Warum haben Menschen keine Empathie mehr?

7 Antworten

Da spielen sicher verschiedene Faktoren mit, aber zuerst fällt mir ein, dass harte Zeiten auch harte Sitten mit sich bringen. Dadurch, dass es den Menschen selbst schlechter geht als früher, sie weniger Optimismus verspüren, sie niedrigere Reallöhne beziehen und eine permanente Weltungergangsstimmung in Politik und Medien herrscht, wächst die eigene Unzufriedenheit und damit der Neid und Hass auf andere, die es vermeintlich leichter haben oder die vermeintlich für den Niedergang verantwortlich sind. Und der Zorn richtet sich immer zuerst gegen die Schwachen.

Ich weiß nicht ob man es Empathielosigkeit nennen kann, denn ich besitze eine ganze Menge davon...

Krankheiten sind etwas furchtbares, Armut auch... und ja, zuerst muss man auf sich selbst gucken... was kann ich machen, was habe ich gemacht... kann ich mir selbst helfen.

Dann sind da Dinge, wie die Flüchtlinge... irgendwann schaffen wir (als Volk) das nicht mehr. Ist ausreichend Geld für unser Volk da? Wenn ja, wo?

Natürlich verstehe ich die Menschen, die aus dem Krieg wieder sicher leben wollen... aber ich will hier auch sicher leben... will, das meine Tochter abends alleine rausgehen kann, das meine Enkelkinder eine gute Kindheit haben... und das sehe ich hier bei uns im Moment einfach nicht.

Was nun Obdachlose angeht.... auch da gibt es viele Sichtweisen.... die einen wollen Hilfe, andere wieder nicht... und dann geht man letztendlich doch gestresst vorbei und beachtet sie nicht. So könnte ich mir das denken.... in unserer Gegend bin ich damit noch nicht konfrontiert wurden.

Da fragt man sich woher kommt diese Kälte und Empathielosigkeit

Erst einmal ist sich jeder selbst der nächste.... und erst wenn es mir gut geht, dann kann ich mich auch gut um andere kümmern...


DerWestenSiegt 
Beitragsersteller
 24.09.2024, 11:13

Aber laut dieser Ideologie bist du ja selber schuld wenn es dir nicht gut geht...

Morticia20  24.09.2024, 11:23
@DerWestenSiegt

Wo schrieb ich das es mir nicht gut geht? In meinem Rahmen geht es mir gut... Das einzige was mich im Moment wirklich stört, ist eben die Sache mit dem Sicherheitsgefühl.... nun kann man sagen: dann zieh doch weg... das können wir uns nun aber wieder nicht leisten...

Ich glaube aber schon, das ich trotzdem sehr viel Empathie besitze (was ich bei meiner Arbeit auch haben muss und bestätigt bekomme)

Nein, für Krankheit kann keiner was. Somit auch meistens für Armut und Obdachlosigkeit nicht.

Aber sind wir doch mal ehrlich. Wirklich arm sind doch diejenigen, die kein Mitgefühl für diese Menschen haben.

Ich weiss nicht, warum sich die Sichtweise der Menschen so derart ins Negative geändert hat... Arroganz scheint wieder in zu sein.

Mittlerweile scheint jeder in seiner eigenen Welt zu leben, es geht selten darum dass man in einer Gemeinschaft lebt in der man aufeinander angewiesen ist.

So ist die eigene Vorstellungswelt meist sehr begrenzt und wenn man sich überhaupt für andere Menschen interessiert dann schaut man nur auf die Fassade und denkt sich: Ach der hats gut, hat Glück, wieso hat der das und nicht ich! Dem gehts schlecht? Na der ist bestimmt selber schuld! Wer macht sich schon die Mühe und hat das Vorstellungsvermögen in die Situation eines anderen einzutauchen.? Die Fähigkeit sich annähernd vorzustellen wie man sich in seiner Situation fühlen würde? Aber da gehts schon los! Man möchte sich selber nicht das schlechte Gefühl des anderen antun, nicht damit belasten und nur im eigenen geistigen Ponyhof rum hüpfen!

Aber immer wieder wird Mitfühlen mit Empathie verwechselt!

Die Stimmung eines anderen aufzunehmen ist das eine, sich in die Lebensrealität des anderen hineindenken zu können etwas ganz anderes.

Wenn man zum Beispiel eine Frau fragt wie sich ein Mann in der oder der Situation fühlt, was da in ihm vorgehen könnte?

Weil sie nur an sich selbst denken. Empathie haben die meisten schon, aber sie verblasst oder wird bei Seite geschoben, weil die Leute alle mit sich selbst beschäftigt sind.