aus dem Staub und überließen Frau und Kinder sich selbst, stürzten sie in bittere Armut...

Satiharuu  12.09.2024, 23:25
@Dichterseele

Das war bestimmt nicht die Regel. Warum soll das heute anders sein?

Ausserdem hab ich geschrieben, diese Ehen hielten länger, und du beschreibst genau das Gegenteil, was ich bezweilfe

Schon vor der röm Kirche, galt Ehe als heilig, und während der Zeit der Kirche ebenso.

Erst die letzten vielleicht 20-30 Jahre, ist Scheidung, oder Ehelosigkeit, in Mode

Dichterseele  13.09.2024, 16:51
@Satiharuu

Glaubst Du, die Ehen hielten länger, weil die Leute glücklich waren?
Scheidungen gab es früher nicht und als sie erlaubt waren, galten sie als Makel.
Viele Frauen erduldeten jede Schmach, weil die Männer allein die Hand auf Geld und Besitz hatten ...

Und wie viele der 14 Kinder hatten einen Schulabschluss, Abitur, Studium, einen gut bezahlten Job? Gab's da eine Krankenversicherung oder Rentenversicherung? Wie viele Ärzte gab es pro 1000 Einwohner?

So kannst du dir es vielleicht selbst denken.


Wooo444 
Beitragsersteller
 07.05.2023, 19:28

Meine Oma hat 20 Geschwister und sie ist in der nachkriegzeit geboren, alle von denen hatten normale jobs, und deren kinder von den Geschwistern meiner oma, sind anwälte, Ärzte, und Lehrer würde sagen hat sich gelohnt

Katze446  07.05.2023, 20:33
@Wooo444

Und viele Frauen sind damals im Kindbett gestorben, an Verblutung oder Sepsis.

Viele Männer im Krieg gefallen.

Viele Kinder haben gehungert und gefroren. Und damit man sie unter Kontrolle hatte, wurden sie geschlagen, damit Ruhe herrscht.

DAS war die Wahrheit damals. Ich hatte selbst Großeltern, die einen in den 1920ern geboren, die anderen in den 1940ern.

Skywalker17  12.09.2024, 23:22
@Wooo444

Soviele Kinder hatte man bevor es die Pille gab. Heute hat man die Wahl.

Mehr als zwei Kinder können sich die meisten nicht leisten, wenn die Kinder entsprechend der gesellschaftlichen Norm aufwachsen sollen. Wohnungen mit mehr als 4 Zimmer sind in Deutschland kaum bezahlbar.

Nur Muslime bekommen ein Kind nach dem andern die dann der deutsche Steuerzahler finanzieren muss.