Warum gibt es trotz Arbeitslosigkeit einen Mangel an Arbeitskräften?
Mich beschäftigt die folgende Frage: Im Pflegebereich z.B. heißt es ja, es fehlt fachkundiges Personal. Gleichzeitig haben wir ca. 3 Millionen Arbeitslose.
Wenn man nun, so wie ich, davon ausgeht, dass diese 3 Millionen ja nicht irgendwie fauler Abschaum oder sonst was sind, wo liegt das Problem, aus dieser Menge z.B. Pflegekräfte in ausreichend hoher Zahl zu generieren?
P.S.: Mir geht es eher um den Aspekt der Möglichkeit der Berufsildung von Arbeitslosen, nicht speziell um Pflegekräfte, die sind hier nur ein Beispiel.
10 Antworten
Dir ist klar, dass es im Pflegebereich um die Gesundheit bzw. um das Leben von Patienten geht? Deswegen sind die Anforderungen an Ausbildung und später an Fort- und Weiterbildung sehr hoch!
Ich hab das gerade im Freundeskreis selbst erlebt: eine Krankenpflegefamilie (Vater, Mutter und 3 Töchter - alle in der Pflege) musste miterleben, dass die Kleinste schon zum 2. Mal durch die mündliche Prüfung fiel. Schriftlich und Praktisch ne 1, aber das reicht eben nicht. Und da es schon zum 2. Mal so war, ist eine weitere Wiederholung nicht möglich. Sie müsste die gesamte dreijährige Ausbildung wiederholen.
All die griechischen und lateinischen Begriffe, das Wissen um Medizin und deren Wirkung, Symptome, Diagnosen usw. ... meine Ex hatte damals Altenpflege gelernt und ich bin ehrlich, mein Theologiestudium war einfacher.
Auch in anderen gesuchten Berufen ist das so. Pädagogen - egal ob Erzieher oder Lehrer, ich möchte nicht, dass irgendwer dahergelaufenes auf Kinder losgelassen wird. Dazu braucht es fundierte Ausbildung.
Nicht jeder ist dazu bereit und nicht jeder der bereit ist, ist dafür geeignet.
Was in den bisher größtenteils auch nicht wirklich falschen Antworten fehlt, sind zwei Arten von Fällen:
A) Aus diversen Gründen passt die angebotene Arbeit nicht auf die Arbeitssuchenden. Oft ist es nämlich so, dass die Arbeitssuchenden verschiedenste Verpflichtungen haben. Beispielsweise müssen sie nachmittags die Kinder betreuen, sobald sie aus der Schule kommen. Es ist zwar einiges in Teilzeit möglich, aber nicht wirklich alles. Auch das Pflegen von Familienangehörigen ist oft ein KO-Grund, eine vernünftige Arbeit aufzunehmen.
B) Die Menschen leben an Orten, an denen es am Ende dann doch schlichtweg keine Arbeit gibt. Und gerade Ältere, die beispielsweise kurz vor der Rente stehen, sitzen das dann am Ende lieber aus, statt ihre angestammte Heimat zu verlassen oder auch ihr Häuschen aufzugeben u.ä. Es gibt in Deutschland durchaus sowohl im Westen als auch Osten weiterhin die "abgehängten Regionen" mit höherer Arbeitslosigkeit.
Da stößt man halt sehr schnell auf andere Herausforderungen, wie die simple Tatsache, dass nicht jeder Mensch für jeden Beruf geeignet ist. Einfachere Berufe fallen weg, komplexere kommen dazu, das war auch zB während der Industrialisierung so.
Weil die " Schlepper " , die Hälfte der Arbeitslosen, auf " hoher See ", ertrinken lassen. Nach der Zahlung der Überfahrtsgebühr , versteht sich.
Bevor das Boot, wegen Überfüllung, untergeht.
Es hört sich immer noch besser an ( Wir haben die Hälfte gerettet ) als ( Heute heizen die Haie mit Kohlen ) .
Ein Teil der Arbeitslosen steht dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung, weil sie krank sind und den Rest bekommst du nicht in diese Jobs vermittelt, weil sie nicht möchten, sich verweigern, es nicht hinbekommen, Probleme habenetc...