Warum wird die AfD so schlecht gemacht? Die sagen doch nur, was viele denken oder?

7 Antworten

Hier einige Punkte, die allgemein an der AfD kritisiert werden:

  • ihre Rhetorik und Positionen sind rechtspopulistisch. Damit geht einher, dass sie einerseits Eliten ablehnen (linker Populismus lehnt häufig wirtschaftliche Eliten ab, rechter Populismus eher politische Eliten in Form von Altparteien), andererseits aber auch Vielfalt ablehnen. Sie haben in der Regel ein Idealbild von Mensch und Familie. Diese Orientierung an einem Idealbild ist nicht gerade demokratieförderlich, denn gerade Vielfalt ist eine der Stützsäulen einer funktionierenden Demokratie. Wären wir alle völlig identisch bräuchten wir keine Demokratie.
  • Die AfD ist in DE die größte Partei, in der Extremismus so weit verbreitet ist und toleriert wird. Der Landesverband Thüringen wurde als gesichert rechtsextrem eingestuft. Der Vorsitz des Landesverband Thüringen, Björn Höcke, fällt immer wieder durch die Nutzung von typischem NS-Vokabular auf und wurde sogar für die Nutzung einer NS-Parole (genauer gesagt der Sturmabteilung) verurteilt.
  • Die AfD strebt eine Wirtschaft an, in der sozialstaatliche Hilfen abgebaut werden. Gleichzeitig würden ihre wirtschaftlichen Forderungen und Positionen die neoliberale Logik stärken. Einfach gesagt: je mehr Neoliberalismus desto weiter klaffen Reich und Arm auseinander. Neoliberalismus stärkt die Reichen und schwächt die Armen. Ungeachtet was man davon halten mag, macht sie damit eine Politik die völlig widersprüchlich ist zu dem, was sie rhetorisch kommuniziert, denn sie stellt sich ja immer als Partei des kleinen Mannes hin, als volksnah, als einzig richtiger Volkwille. Es gilt als analytisch bewiesen, dass die AfD Politik genau jenen am meisten schaden würde, die sie hauptsächlich wählen. Sie ist also eine Partei der Reichen und Mächtigen, tut aber so als wäre sie eine Partei für die Armen und Schwachen.
  • Die AfD vergiftet seit Jahren den politischen Diskurs. Der Diskurs ist - wann immer die AfD dabei ist - nicht sachlich, stattdessen beleidigt und diffamiert sie, greift Gruppen pauschal an (Stichwort Sexismus, Rassismus, Antisemitismus und weitere gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit) und schafft ein insgesamt sehr feindseliges Klima, welches es vorher so nicht gab. Der Diskurs zwischen CDU und beispielsweise Grüne war vor der AfD ein sachlicher Diskurs, obwohl wir da auch schon rechts gegen links hatten.
  • Sie bauscht das Thema Migration immer und immer wieder auf. Nach aktuellen Umfragen halten extrem viele Menschen in DE Migration für das wichtigste politische Thema. Gleichzeitig liefert eine Analyse aber keinerlei Beweise dafür, dass das tatsächlich das bedeutendste Thema sein müsste. Die AfD hat also ihr Sternchenthema gefunden und versucht alles damit in Verbindung zu bringen, egal wie absurd. Abbau von Arbeitsplätzen? Wegen Migration. Gestiegene Preise? Wegen Migration. Kriminalität? Wegen Migration. Das ist die AfD Logik, die aber kein bisschen der Realität entspricht. Wenn du also sagst, sie sprechen aus, was viele denken, stimmt das so nicht. Das ganze muss man umdrehen: sie steuern, was viele denken. Wiederholung - das ist einer der ältesten psychologischen Tricks - brennt sich ein. Wenn du tagtäglich von Migration liest oder hörst, wirst du automatisch annehmen, es gibt kein wichtigeres Thema.
  • Die AfD bedient sich Verschwörungstheorien und Fake News, um ihre Ideologie zu stärken. Nachgewiesen verbreitet keine andere Partei so viele Fake News und Lügen wie die AfD.
  • Es gibt eine sehr enge nachgewiesene Verbindung von AfD und demokratiefeindlichen Gruppierungen. Vielen aktiven AfD Politikern wurde bereits nachgewiesen, dass sie vor der AfD enge Verbindung zur NPD hatten. Andere sind mit terroristischen Gruppierungen verbunden. Auch die Jugend der AfD wurde als gesichert rechtsextrem eingestuft.
  • Die AfD dreht immer alles hin wie sie es braucht -> sie hält sich nicht an Wissenschaft und Fakten. Sie erklärt alle pauschal zu Feinden, die gegen sie sind. Das macht keine andere Partei. Andere Parteien tolerieren politisch Andersdenkende, SOLANGE sie sich im Rahmen unserer Verfassung bewegen. Natürlich versuchen alle Parteien, die meisten Stimmen zu bekommen. Aber sie alle halten es auch aus, dass andere Parteien, auch ideologisch ganz anders gepolte Parteien, gewählt werden. Die AfD tut das jedoch nicht, sie erklärt alles politisch Linke automatisch als feindlich.
  • Die AfD findet sich selbst immer in der Opferrolle. Sie übernimmt keinerlei Verantwortung für ihr eigenes Handeln, zeigt aber sofort mit dem Finger auf alle anderen wenn sie sich angegriffen fühlt. Sie suhlen sich förmlich darin, sich immer als Opfer darzustellen, obwohl ihr eigenes Verhalten überhaupt erst dazu führt, dass die anderen Parteien nichts mit ihr zu tun haben wollen. Die AfD ist die einzige Partei, die online Portale eingerichtet hat, wo man Lehrkräfte melden soll, die sich im Unterricht kritisch mit der AfD auseinandersetzen. Dabei ist die kritische Auseinandersetzung mit Parteien und deren politischen Ideen überhaupt das Herzstück von guter politischer Bildung. Die letzte Partei vor der AfD, die so agiert hat, war die NSDAP, die ihre menschenfeindliche Ideologie nur dadurch aufrecht erhalten konnte, dass man jegliches Andersdenken verboten hat - auch in Schulen.

Das sind einige Punkte, die häufig im Diskurs gegen die AfD argumentativ verwendet werden. Vor allem in der Summe steckt das große Problem. Die AfD präsentiert sich leider als eine flegelhafte Partei, ohne Manieren, ohne Respekt, ohne Höflichkeit, die Hand in Hand mit Extremisten arbeitet und es intern nicht schafft, die rechtskonservative Politik vom Extremismus zu trennen. Man könnte fast behaupten sie wollen das auch gar nicht, da es ihnen natürlich mehr Stimmen einbringt, auch den rechtsextremistischen Rand ideologisch abzudecken.

Dafür sorgt die AfD schon ganz alleine.

Das einzige, was mich an der AfD beeindruckt, ist, dass sie den Spagat zwischen Teilen der bürgerlichen Mitte und Rechtsradikalen/extremisten geschafft haben - wie aktuell wieder durch die "Sächsischen Separatisten" unter Beweis gestellt.

In dem Maße hat das bisher in Deutschland nur eine Partei geschafft - und das ist ausgerechnet die, mit der sie unter keinen Umständen verglichen werden will.


Nunuhueper  08.11.2024, 13:57

Wenn die Vergleiche hinken, sind die Umstände nicht berücksichtigt worden.

Die sagen doch nur was viele denken oder?

Man kann Gutes und Schlechtes denken.


Ja, sie sagt zum Teil was viele denken. Sie werden aber die Probleme nicht so lösen, dass es der Bevölkerung größtenteils gefallen würde. Die bieten nur vermeintliche Lösungen an und spielen mit Populismus, um der Bevölkerung zu gefallen


Nunuhueper  08.11.2024, 14:00

Politik muss nicht jedem gefallen, deshalb gibt es Probleme, die nicht populär sind.

paradox1899  08.11.2024, 13:16
Die bieten nur vermeintliche Lösungen 

Könntest du mal ein Beispiel für solch eine vermeintliche Lösung nennen und erläutern, warum sie keine tatsächliche Lösung sein könnte?

EpicBot  08.11.2024, 14:05
@paradox1899

Die AfD bezeichnet sich als Arbeiterpartei. Dabei geht das Programm gegen Arbeiter.

Mindestlohn steht sie skeptisch gegenüber und wollte 2022 nicht zustimmen. Zwar steht im Wahlprogramm, dass sie sie erhalten wollen, erhöhen aber eher nicht. Sie fordern Steuerentlastungen für Spitzenverdiener, wo doch die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht.

Auch für die Rente hat die AfD keinen wirklichen Plan. Rentenniveau erhöhen lehnt sie ab, will es weiter absenken. Anscheinend plant die AfD auch Millionen von Menschen aus dem Arbeitsleben abzuschieben. Damit zahlen auch weniger Menschen Rentenbeiträge. Die AfD will mehr Privatvorsorge. Wie sich das die Beschäftigten leisten sollen, bleibt offen. Außerdem schließt die AfD nicht aus, alle immer länger arbeiten zu lassen. Für Ärmere mit harter Arbeit bedeutet das eine Rentenkürzung: Sie sterben früher und beziehen daher kürzer Rente, wenn das Rentenalter steigt. Wer früher in Rente geht als mit 67, muss nach dem Willen der AfD weiter hohe Abschläge in Kauf nehmen.

Dann will die AfD den Fachkräftemangel mit mehr (deutschen) Kindern lösen. Dafür soll es eine Prämie geben: 10000 Euro auf 5 Jahre gestreckt. Laut Stefan Möller soll das durch Einsparung z. B. im Bereich "integrationsmaßnahmen" finanziert werden. Kompletter Bullshit, da es den Fachkräftemangel nie schnell genug lösen wird. Und genau bei der dringenden Migration wird gespart. Der DGB meint, dass die das Geld aus der Rentenkasse holen wollen. Ob das stimmt, kann ich nicht sagen. Wäre dennoch ein großes Loch in der Rentenkasse.

Auch Arbeitnehmerrechte findet sie anscheinend weniger gut. Sie wollen Organisationsmacht der Beschäftigen schwächen. Gewerkschaften aus Betrieben, gegen Erleichterung der Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen. --> Keine starke Arbeitnehmervertretung 

Aber das "böse" Bürgergeld, das ja wie ein BGE fungiert. Kompletter Mumpitz und Lüge vom feinsten. Das Bürgergeld ist schon gekoppelt am Existenzminimum. Es wird jedes Jahr erhöht, weil es an die Inflation angepasst werden muss. Das war beim Hartz 4 ebenso. Auch die Sanktionen sind schärfer! als beim Hartz 4. Komplette Streichung des Geldes wurde schon 2019 gefordert, wurde aber vom BVerfGE einkassiert. Das ist menschenunwürdig. Dieses Jahr hat Heil zwei "Aber" gefunden, das eine Streichung von zwei Monaten erlaubt. Auch die sogenannten Totalverweigerer sind gering und machen 0,44% der Empfänger aus. Aber wer gilt denn schon als Verweigerer? Die die eine "zumutbare" Arbeit ablehnen. Was eine zumutbare Arbeit ist, entscheidet das Jobcenter. Das Jobcenter ist aber nur daran interessiert, sie aus der Quote rauszubekommen. Also wird dem Empfänger jeden Scheiß angeboten. Ich empfehle dazu den X-User "Sanktionsfrei". Auch wenn man sich die Gruppe der Menschen anschaut, die überhaupt beziehen, macht das keinen Sinn dort einzusparen. Dennoch sollten Anreize für Arbeit ausgearbeitet werden.

Die AfD ist für Reiche und Rechtsextreme, keine Partei der Arbeiterklasse. Sie wird die Spaltung der Gesellschaft erst recht voranbringen.

Wahlprogramm AfD

DGB - AfD

Totalverweigerer tagesschau

Statista

Prämie

paradox1899  08.11.2024, 14:40
@EpicBot
Mindestlohn steht sie skeptisch gegenüber und wollte 2022 nicht zustimmen. Zwar steht im Wahlprogramm, dass sie sie erhalten wollen, erhöhen aber eher nicht. 

Das ist so nicht korrekt. Man ist der Meinung, dass ein gesunder Markt keinen Mindestlohn nötig haben sollte, was aber nicht bedeutet, dass sie gegen ihn ist, wenn er nunmal notwendig ist.

Sie setzt sich sogar aktiv für ihn und möchte ihn stärken.

Zu recherchieren im Grundsatzprogramm:

5.3 Mindestlohn beibehalten

Auch gibt es zahlreiche Anträge zum Thema Mindestlohn.

Sie fordern Steuerentlastungen für Spitzenverdiener

Nein, fordert sie nicht. Das ist völliger Unsinn.

Auch für die Rente hat die AfD keinen wirklichen Plan. Rentenniveau erhöhen lehnt sie ab, will es weiter absenken. 

Auch das ist völliger Quatsch. 😂 Wie kommst du auf so etwas? Das ist der typische Unsinn, den man wirklich nur hier lesen kann. Dass die AfD die Rente abschaffen möchte, durfte ich hier auch schon lesen.

Selbstverständlich hat sie da einen Plan und wenn man sich auch mal inhaltlich mit dem Thema auseinandersetzt, dann erübrigen sich auch solche sinnfreien Behauptungen.

Wer früher in Rente geht als mit 67, muss nach dem Willen der AfD weiter hohe Abschläge in Kauf nehmen.

Weiter? Also so wie es aktuell ist? Möchte man aktuell vor dem Renteneintrittsalter in Rente gehen, muss man mit entsprechenden Abschlägen rechnen. Und das möchtest du nun der AfD anlasten? Höchst amüsant. 😂

Du wirst es kaum glauben, aber da möchte die AfD sogar Ausnahmen schaffen. Wer nämlich schon vorher 45 Beitragsjahre zusammen hat, soll nämlich schon vorher ohne irgendwelche Abzüge in Rente gehen können. Dein Argument kehrt sich damit sozusagen sogar ins Gegenteil um.

Dann will die AfD den Fachkräftemangel mit mehr (deutschen) Kindern lösen. Dafür soll es eine Prämie geben: 10000 Euro auf 5 Jahre gestreckt. Laut Stefan Möller soll das durch Einsparung z. B. im Bereich "integrationsmaßnahmen" finanziert werden. Kompletter Bullshit, da es den Fachkräftemangel nie schnell genug lösen wird.

Es geht dabei auch nicht um eine schnelle Lösung für den Fachkräftemangel, sondern um langfristige Methoden die Geburtenrate wieder zu erhöhen.

Und wenn du es für "kompletten Bullshit" hältst junge Familien zu entlasten, dann mag das deine Meinung sein, aber ich gehe nicht davon aus, dass viele diese teilen.

Der DGB meint, dass die das Geld aus der Rentenkasse holen wollen. Ob das stimmt, kann ich nicht sagen. 

Ja, das könnte bisher niemand sagen. Nicht mal der DGB.

Den ganzen Rest zu kommentieren spare ich mir mal. Es ist schön dass du so begeistert vom Bürgergeld bist, aber mir erschließt sich nicht ganz, was das noch mit meiner ursprünglichen Frage (nach konkreten Lösungsvorschlägen) zu tun hat.

Ich begrüße es aber, dass du hier und da Quellen angeben wolltest, auch wenn diese bei den ganz wilden Theorien leider gefehlt haben.

EpicBot  08.11.2024, 21:38
@paradox1899
Das ist so nicht korrekt. Man ist der Meinung, dass ein gesunder Markt keinen Mindestlohn nötig haben sollte, was aber nicht bedeutet, dass sie gegen ihn ist, wenn er nunmal notwendig ist.

Leider haben wir keinen gesunden Markt, deshalb wird er benötigt.

Sie setzt sich sogar aktiv für ihn und möchte ihn stärken.

Das stimmt. Warum der DGB das Gegenteil beschrieben hat, wird im BR erklärt.

BR Faktenfuchs

Sie enthielt sich 2022, weil es nicht von der Mindestlohnkommission empfohlen wurde. Wusste ich vorher noch nicht.

Nein, fordert sie nicht. Das ist völliger Unsinn.

Sie fordert ein ähnliches Konzept wie von Paul Kirchhoff.

"Verdienste über 20 000 werden mit 25 Prozent besteuert – egal ob 20 001 oder 500 000 Euro. Steuersätze darüber – wie der derzeitige Spitzensteuersatz von 45 Prozent – entfallen."

Frankfurter Rundschau und AfD Steuern und Finanzen

Manche Steuern könnte man vereinheitlichen. Das würde ich gut finden.

Auch das ist völliger Quatsch. 😂 Wie kommst du auf so etwas?

Ich habe nur die PDF-Version gelesen und da steht nicht genau das Rentenprogramm drin. Da muss ich dir den Punkt geben.

Es geht dabei auch nicht um eine schnelle Lösung für den Fachkräftemangel, sondern um langfristige Methoden die Geburtenrate wieder zu erhöhen.

Klar, es ist auch für langfristige Sicht. Aber fremdenfeindliche Politik und Parolen sind wenig attraktiv und es wird der AfD schlecht gelingen, ausländische Fachkräfte ins Land zu holen.

Und wenn du es für "kompletten Bullshit" hältst junge Familien zu entlasten (...)

Nein, keinesfalls. Ich meinte damit die Lösung des Fachkräftemangels heute mit der "mehr-Kinder-Politik".

Es ist schön dass du so begeistert vom Bürgergeld bist,

Wirklich zu 100% begeistert bin ich nicht, ich wollte nur mal diese aus meiner Sicht größtenteils unsinnigen Debatten zum Bürgergeld erwähnen. Das steht mir zum Hals raus, das musste raus, auch wegen der AfD, um die es hier gerade geht.

Ja, die Frage von dir habe ich nicht wirklich beantwortet, das stimmt. Ich finde die Lösungen der Partei nicht wirklich zielführend, nicht alles.

Die sagen doch nur was viele denken oder?

Genau das macht populismus aus. Und das haben sie wirklich gut drauf. Das muss man ihnen lassen.

Das problem ist: nur weil ottonormalhonk sich etwas denkt heisst das leider lange nicht das das auch ggf. gut für das land ist oder allgemein die zukunft.

Gibt sicherlich auch menschen die sich denken: Keine Lohnesteuer mehr. Keine Sozialabgaben, keine Krankenkassenbeiträge. Das will ich.

Und ne partei könnte das natürlich ausnutzen und diesen menschen nach dem mund reden.

Ob das ganze dann überhaupt umsetzbar ist. Und wie das geschehen soll steht dann auf nem anderen blatt.

Gutes beispiel ist Hannes Loth der vor der wahl ja gesagt hat das er z.b. die Kitagebühren nicht erhöhen wird.

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/dessau/bitterfeld/raguhn-jessnitz-hannes-loth-buergermeister-bilanz-100.html#Ein

Was macht er: er erhöht die kitagebühren.

Andere parteien machen das durchaus auch, Keine frage. Aber die AFD dreht das quasi auf die Spitze.


AykutArslan  08.11.2024, 14:07

Glaub‘ mir, viele Bürger sind in Deutschland mittlerweile an einen Punkt angelangt, wenn Millionen Muslime aus Deutschland gehen müssten und dadurch vllt es vereinzelt zu Problemen kommt wie in der Reinigungsbranche oder Securitybranche (vor Diskotheken, vor Bordell, Spielotheken…) dass viele mittlerweile denken, dann ist halt so. Pendelt sich schon wieder ein.

Viele Menschen fühlen sich fremd im eigenen Land, auch viele Kroaten, Vietnamesen, Polen, Serben, Kongolesen usw. Fühlen sich durch die zu hohe Anzahl an Moslems mittlerweile in den Innenstädten nicht mehr wohl und heimisch.

Nicht DIE Ausländer sind das Problem, sondern gewisse Gruppen eines Klientels und selbst von diesem Klientel gibt es auch viele die sich benehmen können und nicht ständig langweilen und was fordern für ihre n bärtigen Gott aus der arabischer Wüste.

Nicht desto trotz, allein Marokkaner gehören raus. In Marokko ist kein Krieg und nach Grundgesetz haben die kein Recht hier zu sein. Senegalesen? Ciao. Afghanen? Ab - raus. Syrer ? Gute Heimreise Habibi

FouLou  08.11.2024, 14:09
@AykutArslan
Glaub‘ mir, viele Bürger sind in Deutschland mittlerweile an einen Punkt angelangt,....

Das glaube ich dir durchaus. Immerhin wählen 30% der wähler nazis.

guitarbassman  08.11.2024, 17:57
@AykutArslan

Entschuldige, aber was ist das denn bitte für eine Grundlage für politischen Diskurs? Was du sagst ist "wir fühlen uns halt so also reagiert bitte". Wenn ich jetzt auf die Straße gehe und mich durch die bloße Anwesenheit von AfD-Wählern bedroht fühle - und die demokratischen 70% des Landes würden mir zustimmen - ist dann die Konsequenz, AfD-Wähler einzusperren?

Geh weg von Gefühlen und bleib bei Fakten: was für eine Grundlage gibt es denn, um sich fremd im eigenen Land zu fühlen...? Ich tue das nicht, die Mehrheit unseres Landes tut das nicht. So hart das klingt, ist das nicht schlicht dein Problem? Und tatsächlich ist es auch so: je feindlicher, desto stärker natürlich dieses Empfinden. Wie wäre es also, statt hier Ausweisungen von Menschen zu fordern, die häufig deutsche Staatsbürger sind und eine lange Geschichte hier haben (Muslime sind seit 60 Jahren eine der größeren Minderheiten des Landes), sollten vielleicht Menschen wie du ihre Feindseligkeit mal runterschrauben und versuchen, zu koexistieren. Lass mich raten, "Das Problem sind ja die, nicht wir"... Und die Erde ist eine Scheibe...

Wir leben in einer Gesellschaft, in der ein großer Teil muslimischer Jugendlicher Aussagen wie "ich kann tun was ich will, für die deutschen werde ich nie dazugehören" zustimmen. Und das tun sie genau wegen Menschen wie dir, die sie pauschal ablehnen aufgrund ihres Glaubens und gar nicht erst versuchen, den Mensch dahinter (von dem Glaube doch nur EINE minimal kleine Facette ist) zu sehen.

Es ist so dermaßen idiotisch. Integration scheitert nicht nur wegen integrationsunwilligen Menschen, sie scheitert auch wegen einer integrationsunwilligen Gesellschaft. Es ist ein Wechselspiel, keine einseitige Sache, wie soll sich jemand in eine Gesellschaft integrieren, wenn 20% des Landes ihn als Mensch komplett ablehnen nur aufgrund der Religion, die er hat? Und wie krank ist das auch eigentlich...? Menschen pauschal aufgrund ihrer Religion nicht dahaben wollen, das kennen wir leider in der Geschichte unseres Landes... Und heute haben wir den gleichen Mist wieder, nur mit einer anderen Religion.

AykutArslan  09.11.2024, 01:28
@guitarbassman

Du hast in Teilen Recht, was das Thema angeht mit Gefühlen, aber bei dem Thema vor allem mit muslimischen Jugendlichen liegst du falsch.

Bereits im Kindesalter sagen die meisten Moslems, welche ausschließlich den DEUTSCHEN Pass haben, sie seien Afghanen, Albaner (vor allem die), Iraker, Türken, Tunesier, Marokkaner usw.

Sie identifizieren sich selbst schon im Kindesalter als dass, wo ihre Eltern herkommen oder teilweise Großeltern , weil wir sind z.B. bei den Türken schon in 3./4. Generation.

Warum? Weil Deutsche werden von den meisten Muslimen als schwach, nicht wehrhaft, langweilig und spiessig gesehen. Da denken viele es ist natürlich viel „cooler“ , wenn man sagt man ist z.B. Türke auch wenn man hier geboren ist, Eltern hier geboren und man nur den deutschen Pass besitzt.

Das Länderspiel in Berlin Deutschland-Türkei war das beste Beispiel in dein Gesicht. Während Scholz so naiv wie er manchmal ist fragt „wie sind so viele Türken an ein Ticket gekommen…“ NEIN OLAF, die meisten sind Deutsche die sich aber als Türken sehen wollen und bei dem Spiel ihren Nationalismus , teils Rassismus und Hass gegen Deutschland rauslassen konnten (u.a. „Wir f* euch Almans, F* auf Deutschland, Wolfsgrußzeichen,… usw).

dieses Phänomen ist weltweit vor allem bei Muslimen zu sehen, auch die aller meisten Moslems in Belgien, Schweden, Neuseeland, Kanada, Frankreich, Großbritannien usw. Benehmen sich genau so.

Zudem , du hast meiner Ansicht nach keine Ahnung wie Muslime fühlen und denken. Ich war mal einer und meine Eltern sind als Gastarbeiter gekommen. Im Islam sind z.B. Menschen wie du weniger wert, du bist ein Mensch 2. Klasse, weil du Christ bist. Wenn du jetzt sagst „neeee bin Atheist“ , du zählst als Christ in den Augen der meisten Muslime. Atheisten sind sogar noch weniger wert, sie sind 3. Klasse

Wenn du also von Kind auf schon lernst, du bist höherwertig als alle anderen und mehr wert und nicht-Muslime sind ja so falsch, rassistisch und schwach, dann brauchst du dich über das Verhalten vieler Muslime in Deutschland gegenüber der Polizei, Lehrkräften, Ordnungsamt, Passanten usw. nicht wundern.
Dieses Herrenmenschengefühl wird vielen beigebracht. Du weißt ich habe in den Punkten recht, auch wenn es massiv deinem Weltbild nicht entspricht. Redet einer über schwarze aus Kongo? Vietnamesen? Serben? Kroaten? Russen? Griechen oder Bulgaren? Nööö, aber Leute wie du verkaufen gerne alles als „Rassismus gegen Ausländer“. Es sind nicht die Ausländer, es ist ein gewissen Klientel und wie gesagt - dieses Klientel ist weltweit immer unbeliebter wegen ihrem Verhalten

guitarbassman  09.11.2024, 11:04
@AykutArslan

Und was ist per se falsch daran, sich auch mit seinen Wurzeln zu definieren? Ich habe das Glück, in einem sehr multikulturellen Umfeld zu leben, und ich fände es sehr befremdlich und eigenartig, von diesen Menschen zu fordern, ihre Wurzeln aufzugeben.

Wie gesagt, was haben sie auch sonst für eine Wahl. Sozialisation beginnt im Prinzip ab dem Moment der Geburt, manche behaupten sogar früher. Und Muslime werden in DE mit einem ständigen "Fremdheitsgefühl" sozialisiert. Die gebildesten und schlauesten, die in ähnlichen Situationen leben, schaffen es zum Glück, darüber zu reflektieren und keine Schuldkultur aufzubauen. Ich weiß von diversen Menschen aus dem direkten Umfeld, die die Schwierigkeit hatten, nie irgendwo dazu zu gehören. "Hier war ich immer der Grieche, in Griechenland bin ich immer der Deutsche", originales Zitat eines Bekannten, den ich in höchstem Maße respektiere und bewundere und der für mich der absolute Vorzeigedemokrat ist. Und er hat das "Glück", mit griechischer Herkunft nur ein Ausschlussmerkmal an sich zu tragen. Die meisten Türken tragen gleich zwei: Herkunft und Religion.

Du pickst dir diejenigen aus einer riesigen Gruppe von Menschen heraus, an denen man sich kein Beispiel nehmen sollte. Auch deine eigene persönliche Erfahrung ist nicht Norm, sondern eben deine Geschichte, und im Gegensatz dazu stehen Millionen von anderen Geschichten. Seit 60 Jahren gibt es Muslime in DE, sie sind eine der größten Minderheiten, und es gibt DE noch, wir alle leben unser Leben weiter, wo ist das Problem? Genau das, was du beschreibst, gibt es genauso im Christentum. Es ist sogar relativ normal angesichts der Geschichte, sich als weißer, christlicher Europäer gegenüber anderen Menschen überlegen zu fühlen, genau daraus besteht quasi die europäische Geschichte. Was du jetzt aber machst, ist blind zu sein für das, was hinter dir steht, und mit dem Finger auf alle vor dir zu zeigen. Die Realität ist aber komplizierter, in der Realität ist es ein Wechselspiel und Idioten gibt es in jeder Gruppierung. Ist dir klar, wie viele hardcore-christliche Gruppierungen es in Deutschland gibt, die nach Grundsätzen leben wie "Frauen gehören dem Mann, dürfen geprügelt werden, sind Gebärmaschinen, Homosexualität kommt vom Teufel, Kinder müssen früh zu Arbeit und Gehorsam erzogen werden" usw...? Es ist erschreckend. Aber wer geht nun her und sagt aufgrund dieser Gruppierungen "Christen passen nicht nach Deutschland"? Richtig, niemand. Die absolute Mehrheit der Muslime sind Menschen, nicht anders als du oder ich, die eben einer muslimischen Glaubensrichtung angehören. Manche davon strenger gläubig, andere weniger streng, das ist völlig normal genauso wie im Christentum.

Wir leben leider in einer Zeit, in der Populisten es geschafft haben, den Menschen einzureden, Muslime wären automatisch Fundamentalisten. Aber das ist genauso falsch und unfair wie zu sagen Christen seien automatisch wie diese gestörten Communities, die es leider gibt.

In der Forschung (Sozialpsychologie, Soziologie, Politikwissenschaft) ist man längst da angekommen, den Rassismus-Begriff auch kulturell zu verstehen. Der Rassismus-Begriff wie wir ihn von damals kennen (Rassismus aufgrund von Hautfarbe, maximal noch aufgrund von Nationalität) ist heute zu kurz gedacht. Wir haben heute einen massiven Anstieg an Rassismus aufgrund von Kultur und Religion, wissenschaftlich messbar. Denn genau das was du beschreibst ist das Problem: man hat ein neues Merkmal gewonnen, aufgrund dessen man Menschen pauschal diskriminiert. Genau so wie du hier schreibst haben die Menschen vor 100 Jahren geredet, genau damit haben sie letztlich auch den Holocaust legitimiert. Aber lass mich raten: gegen die Juden war das ungerechtfertigt, aber bei Muslimen gibt es ja eine Grundlage dafür...? Es ist heute kein Deut legitimer als damals. Glaubst du denn, die Menschen früher waren alle super dumm und ungebildet? So viel dümmer und ungebildeter als heute? Nein, sie waren genau wie wir heute und sie haben sich auch pauschal gegen eine Religion mobilisieren lassen, haben Menschen nicht mehr als Menschen betrachtet sondern das Merkmal der Religion über alles gestellt. Dann war der Gemischtwarenhändler, der keinerlei religiöses Interesse hat, auf einmal nur noch "der Jude".

Mal ganz im Ernst: was ist der Unterschied zwischen der damaligen Stimmung gegen Juden und der heutigen Stimmung gegen Muslime? Wer als Antwort so etwas wie "heute ist die Stimmung gerechtfertigt" angibt, hat offensichtlich nichts verstanden...